Makler von Bürokratie genervt

Wie wirkten sich die Finanzkrise und neue gesetzliche Betsimmungen auf die Tätigkeit der Versicherungsmakler aus? Welche Trends bestimmen aktuell den Markt für Altersvorsorge? Wie wandeln sich Produkte und Serviceangebote? Lohnt sich Weiterbildung? - Diese Fragen standen im Fokus der Studie "Perspektiven Update 2010", von . Zum zweiten Mal nach 2007 erforschte die Investmentgesellschaft die Stimmungslage der Branche. Wichtiges Ergebnis der Untersuchung: Die veränderte Gesetzeslage erschwert den Maklern das Tagesgeschäft, und die wachsenden Anforderungen an Qualifikation und Dokumentation werden von ihnen als besonders belastend wahrgenommen. So sehen 60,8 Prozent der Befragten die steigenden Anforderungen durch neue Regelungen und gesetzliche Normen als das derzeit relevanteste Thema im Versicherungsmarkt an. Entsprechend unterstreichen über drei Viertel der Befragten, dass die gestiegene Bürokratie das Tagesgeschäft erschwere.


"Klassische" Altersvorsorgeprodukte haben es derzeit schwer
Doch auch die Folgen der Finanzkrise sind noch nicht ausgestanden: Angesichts weiterhin hoher Verunsicherung bei den Anlegern gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, dass ihre Kunden verstärkt Wert auf Garantien legen. Auch wenn laut jedem zweiten Makler den Anlegern die Bedeutung der Altersvorsoge bewusst ist, gibt rund die Hälfte an, dass die Kunden heutzutage Anlageprodukte kritischer hinterfragen. "Dies führt zwangsweise auch für den Berater zu einem erhöhten Informationsbedarf, der sich mit den angebotenen Lösungen detailliert auseinandersetzen muss", erläutert Charles Neus, Leiter des Vertriebs an Versicherungen und deren Vertriebe von J.P. Morgan.

Von allen Produkten aus dem Vorsorgebereich wird dem Themenkomplex der betrieblichen Altersvorsorge die größte Bedeutung für die Zukunft zugeschrieben. Daneben sehen die Befragten weitere Vertriebschancen bei Pflegeversicherung sowie Riester- und Rürup-Renten. Für die klassischen Versicherungsprodukte vermuten die Teilnehmer der Studie dagegen nur eingeschränkte Chancen. "Hier muss sich die Branche das Vertrauen erst wieder mit einfachen und transparenten Produkten erarbeiten", betont Neus.

Der wichtigste Vertriebsweg sind wir!
Als wichtigsten Vertriebsweg für Versicherungsprodukte sehen die Befragten mit 94 Prozent sich selbst. Banken und Sparkassen werden von 41,1 Prozent ebenfalls als wichtiger Absatzkanal erachtet. Die Ausschließlichkeitsorganisationen hält dagegen nur ein Drittel der Befragten für wichtig. Auch Pools, Mehrfachagenten und strukturierte Vertriebe sind in den Augen der Makler Wettbewerber im Altersvorsorgegeschäft. Dagegen haben spielen der Internetvertrieb, Investmentgesellschaften sowie der mobile Vertrieb in den Augen der Befragten eine untergeordnete Rolle.

Der Bedarf an Aus- und Weiterbildung der Makler wird als wichtig betrachtet: Mit 54,6 Prozent hält mehr als jeder zweite Befragte Aus- und Weiterbildung für notwendig, um den erhöhten Anforderungen ausreichend gerecht zu werden. So gaben 59,1 Prozent an, dass Aus- und Weiterbildung für sie an Bedeutung gewonnen habe.

Für die Studie befragte J.P. Morgan Asset Management im Juli und August 2010 273 Versicherungsmakler mittels eines Online-Fragebogens. Die Interviewpartner stammten aus der Datenbasis der DMA Deutschen Makler Akademie.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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