Kaum Veränderungen bei Überschussbeteiligung

Die ersten Überschuss-Deklarationen der Lebensversicherer für das Jahr 2007 liegen vor. Branchenkenner gehen davon aus, dass die meisten Gesellschaften ihre Überschussbeteiligungen für Kunden auf gleichbleibenden Niveau wie 2006 halten.

Derzeit verzinsen die Versicherer die Sparbeiträge im Schnitt mit 4,2 Prozent. Obwohl die Kapitalmarktzinsen leicht gestiegen sind und auch von der Aktienbörse fast nur gute Nachrichten zu hören sind, werden die Kunden der Lebensversicherer kaum mit einer höheren Verzinsung ihrer LV-Verträge rechnen können. Die Gesamtverzinsung der Lebensversicherungen im Markt werden voraussichtlich auch für 2007 weitgehend stabil bleiben, sagen Insider.

Dreizehn der über hundert Lebensversicherungs-Unternehmen in Deutschland haben ihre Überschuss-Deklaration bereits offiziell bekannt gegeben. Die Mehrzahl der noch verbleibenden Gesellschaften wird noch bis zum Jahresende nachziehen. Einige wenige geben die Verzinsung für 2007 der Sparbeiträge für die Kunden erst im nächsten Jahr bekannt. Axa, Gothaer, KarstadQuelle und Victoria gaben ihre Überschussbeteiligungen für die Kunden an, überschreiten mit ihren Werten aber nicht den Marktdurchschnitt.

Eine "fünf" vor dem Komma der Überschuss-Deklaration ist selten. Das bieten bisher nur die Europa Leben mit 5,4 Prozent, die Debeka mit 5,1 Prozent und die Volkswohl Bund Leben mit 5,0 Prozent. Von anderen Gesellschaften liegen diesbezüglich noch keine Meldungen vor.


Unternehmen20062007
Allianz4,5 %4,5 %
Axa3,5 %4 %
+
Schlussüberschuss 0,3 %
Continentale4,6 %4,6 %
Debeka5,1 %5,1 %
Europa Leben5,4 %5,4 %
Gothaer3,93 %4,2 %
Hammburg-Mannheimer4,2 %4,2 %
Hannoversche Leben4,0 %4,0 %
KarstadtQuelle Lebensversicherung4,1 % + Schlussüberschuss 0,4 %4,3 %
+
Schlussüberschuss 0,7 %
LVM4,25 %4,25 %
Provinzial NordWest4,30 %4,30 %
Victoria )*3,4 %3,6 %
Volkswohl Bund )*5,0 %5,0 %
Markt4,22 %
)* Schlussüberschüsse, die gegen Ende der Vertragslaufzeit die Verzinsung noch zusätzlich erhöhen, sind in diesem Wert noch nicht enthalten.

Wie die Lebensversicherer mitteilen, entstehen Überschüsse in den Unternehmen "durch eine rentable Anlage der Beiträge und dadurch, dass weniger Todesfälle eintreten als bei der vorsichtigen Beitragskalkulation angenommen wird". Nahezu der gesamte Überschuss wird als Überschussbeteiligung an die Versicherungsnehmer weitergegeben.

Im Wesentlichen entstehen Überschüsse aus dem so genannten Sterblichkeitsgewinn, wenn etwa der Sterblichkeitsverlauf bei den Versicherten günstiger als ursprünglich kalkuliert ausfällt. Auch Zinsgewinne beeinflussen die Überschüsse. Dabei geht es um die Zinserträge der Versicherungsgesellschaft aus den im Deckungsstock zusammengefassten Vermögensanlagen. Wenn sie höher ausfallen als im Rechnungszins berücksichtigt, fließt das in die Überschüsse. Schließlich machen sich auch Kostengewinne bei der Höhe der Überschussbeteiligung bemerkbar, etwa wenn die im Beitrag einkalkulierten Kosten geringer als erwartet ausfallen.

Autor(en): Ellen Bocquel

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