Die Generali-Versicherung will ihren Vertrieb deutlich straffen und jährlich 30 Millionen Euro einsparen. Die Volksfürsorge, derzeit nur noch als Vertriebsmarke existent, wird endgültig eingestellt.
Auf fast 170 Zeilen berichtet die Generali Deutschland Holding AG aus Köln über einen tiefgreifenden, im ersten Halbjahr 2015, startenden Umbau des Versicherungskonzerns. Die entscheidende Frage des Personalabbaus wird dabei mit keinem Wort erwähnt. "Zum Personalabbau können wir derzeit noch keine Angaben machen", bestätigt der für die externe Kommunikation zuständige Pressesprecher Dirk Brandt. Auch die in der Branche kursierende Zahl von 150 Arbeitsplätzen, die verloren gehen sollen, wollte Brandt nicht kommentieren.
Zusätzliches Reformprojekt
Angesichts der 5.000 betroffenen Mitarbeiter bei Generali und der Vertriebsmarke Volksfürsorge, scheint diese Zahl sehr gering. So entfallen laut Brandt rund 3.000 Mitarbeiter auf die Volksfürsorge AG. Sie sind angestellte Versicherungsvertreter nach § 59 HGB. Weitere rund 2.000 Vermittler sind derzeit als Ausschließlichkeitsvertreter nach §84 HGB für die Generali tätigt. In diesen Zahlen würden sich zudem auch betroffene Innendienstmitarbeiter verbergen. Ihre Anzahl konnte Brandt aber nicht nennen.
Bereits Anfang des Jahres hatten in Hamburg rund 250 Innendienstmitarbeiter gegen einen bevorstehenden Arbeitsplatzabbau demonstriert. Grund ist das zusätzliche Reformprojekt Opex, mit dem die Bereiche Personal, Vermögensverwaltung und IT in allen Generali Tochtergesellschaften überprüft und nach Möglichkeit zusammengelegt werden sollen. Allein dadurch rechnet die Gewerkschaft Verdi damit, dass am Standort Hamburg 200 Arbeitsplätze gefährdet seien. Die jetzt angekündigte Überführung der Volksfürsorge- und Generali-Vertriebsmitarbeiter in eine neue Gesellschaft dürfte ganz andere Dimensionen beim Stellenabbau erreichen.
Antwort auf Prüfauftrag
Auch über den neuen Sitz und in welcher Form der Standort Hamburg überhaupt erhalten werden soll, macht Generali Holding derzeit noch keine Angaben. Der bereits Ende 2013 von Volksfürsorge-Chef Oliver Brüß erteilte Prüfauftrag, wie der Innenvertrieb der Volksfürsorge in die bestehenden Strukturen der Generali Versicherungen integriert werden könne, ist nun mit der Einstellung der Vertriebsmarke beantwortet. Die neuen Reformen werden zudem nicht mehr von Brüß begleitet, der Vorstandssprecher der Generali-Tochter Dialog Lebensversicherungs-AG wird und den ausscheidenden Rüdiger R. Burchardi beerbt.
Regionale Präsenz verstärken
Die neue Vertriebsgesellschaft, unter der Marke Generali, wird nach Mitteilung des Unternehmens auch unabhängigen Vertriebe unter einem einheitlichen Dach vereinen. Immerhin soll die "regionale Präsenz" der Generali-Vertriebe weiter ausgebaut werden. Das dürfte für viele Vertriebsmitarbeiter einen Umzug bedeuten. Vor allem der Standort Hamburg dürfte erheblich betroffen sein. Leiter des Integrationsprojekts und künftiger Vorstandsvorsitzender der neuen Vertriebsgesellschaft ist Bernd Felske. Zudem sollen dem Vorstand Rainer Andreas Brand und Matthias Salge angehören.
"Konzerne und Unternehmen wie die Generali Versicherungen, die gut am Markt positioniert sind, müssen bereits heute die organisatorische Aufstellung für die Marktanforderungen von morgen vorwegnehmen, um ihre Spitzenposition erfolgreich im Wettbewerb zu verteidigen", begründet Dietmar Meister, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland Holding den anvisierten Umbau. Trotz schwierigem Marktumfeld konnte der Versicherer mit 6,14 Milliarden Euro sein Ergebnis aus dem Vorjahr (5,74 Milliarden Euro) übertreffen.
Bildquelle: © vege / Fotolia.com
Auf fast 170 Zeilen berichtet die Generali Deutschland Holding AG aus Köln über einen tiefgreifenden, im ersten Halbjahr 2015, startenden Umbau des Versicherungskonzerns. Die entscheidende Frage des Personalabbaus wird dabei mit keinem Wort erwähnt. "Zum Personalabbau können wir derzeit noch keine Angaben machen", bestätigt der für die externe Kommunikation zuständige Pressesprecher Dirk Brandt. Auch die in der Branche kursierende Zahl von 150 Arbeitsplätzen, die verloren gehen sollen, wollte Brandt nicht kommentieren.
Zusätzliches Reformprojekt
Angesichts der 5.000 betroffenen Mitarbeiter bei Generali und der Vertriebsmarke Volksfürsorge, scheint diese Zahl sehr gering. So entfallen laut Brandt rund 3.000 Mitarbeiter auf die Volksfürsorge AG. Sie sind angestellte Versicherungsvertreter nach § 59 HGB. Weitere rund 2.000 Vermittler sind derzeit als Ausschließlichkeitsvertreter nach §84 HGB für die Generali tätigt. In diesen Zahlen würden sich zudem auch betroffene Innendienstmitarbeiter verbergen. Ihre Anzahl konnte Brandt aber nicht nennen.
Bereits Anfang des Jahres hatten in Hamburg rund 250 Innendienstmitarbeiter gegen einen bevorstehenden Arbeitsplatzabbau demonstriert. Grund ist das zusätzliche Reformprojekt Opex, mit dem die Bereiche Personal, Vermögensverwaltung und IT in allen Generali Tochtergesellschaften überprüft und nach Möglichkeit zusammengelegt werden sollen. Allein dadurch rechnet die Gewerkschaft Verdi damit, dass am Standort Hamburg 200 Arbeitsplätze gefährdet seien. Die jetzt angekündigte Überführung der Volksfürsorge- und Generali-Vertriebsmitarbeiter in eine neue Gesellschaft dürfte ganz andere Dimensionen beim Stellenabbau erreichen.
Antwort auf Prüfauftrag
Auch über den neuen Sitz und in welcher Form der Standort Hamburg überhaupt erhalten werden soll, macht Generali Holding derzeit noch keine Angaben. Der bereits Ende 2013 von Volksfürsorge-Chef Oliver Brüß erteilte Prüfauftrag, wie der Innenvertrieb der Volksfürsorge in die bestehenden Strukturen der Generali Versicherungen integriert werden könne, ist nun mit der Einstellung der Vertriebsmarke beantwortet. Die neuen Reformen werden zudem nicht mehr von Brüß begleitet, der Vorstandssprecher der Generali-Tochter Dialog Lebensversicherungs-AG wird und den ausscheidenden Rüdiger R. Burchardi beerbt.
Regionale Präsenz verstärken
Die neue Vertriebsgesellschaft, unter der Marke Generali, wird nach Mitteilung des Unternehmens auch unabhängigen Vertriebe unter einem einheitlichen Dach vereinen. Immerhin soll die "regionale Präsenz" der Generali-Vertriebe weiter ausgebaut werden. Das dürfte für viele Vertriebsmitarbeiter einen Umzug bedeuten. Vor allem der Standort Hamburg dürfte erheblich betroffen sein. Leiter des Integrationsprojekts und künftiger Vorstandsvorsitzender der neuen Vertriebsgesellschaft ist Bernd Felske. Zudem sollen dem Vorstand Rainer Andreas Brand und Matthias Salge angehören.
"Konzerne und Unternehmen wie die Generali Versicherungen, die gut am Markt positioniert sind, müssen bereits heute die organisatorische Aufstellung für die Marktanforderungen von morgen vorwegnehmen, um ihre Spitzenposition erfolgreich im Wettbewerb zu verteidigen", begründet Dietmar Meister, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland Holding den anvisierten Umbau. Trotz schwierigem Marktumfeld konnte der Versicherer mit 6,14 Milliarden Euro sein Ergebnis aus dem Vorjahr (5,74 Milliarden Euro) übertreffen.
Bildquelle: © vege / Fotolia.com
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek