Die deutschen Autoversicherer werden nach kräftigen Beitragserhöhungen das Jahr 2013 mit einem Plus abschließen. Dies prognostizierte Michael Pickel, Vorstand der E+S Rückversicherung, auf dem Branchentreffen "Business Forum 21" in Köln. Eine frühzeitige Prognose ist möglich, weil die Kfz-Prämien voraus fällig werden. Konkrete Angaben zur Höhe des Gewinns macht Pickel jedoch noch nicht. "2013 ist für die Autohaftpflichtversicherung die beste Schadenquote seit Jahren in Sicht", schätzt Pickel.
So rechnet der Hannoveraner Rückversicherer damit, dass in der Kfz-Haftplicht für jeden eigenommen Euro nur noch 91 Cent für Schäden bezahlt werden müssen. Bis 2011 war diese Quote noch negativ. In der Vollkasko soll der Schadenaufwand pro Beitragseuro noch 89 Cent betragen und in der Teilkasko sind es sogar nur noch 65 Cent. Für 2013 hätten alle Kfz-Versicherer ihre Beiträge im Schnitt um rund sieben Prozent angehoben. Damit schreibt die Branche seit fünf Jahren endlich wieder schwarze Zahlen. 2012 hatte der Verlust noch bei rund 300 Millionen Euro gelegen; 2011 sogar bei 1,6 Milliarden Euro.
Die Branche hofft nun auf eine mehrere Jahre andauernde Gewinnphase. Zusätzlich erzielen die Autoversicherer noch durch Schadenrücklagen Zinsgewinne. Die fallen aber aufgrund des Niedrigzinses immer geringer aus. Für 2013 rechnet Pickel mit einer laufenden Verzinsung von drei Prozent. 2012 hatte die Verzinsung noch bei vier Prozent gelegen. Allein schwere Hagelschäden in 2013 könnten die Gewinnerwartung der Autoversicherer noch trüben. Zudem sollen höhere Rechtsanwalts- und Gerichtskosten durch das Kostenrechtsänderungsgesetz ab Mitte des Jahres den gesamten Schadenaufwand um ein Prozent erhöhen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Schäden. Auch der Anteil der im Straßenverkehr Verletzten sei rückläufig. Mit allgemeinen Prämiensenkungen sei in diesem Jahr trotzdem nicht zu rechnen, schätzen Branchenexperten. Die Versicherer wollen die Verluste der Vorjahre ausgleichen.
Weniger Wechsler nutzen Preisgefälle
Mehr Geld können die Kfz-Versicherer auch deshalb einnehmen, weil anscheinend viele Autofahrer Ende 2012 die immer noch großen Preisunterschiede am Markt nicht genutzt haben. "Die Zahl der Wechsler lag trotz deutlicher Preissteigerungen lediglich bei rund acht Prozent", schätzt Pickel. Vor vier Jahren hätten noch rund 30 Prozent aller Autofahrer ihren Versicherer gewechselt, um Geld zu sparen. Anscheinend sind vor allem typische Online-Kunden wechselmüde "Viele dieser Kunden, die schon mehrmals ihren Kfz-Versicherer über ein Vergleichsportal im Internet gewechselt haben, dürften nur noch einen geringen Sparvorteil haben", sagte Marco Morawetz von der Gen Re aus Köln.
Trotzdem sollten Internetvergleichsportale 2012 zugelegt haben. In Branchenkreisen geht man von rund einer Million vermittelter Verträge aus. So hat nach Aussagen der Geschäftsführung das Portal Transparo, das den Versicherern Huk-Coburg, dem HDI-Direkt und der WGV gehört, sein Volumen verdoppelt und dürfte rund 240.000 Policen vermittelt haben. Der restliche Löwenanteil der Wechsler soll auf das Portal Check24.de entfallen. Künftig wird damit gerechnet, dass zehn bis 15 Prozent des Kfz-Versicherungsgeschäftes über Vergleichsportale läuft. Demgegenüber soll laut Gen Re das Wechselgeschäft über klassischen Vermittler- und Makleragenturen deutlich zurückgegangen sein.
Gewinner und Verlierer
Der große Verlierer am Markt ist die Allianz Versicherung. So ist ihr Marktanteil nach Bruttoeinnahmen zwischen 2007 und 2011 um insgesamt zwei Prozentpunkte gefallen. Leichte Abriebe musste in diesem Zeitraum auch die AMB Generali Gruppe mit einem Minus von 0,4 Prozentpunkte und die Talanx-Gruppe mit 0,1 Prozentpunkte hinnehmen. Demgegenüber hat vor allem die R+V mit einem Plus von 1,4 Prozentpunkten ihren Marktanteil ausbauen können. Die Huk-Coburg-Gruppe folgt mit 1,3 Prozentpunkten, während die Zurich-Gruppe mit 0,6 Prozentpunkten im Einnahmeranking verbessern konnte.
Sehr gut haben sich auch die VHV, die LVM und Devk geschlagen. Alle drei konnten ihren Marktanteil jeweils um 0,5 Prozentpunkte steigern. Insgesamt findet in der Autoversicherung eine Konzentration statt. Die Top-10-Anbieter haben in der zwischen 2007 und 2011 ihren Marktanteil um 2,9 Prozentpunkte auf über 70 Prozent ausgeweitet. Auch bei den Kostenquoten hat die Allianz im gleichen Zeitraum schlecht abgeschnitten. So stieg die Quote von 20,9 auf 23,1 Prozent. Zugelegt haben auch LVM (2011: 17,9 Prozent), Talanx-Gruppe (21,8 Prozent) und DEVK (13,1). Demgegenüber senkte die Huk-Coburg-Gruppe ihr schon sehr niedrige Kostenquote noch einmal um 0,8 Prozentpunkte auf nun 8,7 Prozent.
So rechnet der Hannoveraner Rückversicherer damit, dass in der Kfz-Haftplicht für jeden eigenommen Euro nur noch 91 Cent für Schäden bezahlt werden müssen. Bis 2011 war diese Quote noch negativ. In der Vollkasko soll der Schadenaufwand pro Beitragseuro noch 89 Cent betragen und in der Teilkasko sind es sogar nur noch 65 Cent. Für 2013 hätten alle Kfz-Versicherer ihre Beiträge im Schnitt um rund sieben Prozent angehoben. Damit schreibt die Branche seit fünf Jahren endlich wieder schwarze Zahlen. 2012 hatte der Verlust noch bei rund 300 Millionen Euro gelegen; 2011 sogar bei 1,6 Milliarden Euro.
Die Branche hofft nun auf eine mehrere Jahre andauernde Gewinnphase. Zusätzlich erzielen die Autoversicherer noch durch Schadenrücklagen Zinsgewinne. Die fallen aber aufgrund des Niedrigzinses immer geringer aus. Für 2013 rechnet Pickel mit einer laufenden Verzinsung von drei Prozent. 2012 hatte die Verzinsung noch bei vier Prozent gelegen. Allein schwere Hagelschäden in 2013 könnten die Gewinnerwartung der Autoversicherer noch trüben. Zudem sollen höhere Rechtsanwalts- und Gerichtskosten durch das Kostenrechtsänderungsgesetz ab Mitte des Jahres den gesamten Schadenaufwand um ein Prozent erhöhen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Schäden. Auch der Anteil der im Straßenverkehr Verletzten sei rückläufig. Mit allgemeinen Prämiensenkungen sei in diesem Jahr trotzdem nicht zu rechnen, schätzen Branchenexperten. Die Versicherer wollen die Verluste der Vorjahre ausgleichen.
Weniger Wechsler nutzen Preisgefälle
Mehr Geld können die Kfz-Versicherer auch deshalb einnehmen, weil anscheinend viele Autofahrer Ende 2012 die immer noch großen Preisunterschiede am Markt nicht genutzt haben. "Die Zahl der Wechsler lag trotz deutlicher Preissteigerungen lediglich bei rund acht Prozent", schätzt Pickel. Vor vier Jahren hätten noch rund 30 Prozent aller Autofahrer ihren Versicherer gewechselt, um Geld zu sparen. Anscheinend sind vor allem typische Online-Kunden wechselmüde "Viele dieser Kunden, die schon mehrmals ihren Kfz-Versicherer über ein Vergleichsportal im Internet gewechselt haben, dürften nur noch einen geringen Sparvorteil haben", sagte Marco Morawetz von der Gen Re aus Köln.
Trotzdem sollten Internetvergleichsportale 2012 zugelegt haben. In Branchenkreisen geht man von rund einer Million vermittelter Verträge aus. So hat nach Aussagen der Geschäftsführung das Portal Transparo, das den Versicherern Huk-Coburg, dem HDI-Direkt und der WGV gehört, sein Volumen verdoppelt und dürfte rund 240.000 Policen vermittelt haben. Der restliche Löwenanteil der Wechsler soll auf das Portal Check24.de entfallen. Künftig wird damit gerechnet, dass zehn bis 15 Prozent des Kfz-Versicherungsgeschäftes über Vergleichsportale läuft. Demgegenüber soll laut Gen Re das Wechselgeschäft über klassischen Vermittler- und Makleragenturen deutlich zurückgegangen sein.
Gewinner und Verlierer
Der große Verlierer am Markt ist die Allianz Versicherung. So ist ihr Marktanteil nach Bruttoeinnahmen zwischen 2007 und 2011 um insgesamt zwei Prozentpunkte gefallen. Leichte Abriebe musste in diesem Zeitraum auch die AMB Generali Gruppe mit einem Minus von 0,4 Prozentpunkte und die Talanx-Gruppe mit 0,1 Prozentpunkte hinnehmen. Demgegenüber hat vor allem die R+V mit einem Plus von 1,4 Prozentpunkten ihren Marktanteil ausbauen können. Die Huk-Coburg-Gruppe folgt mit 1,3 Prozentpunkten, während die Zurich-Gruppe mit 0,6 Prozentpunkten im Einnahmeranking verbessern konnte.
Sehr gut haben sich auch die VHV, die LVM und Devk geschlagen. Alle drei konnten ihren Marktanteil jeweils um 0,5 Prozentpunkte steigern. Insgesamt findet in der Autoversicherung eine Konzentration statt. Die Top-10-Anbieter haben in der zwischen 2007 und 2011 ihren Marktanteil um 2,9 Prozentpunkte auf über 70 Prozent ausgeweitet. Auch bei den Kostenquoten hat die Allianz im gleichen Zeitraum schlecht abgeschnitten. So stieg die Quote von 20,9 auf 23,1 Prozent. Zugelegt haben auch LVM (2011: 17,9 Prozent), Talanx-Gruppe (21,8 Prozent) und DEVK (13,1). Demgegenüber senkte die Huk-Coburg-Gruppe ihr schon sehr niedrige Kostenquote noch einmal um 0,8 Prozentpunkte auf nun 8,7 Prozent.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek