Maklers Lieblinge

Durch Manipulationen sollte die jüngste Umfrage des Instituts der Versicherungsmakler e.V. (ivm) "Vermittlung von Wohngebäudeversicherungen" gestört werden - erfolglos. Jetzt zeigt das Ergebnis, dass 374 Versicherungsmakler häufiger Servicegesellschaften der direkten Partnerschaft von Versicherern vorziehen.

"Wenig hilfreich war ein - allerdings fehlgeschlagener - Versuch, die Beurteilung einzelner Unternehmen durch gezielte serienmäßige Abstimmungen unter Missbrauch fremder Adressen positiv zu beeinflussen", sagte ivm-Vorstand Hans-Ludger Sandkühler. Es seien auch Versuche unternommen worden, bestimmte Unternehmen gezielt abzuwerten. "Das von uns genutzte Umfragesystem ist in der Lage, solche Unregelmäßigkeiten zu entdecken", ergänzte Sandkühler. Ende letzten Jahres hatte das ivm die monatlichen Umfragen erfolgreich gestartet. Jetzt im zweiten Teil der Monatbefragung ging es darum um, wie Makler es bei der Vermittlung von Wohngebäudeversicherungen halten. Im Zeitraum Januar bis Februar 2005 gaben dazu 374 Versicherungsmakler ein Votum ab. Die Umfrage wird fortgesetzt und wird alle Sparten und Versicherungsformen bis zur Riester-Rente im Fokus haben.

Was die Wohngebäudeversicherung angeht, arbeiten Versicherungsmakler am häufigsten (Sandkühler: "mit Abstand") mit dem Assekuranz Service Center (ASC) zusammen. Das ASC ist für 22,5 Prozent der Befragten der wichtigster Partner für Wohngebäudeversicherungen. Auch auf Platz 2 folgt mit der Domcura ein Deckungskonzept-Anbieter. Unter den 16 führenden Partnern sind insgesamt fünf Servicegesellschaften vertreten. Wie beim ivm hervorgehoben wird, bestätigt sich ein Ergebnispunkt im Vergleich zur vorausgegangenen ivm-Umfrage über Hausratversicherungen: Der Umfang der Zusammenarbeit entspricht nicht automatisch der Wertschätzung der Leistungen des entsprechenden Unternehmens. Dazu Ludger Sandkühler: "In der aus neun verschiedenen Kriterien zusammengesetzten Bewertung gehen unter den Versicherern vergleichsweise kleine Gesellschaften wie die Interrisk und die Interlloyd als klare Sieger hervor." Danach folge jedoch gleich die VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G. Versicherungsmakler sehen den größten Nachholbedarf bei der technischen Verkaufsunterstützung zum Produkt Wohngebäudeversicherung. Hier hätten die Versicherer noch nicht genügend getan. Das zeige die Bandbreite der Beurteilungen im Bereich Software.

Ludger Sandkühler räumt dazu ein, dass der am besten bewertete Versicherer nur knapp ein "sehr gut" verfehlte. Das am schlechtesten bewertete Assekuranz-Unternehmen musste sich mit einem schwachen "ausreichend" zufrieden geben. Nach Mitteilung des ivm werden in der Gesamtauswertung nur Gesellschaften mit einer ausreichend hohen Fallzahl der Nennungen berücksichtigt. Erhebliche Unterschiede in der Bewertung seien bei den für den Kunden entscheidenden Kriterien festzustellen. Hier fielen besonders die Versicherungs-Gesellschaften auf. Insbesondere was Produktqualität, Schadenregulierung und Servicequalität betreffen, sei die Spanne selbst unter den häufig genutzten Versicherern sehr groß. Die entsprechenden Bewertungen der Servicegesellschaften lagen laut ivm deutlich dichter beieinander - und im positiven Bereich. Hier sehen die Versicherungsmakler eher Qualitätsunterschiede beim Service gegenüber dem Makler sowie auch wieder bei der technischen Verkaufsunterstützung.

Schließlich kristallisierten sich bei Versicherern und Servicegesellschaften jeweils drei Favoriten heraus.
In Sachen Wohngebäudeversicherung favorisieren Makler:
1.) Interrisk mit der Note: 1,63,
2.) Interlloyd mit der Note: 1,86 und
3.) VHV mit der Note: 2,11.
Bei den Servicegesellschaften platzierten sich:
1.) germanBroker.net mit der Note: 1,43,
2.) ASC mit der Note: 2,02 und
3.) Charta mit der Note: 2,24.

In Kürze wird das ivm alle Ergebnisse als Sammelband veröffentlichen, die gegen eine Schutzgebühr von 99,00 Euro inklusive Mehrwertsteuer direkt beim ivm (info@ivm.de) bestellt werden können. Das Institut der Versicherungsmakler wird seine Befragungen fortsetzen. Ab sofort sind Versicherungsmakler aufgerufen, mit Hilfe eines in weniger als fünf Minuten ausfüllbaren Online-Fragebogens den Bereich Riester-Rente zu bewerten.

Autor(en): Ellen Bocquel

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