Mannheimer sieht sich wieder auf Erfolgskurs

Wie die Versicherungsgruppe in ihrer Bilanzpressekonferenz bekannt gab, ist sie in ihrem Kerngeschäft Schaden- und Unfallversicherung im Gegensatz zum Markt um 0,5 Prozent gewachsen. Die Beitragseinnahmen des Konzerns gingen zwar insgesamt von 343,2 auf 305,6 Millionen Euro zurück, was sich aber ausschließlich aus dem planmäßig rückläufigen Rückversicherungsgeschäft erkläre.

Die Mannheimer AG Holding hat 2005 ein mit 10.9 Millionen Euro ein deutlich verbessertes Kapitalanlageergebnis im Vergleich zum Vorjahr erzielt (7,4 Millionen Euro). Auch das Kapitalanlageergebnis für den Mannheimer Konzern ist - seit Mitte 2004 unter dem Dach der österreichischen Versicherungsgruppe UNIQUA - "deutlich gestiegen" und zwar von 11,1 Millionen Euro in 2004 auf 18,2 Millionen Euro in 2005.

Die Mannheimer Versicherungsgruppe hat 2005 ihr Haus restrukturiert und ihre Prozesse gestrafft und ist davon überzeugt, dass sie im vergangenen Jahr "ein Erfolgsprogramm" gestartet hat. Damit dieses gelingen konnte, wurden ein Jahr lang mehr als 170 Mitarbeiter aus dem Innen- und Außendienst und Agenturpartner in 14 Projektgruppen eingebunden. Stolz ist die Mannheimer auf ihre gesteigerte Produktion im Maklervertrieb (Anstieg um sechs Prozent) und darauf, dass 66 Agenturpartner sich für die Mannheimer entschieden haben (nun insgesamt 400).

Die Zahlen bei Der Mannheimer Krankenversicherung AG: Die gebuchten Bruttobeiträge sanken von 116,8 Millionen Euro (2004) auf 114,4 Millionen Euro (2005). Posch wörtlich: "Die Neugeschäftszugänge sind noch zu gering". Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 0,5 Millionen Euro (2004: 0,3 Millionen Euro). Die gesunkene Zahl der Vollversicherten auf 27.466 (2004: 28.902) konnte die Mannheimer nicht durch neue Zusatzversicherungsverträge auffangen. Eine neue Kooperation mit der Continentale soll diesen Negativtrend wohl stoppen.

Eingehend wurde auch das Thema Heros diskutiert. Die Mannheimer ist der Transportversicherer dieses Geldtransport-Unternehmens, das im Februar Schlagzeilen gemacht hat, da Heros-Manager insgesamt 350 Millionen an Kundengeldern unterschlagen haben sollen, unter anderem auch um das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten. Laut Posch laufen derzeit staatsanwaltliche Ermittlungen und der Insolvenzverwalter rekonstruiere derzeit die früheren Zahlungsströme. Mit diesem arbeite sein Haus auch eng zusammen, darüber hinaus hat die Mannheimer aber auch eigene Wirtschaftsprüfer eingesetzt. Posch bedauerte, dass sein Unternehmen noch keine Möglichkeit erhalten habe, in die Ermittlungsakten einzusehen. Der Vertrag mit Heros besteht laut dem Vorstandsmitglied Volker Meis seit Anfang der 90er Jahre. Akquiriert hat das Geschäft damals aber das Maklerunternehmen Marsh. Die Mannheimer überlegt aber gerade, ob sie noch weiterhin als Transportversicherer in diesem Geschäft tätig bleiben wird. Der Mannheimer Versicherer hat kleinen und mittleren Unternehmen, die durch den Heros-Skandal in ihrer Existenz bedroht sind, Soforthilfe angeboten. Dabei ist das Versicherungsunternehmen bereit, die Kosten für ein Überbrückungsdarlehen zu übernehmen. Um dies umsetzen zu können, müssen aber die Hausbanken mitwirken. Die Mannheimer hat ihr Vorhaben schon der BaFin gemeldet und von dieser das O.K. erhalten. Die Mannheimer Gruppe hat sich einige Ziele gesteckt:
- Sie wollen sich auf spezielle Marktnischen und -segmente konzentrieren, wobei das Unternehmen besonders die Makler im Blick hat.
- Die mamax-Produktpalette soll erweitert und die mamax in die Ertragszone geführt werden.
- Das Vorhaben, bAV-Produkte ohne Zillmerung anzubieten, steht kurz vor dem Abschluss. Der Versicherer verspricht sich von dieser Neuerung schon in 2006 entsprechende Erfolge. Die Mannheimer wird aber keine bAV-Produkte auf den Markt bringen, die Abschlussprovisionen enthalten. Sie werden Provisionen nur fallweise an Verbände bezahlen.
- Da die Mannheimer viel Vertriebskraft in der Krankenversicherung verloren hat, muss sie neue Strukturen entwickeln und ihre Vertriebskraft reaktivieren.
- Im Breitengeschäft soll nachgeprüft werden, welche Produkte sich ähneln und somit obsolet sind. Der Kommentar von Dr. Marcus Kremer hierzu: "Im klassischen Privatkundengeschäft haben wir x-Varianten von Versicherungen. Hier wird geprüft, welche noch benötigt werden und welche nicht."
- "Im Schoße der Uniqua wird die Mannheimer Gruppe einen weiteren deutlichen Schritt in der Entwicklung der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) machen", prognostizierte Posch für das laufende Jahr.

Autor(en): Meris Neininger

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