Huk-Coburg platziert 170.000 Zusatz-Tarife

In der großen Politik bemüht man sich um Reformen in der Gesundheitspolitik, schafft aber mit immer neuen Konzepten zur Bürgerversicherungen und/der Kopfpauschale mehr Verwirrung als Klarheit. Während ganze Herscharen das Ende der Privaten Krankenversicherung (PKV) prognostizieren, stellt sich in der Praxis die Frage nach Pro und Kontra derzeit kaum. Vielmehr praktizieren Unternehmen der PKV und der gesetzlichen Krankenkassen öffentlich den Schulterschluss und kooperieren mit einander.

Genau ein Jahr ist es her, dass die HUK-Coburg Krankenversicherung (HCK) als erstes privates Versicherungs-Unternehmen mit dem Marktführer unter den Ersatzkassen, der Barmer, einen Kooperationsvertrag in Sachen Zusatzversicherungen schloss. Das Ergebnis, 170.000 Policen, kann sich sehen lassen. „Wir haben doppelt so viel Neugeschäft an Zusatzversicherungs-Policen über die Barmer eingefahren, wie wir für das erste gemeinsame Jahr geplant hatten“, erklärt dazu Krankenversicherungs-Vorstand Christian Hofer von der Huk-Coburg.

HanseMerkur paktiert mit DAK
Die HanseMerkur Krankenversicherung, Hamburg, zog im Januar 2004 nach. Sie „verbandelte“ ihre Interessen im Zusatzversicherungs-Geschäft mit denen der ebenfalls in Hamburg ansässigen Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK). In den letzten zehn Monaten wurden hier mehr als 67.000 Zusatzversicherungen an DAK-Mitglieder verkauft.

DKV kooperiert mit AOK
Die Deutsche Krankenversicherung AG Köln (DKV) brachte inzwischen mehr als 50.000 Zusatzversicherungen bei Mitgliedern der AOK unter, deren Bundesverband in Bonn angesiedelt ist.

Bereits 376.000 Anfragen
Christian Hofer von der Huk-Coburg berichtete, dass insgesamt bereits 376.000 Anfragen von Barmer-Mitgliedern für Zusatztarife in seinem Unternehmen eingegangen seien, aus denen sich die 167.000 versicherten Personen rekrutieren. Er berichtete zudem, welche Tarife, die exklusiv für die Barmer konzipiert wurden, am häufigsten nachgefragt wurden.

130.000 Personen kauften den Zusatzschutz G60Z ein, der ohne Altersbegrenzung auch für die über 60-Jährigen von der HCK angeboten wird. Mit diesem Angebot brachte die HCK ein Novum auf den Markt, das sich speziell an Senioren richtet.

Weitere 20.000 Personen aus dem Kreis der Barmer Mitglieder schlossen bei der HCK einen Zahnzusatzschutz GZZ (für unter 60-Jährige) ab. 10.000 Antragsteller buchten den Krankenhaustagegeld-Tarif G60KH der HUK-Coburg (für 60 bis 70 Euro im Monat). Der Rest interessierte sich für ambulanten und stationären Zusatzschutz, der in einer bestimmten Form nur für Barmer Mitglieder erstellt wird. Keine großen Stückzahlen verbuchte die HCK im Sterbegeld-Tarif.

20 Prozent waren bereits Kunden
Eine Analyse der Kunden-Struktur bei der HCK ergab, dass bereits 20 Prozent der Zusatz-Versicherten aus dem Lager der Barmer schon vorher Kunden der HUK-Coburg in anderen Sparten war.

Die HUK-Coburg Kranken sieht sich nach Christian Hofers Aussagen besonders gut für die kommenden Zeiten während und nach der Gesundheitsreform aufgestellt. Jetzt wurde die Gesellschaft erstmals einem Rating durch die Kölner Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH unterzogen. In der Gesamtbewertung gab es für die HCK nur ein „A+“, während andere Gesellschaften im Konzern, Huk-Coburg VVaG Huk-Coburg-Allgemeine AG in Folge-Ratings erneut die Note „A++“ bekamen.

Beim Rating Teilnote „exzellent“
Rating-Expertin Kerstin Voss von der Assekurata betonte bei der Rating-Präsentation, dass eine Anzahl von Teilqualitäten mit unterschiedlicher Gewichtung ins Rating einfließen. Da geht es um Kriterien wie „Unternehmenssicherheit“ mit fünf Prozent Gewichtung, bei dem die HCK die Teilnote „exzellent“ erhielt. Für „Wachstum und Attraktivität am Markt“, was zehn Prozent zum Gesamtergebnis beiträgt, gab es für die HCK ebenfalls ein „exzellent“. Die „Beitragsstabilität“ (35 Prozent Gewichtung) bescherte der HCK ein „sehr gut“, ebenso wie die „Kundenorientierung“. Der „Erfolg des Unternehmens“ wird bei der Assekurata mit 25 Prozent gewichtet; hier gab es für die HCK die Note „gut“.

Kerstin Voß: „Die Unternehmenssicherheit ist bei Krankenversicherern weniger wichtig, weil eine mögliche wirtschaftliche Schieflage eines Unternehmens zuerst in den Teilqualitäten Beitragsstabilität und Erfolg sichtbar wird, bevor die Unternehmenssicherheit bedroht ist.”

30 Prozent Ablehnungs-Quote
Mit 30 Prozent ist nach Assekurata-Aussagen die Ablehnungsquote der Huk-Coburg Kranken „leicht überdurchschnittlich”. Christian Hofer unterstrich, dass etwa acht bis neun Prozent von der HUK-Coburg direkt abgelehnt werden. Die restlichen Anfrager ziehen ihren Antrag zurück, nachdem sie intensiver mit dem Versicherer gesprochen haben.

Die Assekurata beurteilte schließlich die Sicherheit der HCK „aktuell und für die absehbare Zeit“ mit der Note „exzellent“. Infolge des starken Wachstums 2003 habe sich zwar die Eigenkapital-Quote verringert, liege aber gleichwohl immer noch auf sehr guten Niveau. So resümierte Kerstin Voß auch: „Die Vorschriften zur Solvabilität erfüllt die HUK-Coburg Krankenversicherung mit einem exzellenten Ergebnis.“

Autor(en): Ellen Bocquel

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