Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) führte von Dezember 2022 bis März 2023 eine umfassende Abfrage unter Versicherungsvermittlerinnen und Versicherungsvermittlern durch. Sie bildet die Grundlage für die BVK-Strukturanalyse, die eine Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Lage der Vermittlerbetriebe ermöglichen soll.
Einige Details aus der Studie: Mehr als 50 Prozent der Teilnehmenden konnten ihre Einnahmen im Vergleich zu 2021 steigern. Nach Einschätzung des Bundesverbandes ist darum auch die Stimmung unter den Vermittlern gut.
Beruf des Versicherungsvermittlers scheint für Junge nicht attraktiv zu sein
Problematisch sei aber, dass die durchschnittliche Altersstruktur der Vermittler mit 51 Jahren wieder ein Stück weit gestiegen ist, während der Anteil der unter 35-Jährigen nur bei 6,6 Prozent liegt. Dies ist nach Ansicht des BVK auch eine Folge der zunehmenden Regulierung des Berufsstands und der damit wachsenden Anforderungen, die junge Menschen „den Beruf des Versicherungsvermittlers nicht attraktiv erscheinen lässt.“
Korrespondierend zu den Gewinnzuwächsen sind bei fast 75 Prozent der Teilnehmer die Bestände gewachsen. Mehr als ein Viertel konnte sogar ihre Bestände um mehr als fünf Prozent erhöhen, während sie bei nur 8,9 Prozent gefallen sind.
Vertriebsabhängige Vergütungen sollte eher abnehmen
„Diese positive Entwicklung liegt an einer allgemeinen Beitragssteigerung in der Versicherungsbranche insgesamt, insbesondere in den SHUK-Sparten“, kommentiert BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer die Ergebnisse, der beim BVK die Befragung und Auswertung begleitet. „Die Wechselbereitschaft liegt unter zehn Prozent. Der Anteil der Teilnehmer, die variable und damit unsichere Bonifikationen erhalten, liegt bei 85 Prozent, was wir kritisch sehen. Denn erwartungsgemäß sollten vertriebsabhängige Vergütungen im Zuge der Umsetzung der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD eher abnehmen.“
Aus den Zahlen der BVK-Strukturanalyse wurde erneut die Studie „Betriebswirtschaftliche Strukturen des Versicherungsvertriebs“ in Zusammenarbeit mit Matthias Beenken, Professor an der Fachhochschule Dortmund, und VM-Autor erstellt.
Fast 90 Prozent der Teilnehmenden sind Einfirmenvertreter, 6,4 Prozent Makler
Insgesamt lieferten die 1.900 Antwortbögen die Basis für tiefe Einblicke in strukturelle Marktdaten und betriebswirtschaftliche Kennzahlen der Vermittlerbetriebe. Fast 90 Prozent der Teilnehmenden waren Einfirmenvertreter, 6,4 Prozent Makler und 3,7 Prozent Mehrfachvertreter.
Erste Ergebnisse wurden in der Juli / August-Ausgabe der BVK-Verbandszeitschrift „Versicherungsvermittlung“ veröffentlicht.
Quelle: BVK
Autor(en): versicherungsmagazin.de