Immerhin 3,5 Prozent der 237.231 Versicherten der Halleschen Krankenversicherung wechseln pro Jahr in andere hauseigene Tarife. Dies sagte Hallesche-Vorstandsvorsitzender Dr. Walter Botermann bei einem Pressegespräch am 8. Juli in Stuttgart.
Noch einmal etwa 3,5 Prozent der Versicherten fragten nach anderen Tarifen und wechselten nicht. Die Hallesche setzt den Leitfaden des Verbandes der privaten Krankenversicherung zügig um und zentralisiert alle Fragen zu einem Tarifwechsel. Damit die Privatversicherten jederzeit die für sie beste Tarifoption finden und auswählen können, hatte die Branche Ende letzten Jahres einen zum unternehmensinternen Tarifwechsel erarbeitet.
Vorsicht vor Wechsel in billigere Tarife
Vorstandsmitglied Wiltrud Pekarek schilderte einen Fall, bei dem eine Frau von einem "Tarifoptimierer" zu einem billigeren Tarif gedrängt worden war. Als die Frau später krank wurde, erkannte sie erst die wesentlich niedrigeren Leistungen und bat um Rückabwicklung. Diesem Wunsch kam die Hallesche in diesem Ausnahmefall nach. Die Frau blieb jedoch auf ihren Honorarkosten an den "Tarifoptimierer" sitzen.
Ergebnis einer nicht kundenorientierten Politik
Um das Geschäftsmodell der Wechselberater nicht weiter zu fördern, wolle man den PKV-Leitfaden zügig umsetzen, meinte Botermann. Und: "Es kann nicht sein, dass es externe Berater braucht, um einen gesetzlichen Anspruch durchzusetzen." Selbstkritisch zur Branche meinte er, dass dies das Ergebnis einer nicht kundenorientierten Politik sei. Zusätzlich verliere der Versicherte bei einem Wechsel von einem Bisex- in einen Unisextarif den Anspruch auf den Standardtarif, der für die Versicherten werthaltiger sei als der Basistarif (siehe dazu auch die Titelgeschichte in VM 5/15).
Hallesche setzt weiter auf betriebliche Kankenversicherung
Die Hallesche fühlt sich ansonsten im PKV-Markt gut aufgestellt und setzt auf die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Aufgrund der demografischen Entwicklung litten immer mehr Branchen unter Fachkräftemangel, so Botermann. Der zunehmende Arbeitsdruck führe zu immer mehr psychischen Erkrankungen. Durch die bKV profitierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Hallesche bietet so genannte "Tarif-Vorsorgeschecks", die den Arbeitnehmern vom Arbeitgeber übergeben werden. Diese können für die jährlichen oder zweijährlichen Vorsorgeuntersuchungen eingesetzt werden. Neu ist hier der Tarif "Vorsorge-Erschöfungs-Prophylaxe".
Die Mitarbeiterversorgung werde zu einer runden Sache, glaubt Vorstand Pekarek, wenn betriebliche Alters- und Krankenversorgung Hand in Hand gingen. Die Sozialversicherungsersparnis durch die bAV könne vom Arbeitgeber in die bKV investiert werden. Die positiven Effekte einer bKV griffen dann sofort.
Bildquelle: © fotomek /fotolia
Noch einmal etwa 3,5 Prozent der Versicherten fragten nach anderen Tarifen und wechselten nicht. Die Hallesche setzt den Leitfaden des Verbandes der privaten Krankenversicherung zügig um und zentralisiert alle Fragen zu einem Tarifwechsel. Damit die Privatversicherten jederzeit die für sie beste Tarifoption finden und auswählen können, hatte die Branche Ende letzten Jahres einen zum unternehmensinternen Tarifwechsel erarbeitet.
Vorsicht vor Wechsel in billigere Tarife
Vorstandsmitglied Wiltrud Pekarek schilderte einen Fall, bei dem eine Frau von einem "Tarifoptimierer" zu einem billigeren Tarif gedrängt worden war. Als die Frau später krank wurde, erkannte sie erst die wesentlich niedrigeren Leistungen und bat um Rückabwicklung. Diesem Wunsch kam die Hallesche in diesem Ausnahmefall nach. Die Frau blieb jedoch auf ihren Honorarkosten an den "Tarifoptimierer" sitzen.
Ergebnis einer nicht kundenorientierten Politik
Um das Geschäftsmodell der Wechselberater nicht weiter zu fördern, wolle man den PKV-Leitfaden zügig umsetzen, meinte Botermann. Und: "Es kann nicht sein, dass es externe Berater braucht, um einen gesetzlichen Anspruch durchzusetzen." Selbstkritisch zur Branche meinte er, dass dies das Ergebnis einer nicht kundenorientierten Politik sei. Zusätzlich verliere der Versicherte bei einem Wechsel von einem Bisex- in einen Unisextarif den Anspruch auf den Standardtarif, der für die Versicherten werthaltiger sei als der Basistarif (siehe dazu auch die Titelgeschichte in VM 5/15).
Hallesche setzt weiter auf betriebliche Kankenversicherung
Die Hallesche fühlt sich ansonsten im PKV-Markt gut aufgestellt und setzt auf die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Aufgrund der demografischen Entwicklung litten immer mehr Branchen unter Fachkräftemangel, so Botermann. Der zunehmende Arbeitsdruck führe zu immer mehr psychischen Erkrankungen. Durch die bKV profitierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Hallesche bietet so genannte "Tarif-Vorsorgeschecks", die den Arbeitnehmern vom Arbeitgeber übergeben werden. Diese können für die jährlichen oder zweijährlichen Vorsorgeuntersuchungen eingesetzt werden. Neu ist hier der Tarif "Vorsorge-Erschöfungs-Prophylaxe".
Die Mitarbeiterversorgung werde zu einer runden Sache, glaubt Vorstand Pekarek, wenn betriebliche Alters- und Krankenversorgung Hand in Hand gingen. Die Sozialversicherungsersparnis durch die bAV könne vom Arbeitgeber in die bKV investiert werden. Die positiven Effekte einer bKV griffen dann sofort.
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Autor(en): Bernhard Rudolf