Versicherungsmakler sprechen in ihren Beratungsgesprächen häufig Vorsorgethemen wie die Patientenverfügung an. Bei manchen Themen des Nachlass-Spektrums wünschen sie sich aber noch Informationen, wie eine Umfrage zeigt.
"Zum ersten Mal haben wir in unserer Befragung das Interesse unserer Makler an den Themen 'Digitaler Nachlass' und Bestattungsdienstleistung abgefragt, weil wir herausfinden wollten, ob diese Themen für Makler und Vermittler in der Beratung ihrer Kunden von Interesse sein könnten", erläutert Oliver Suhre, Generalbevollmächtigter der Monuta Versicherungen in Deutschland.
Viele Themen angesprochen
Die Mehrzahl der Makler spricht schon viele Vorsorgethemen in ihren Beratungsgesprächen aktiv an: Patientenverfügung (78 Prozent), Vorsorgevollmacht (79 Prozent) und die finanzielle Vorsorge für die Bestattung (83 Prozent) werden thematisiert. Bei den Themen Nachlassregelung und Testament sowie bei den Sorgerechtsverfügungen für minderjährige Kinder ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung zu verzeichnen. Zu diesen Themen wird von 57 Prozent beziehungsweise 59 Prozent der Makler beraten (2017 für beide Themen 55 Prozent).
Dagegen spielt die organisatorische Vorsorge für die Bestattung bei den Beratungsthemen weiterhin eine untergeordnete Rolle: Bisher sprechen lediglich 33 Prozent dieses Thema aktiv bei ihren Kunden an, was dem Vorjahreswert entspricht. 76 Prozent der befragten Makler können sich vorstellen, das neue Thema Bestattungsdienstleistung in ihr Beratungsportfolio aufzunehmen. Allerdings fühlen sich 46 Prozent hierzu nicht ausreichend informiert und wünschen sich mehr Informationen. Der Versicherer will deshalb seine Vermittler künftig zu diesem Thema entsprechende Informations- und Vertriebsmaterialien zur Verfügung stellen.
Digitaler Nachlass hat hohe Relevanz
Kürzlich schlug ein Urteil des Bundesgerichtshofs zum "Digitalen Nachlass" hohe Wellen. Für dieses relativ neue Thema sehen 70 Prozent der Makler eine hohe Relevanz und planen, den digitalen Nachlass in Zukunft mit zu beraten. Elf Prozent haben dieses Thema bereits in ihre Beratung integriert. Lediglich 19 Prozent möchten dieses Thema derzeit noch nicht in ihre Kundenberatung aufnehmen.
Ein Zusatzthema der diesjährigen Befragung war die IDD-Vermittlerrichtlinie und ihre Auswirkungen auf den Alltag der Makler und Vermittler. 32 Prozent der befragten Teilnehmer stimmten zu, dass die Richtlinie ihre Arbeitsweise verändert hat, 68 Prozent verspüren keinen Einfluss auf ihren Arbeitsalltag. Mit Blick auf die Ergebnisse aus dem Vorjahr scheint dieses Ergebnis etwas überraschend: So waren 51 Prozent der Meinung, dass die damals schon angekündigte Richtlinie die Arbeitsweise von Maklern und Vermittlern verändern wird. Die Auswirkungen beschränken sich dabei auf die Bürokratie- und Verwaltungsarbeit der Makler.
An der vierten Auflage der Umfrage haben sich über 300 Makler beteiligt. Die Befragung fragte gezielt nach den Themen "Digitaler Nachlass" und Bestattungsdienstleistung.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de