Im aktuellen Interview des Videomagazins #fredwagner stellte sich Daniel Bahr, Mitglied des Vorstands der Allianz Private Krankenversicherung, per Videostream den Fragen von Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig. Eröffnet wurde das Gespräch mit der kritischen Frage zum "Damoklesschwert Bürgerversicherung".
Wagner wollte von seinem Gesprächspartner wissen, warum die privaten Krankenversicherer das Thema nicht vom Tisch bekommen. Weil es mobilisierbar ist, gewisse Klischees bedient und eine Neiddebatte befördert, so der Manager. Alle Versuche sie einzuführen seien gescheitert. Sie werde immer wieder in Wahlkämpfen hervorgekramt, aber nie umgesetzt. Einfach weil rechtliche Hürden davor seien, die nicht zu unterschätzen sind.
Deutsches System funktioniert in der Pandemie
"Ich habe das B-Wort bei mir aus dem Wortschatz gestrichen. Es signalisiert etwas anderes als das was es ist. Am Ende wäre es der Weg in eine Staatsmedizin, was wir in Deutschland nicht wollen", sagte Bahr überzeugt. Länder die ein einheitliches staatliches System hätten, seien schlechter durch die Covid-19-Pandemie gekommen als Deutschland. Sein Motto sei deswegen: "Lasst uns nicht etwas in Frage stellen, was in Deutschland gut funktioniert."
Viele spannende Fragen
Die Kritikpunkte an der PKV, insbesondere die immer noch hohen Abschlussprovisionen, die Bevorzugung der Privatversicherten gegenüber den gesetzlich Versicherten bei der Terminvergabe von Ärzten und der fehlende Bestandskundenwettbewerb, weil die Alterungsrückstellungen beim Anbieterwechsel nicht vollständig mitgegeben werden, wurden von den beiden Gesprächspartnern kontrovers diskutiert.
Der Einsatz von Sensorik und Pay-as-you-Live-Tarifen in der privaten Krankenversicherung sind in der Politik und beim Gesetzgeber verpönt. Wie steht die Allianz PKV dazu? Welche soziale Verantwortung für unser Land übernimmt die Allianz in der Corona-Krise und welche kreativen Ideen hat der Versicherer, um Hilfe zu leisten? Wie gewohnt hakte Wagner im Interview immer wieder kritisch und kenntnisreich nach.
Weitere Themen des Gesprächs: Senkung der Vertriebskosten durch digitale, voll automatisierte Abschlussmöglichkeiten, Chancen der Telemedizin, das Problem von Doppeluntersuchungen, die elektronische Gesundheitsakte.
Verfolgen Sie das Interview hier.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de