Kfz-Versicherungen: Das Lesen von Rankings will gelernt sein

Wo spare ich am meisten und welcher Anbieter ist der wirklich beste für mich? Viele Tarifchecks und Rankings in Zeitungen, Magazinen, im Fernsehen und Internet sollen den Kunden Orientierung und Entscheidungshilfe bieten. "Die unabhängigen Vergleichstests sind wichtig für die Versicherten. Die Fülle der Angebote ist ziemlich unübersichtlich. Die Rankings helfen, dass sich viele überhaupt erst mit einem Versicherungswechsel beschäftigen", lautet die Erfahrung von Direct Line-Pressechefin Betina Welter. Doch wer verschiedene Rankings nutzt, ist nicht selten irritiert, weil unterschiedliche Ergebnisse herauskommen.

Der Autoversicherer Direct Line hat deshalb Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Tests und deren Ergebnisse besser einzuordnen sind. Warum schneiden die gleichen Versicherungen bei den verschiedenen Rankings von Stiftung Warentest und Co. oft so unterschiedlich ab? Es liegt an den Kriterien, die den Tests zu Grunde liegen. Einige Rankings gehen mehr vom Fahrzeugtyp aus, andere stärker vom Fahrzeuglenker samt dessen Gewohnheiten und Bedürfnissen. Die unterschiedliche Gewichtung dieser Parameter hat stark abweichende Ergebnisse zur Folge. Versicherungsnehmer sollten es deshalb nicht auf die vordergründige Lektüre der Endergebnisse und Platzierungen bei Rankings belassen, sondern prüfen, welchen Kriterien dem Test zu Grunde liegen.

Im Internet nennen zahlreiche Rankings und Tests quasi auf Knopfdruck die günstigsten Autoversicherer. Alleine der Preis als Kriterium reicht nicht aus für einen sinnvollen Versicherungswechsel. Bei Leistungsvergleichen bleiben die Auskünfte der Suchmaschinen weithin undifferenziert. Wechselwillige sollten deshalb unbedingt selbst das Preis/Leistungsverhältnis der günstig erscheinenden Angebote vergleichen. Wichtige Vertragsinhalte, bei denen die angebotenen Leistungen sehr stark variieren können sind zum Beispiel die Deckungssumme, Angebote für Zweitwagen, die Mallorca-Police, der erweiterte Wildschaden, der Rabattschutz trotz eines Schadens oder der Verzicht auf Abzug der Selbstbeteiligung nach Reparatur eines Glassschadens. Im direkten Vergleich lässt sich schnell feststellen, wo Billigpreise mit Leistungsverkürzungen "erkauft" werden.

Vorsicht auch bei Werbeaussagen der Versicherer. Lockangebote wie "Golf ab zehn Euro" sind wenig aussagekräftig. Versicherer benötigen für eine Tarifermittlung personenbezogene Angaben, etwa zum Alter des Versicherten, zum Führerscheinbesitz und zum Familienstand. Für eine schnelle Preisübersicht können Wechselwillige die Online-Tarifrechner der Anbieter nutzen. Dabei sollten die Daten des Fahrzeugscheins und eine aktuelle Rechnung der bisherigen Kfz-Versicherung zur Ermittlung der Schadenfreiheitsklasse (SF) zur Hand sein. Grundsätzlich gilt: Die Tarife der Autoversicherer sind recht speziell und gespickt mit den verschiedensten Rabattmöglichkeiten. Genau das macht die allgemeine Vergleichbarkeit in Rankings schwer. Autofahrer sollten deshalb zunächst den Testsieger ausgehend von ihrem persönlichen Bedarf küren und nach dieser Vorauswahl mittels Rankings direkte Angebote von geeignet erscheinenden Versicherern einholen.

Quelle: Direct Line

Autor(en): VM

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