Auf der kürzlich in Köln stattgefundenen "9. Handelsblatt Jahrestagung Industrieversicherung" gab Dr. Guido Funke, Executive Manager, Head of Corporate Underwriting Casualty bei der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, eine Einschätzung zum Status Quo und zu aktuellen Trends der Haftpflichtversicherung.
Der Industriehaftpflichtmarkt zeichnet sich nach Ansicht des Experten zur Zeit durch folgende Merkmale aus: Die Versicherungsbedingungen etwa bei den Sublimits stehen unter Druck, es sind erhebliche Überkapazitäten vorhanden und der Trend geht zu länger laufenden Verträgen. Außerdem gibt es immer noch einen anhaltenden Druck auf die Preise mit einigen Ausnahmen. Funke sieht einen Hoffnungsschimmer für die Marktteilnehmer: "Wir sind am Boden des Zyklus und bewegen uns wieder in den Bereich risikoadäquater Preise."
Für den risikobehafteten Pharmamarkt konstatierte Funke einen deutlichen Anstieg der Gesamtschadenlast seit 1970. So komme es seit dem Jahr 2000 in der Branche alle fünf Jahre zu einem oder zwei Megaschäden im der Größenordnung von über 1,5 Milliarden Euro. Außerdem müsse man regelmäßig mit ein bis zwei Großschäden über 500 Millionen Euro pro Jahr rechnen. Die Risikofaktoren hätten sich in den vergangenen fünf Jahren vor allem auf Psychatrie und Life-Style-Produkte sowie auf Produktrückrufe konzentriert. Dabei entfielen zwei Drittel aller Großschäden auf nur drei Versicherungsnehmer. Die Herausforderung im Pharmamarkt liege darin, risikoadäquate Preise zu finden. Dies könne nur durch individuelle Betrachtung und Einschätzung der versicherten Unternehmen gelingen.
Einen hohen Bedarf an neuen Produkten machte Funke im Bereich "Vermögensschäden durch Umweltkatastrophen" aus. Mega-Umweltschäden wie etwa durch die Explosion auf der Offshore-Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ oder den Wirbelsturm "Katrina" hervorgerufen, änderten die traditionellen Spielregeln der Versicherer. Die herkömmliche Schadenabwicklung reiche für solche Ereignisse nicht mehr aus. Da der Klimawandel eine Tatsache sei, müsse man vermehrt mit Mega-Naturkatastrophen rechnen.
Trotzdem müsse der Branche nicht bange sein. Funke bejahte die Frage: "Kann man mit Industriehaftpflicht Geld verdienen?" vehement. Voraussetzung sei dabei ein striktes Zyklusmanagement und ein globales Risikospezialwissen. Die sei wichtiger als das Verständnis des Marktes. Sein Credo: Underwriting the Risk versus Underwriting the Market.
Bild: Deutsche BP
Der Industriehaftpflichtmarkt zeichnet sich nach Ansicht des Experten zur Zeit durch folgende Merkmale aus: Die Versicherungsbedingungen etwa bei den Sublimits stehen unter Druck, es sind erhebliche Überkapazitäten vorhanden und der Trend geht zu länger laufenden Verträgen. Außerdem gibt es immer noch einen anhaltenden Druck auf die Preise mit einigen Ausnahmen. Funke sieht einen Hoffnungsschimmer für die Marktteilnehmer: "Wir sind am Boden des Zyklus und bewegen uns wieder in den Bereich risikoadäquater Preise."
Für den risikobehafteten Pharmamarkt konstatierte Funke einen deutlichen Anstieg der Gesamtschadenlast seit 1970. So komme es seit dem Jahr 2000 in der Branche alle fünf Jahre zu einem oder zwei Megaschäden im der Größenordnung von über 1,5 Milliarden Euro. Außerdem müsse man regelmäßig mit ein bis zwei Großschäden über 500 Millionen Euro pro Jahr rechnen. Die Risikofaktoren hätten sich in den vergangenen fünf Jahren vor allem auf Psychatrie und Life-Style-Produkte sowie auf Produktrückrufe konzentriert. Dabei entfielen zwei Drittel aller Großschäden auf nur drei Versicherungsnehmer. Die Herausforderung im Pharmamarkt liege darin, risikoadäquate Preise zu finden. Dies könne nur durch individuelle Betrachtung und Einschätzung der versicherten Unternehmen gelingen.
Einen hohen Bedarf an neuen Produkten machte Funke im Bereich "Vermögensschäden durch Umweltkatastrophen" aus. Mega-Umweltschäden wie etwa durch die Explosion auf der Offshore-Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ oder den Wirbelsturm "Katrina" hervorgerufen, änderten die traditionellen Spielregeln der Versicherer. Die herkömmliche Schadenabwicklung reiche für solche Ereignisse nicht mehr aus. Da der Klimawandel eine Tatsache sei, müsse man vermehrt mit Mega-Naturkatastrophen rechnen.
Trotzdem müsse der Branche nicht bange sein. Funke bejahte die Frage: "Kann man mit Industriehaftpflicht Geld verdienen?" vehement. Voraussetzung sei dabei ein striktes Zyklusmanagement und ein globales Risikospezialwissen. Die sei wichtiger als das Verständnis des Marktes. Sein Credo: Underwriting the Risk versus Underwriting the Market.
Bild: Deutsche BP
Autor(en): Alexa Michopoulos