Die Autoversicherer erwarten wenig vom Geschäftsjahr 2005. Das Wachstum werde verhalten, wenn nicht sogar rückläufig sein, erklärte Edmund Schwake als Vorsitzender des GDV-Fachausschusses Schaden- und Unfallversicherung kürzlich während einer Fachtagung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Noch im vergangenen Jahr war in der Kfz-Sparte mit insgesamt circa 1,1 Milliarden Euro – nur knapp hinter der Industrie-Sachsparte – das zweitbeste Ergebnis aller Versicherungsbereiche eingefahren worden.
Zunächst verkündete Schwake hauptsächlich positive Botschaften. Das Geschäftsjahr 2004 sei für die Sparten der Schaden- und Unfallversicherung rund herum positiv verlaufen. Die Schadenquote vor Kosten und Abwicklung des inländischen Geschäfts war nach GDV-Erhebungen unter den über 100 deutschen Marktteilnehmern noch einmal im Vergleich zu 2003 um 2,5 Prozent auf rund 72 Prozent gesunken. Und auch die Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung schmolz um zwei auf rund 91 Prozent. Schwake: „Das heißt in absoluten Zahlen, der versicherungstechnische Gewinn stieg von rund 3,8 Milliarden im Jahr 2003 auf fast fünf Milliarden Euro.“
Die Kfz-Versicherer machten wegen geringerer Schadenzahlungen Gewinn und wollen einen Teil davon an die Kunden weiter geben. Angesichts solcher Ergebnisse sei damit zu rechnen, dass die Autoversicherungsprämien in diesem Jahr wieder billiger werden. Am Rande der Fachtagung wurde darauf verwiesen, dass die Gefahr eines Prämienverfalls seit dem Vorstoß der Allianz Ende letzten Jahres durch preiswertere Kfz-Versicherungstarife für bestimmte Zielgruppen ohnehin wieder zur Debatte stehe.
Erfreulich sei aber der Rückgang der Schadenzahlungen. Das Schadenausmaß und die Schwere vieler Autounfälle sei zum Glück geringer ausgefallen. Auch die Zahl der Verkehrsopfer mit 5844 Toten sei seit der Einführung der Verkehrsunfallstatistik noch nie so niedrig gewesen – wie letztes Jahr. Immerhin bedeutet das, im Vergleich zum Jahr 2003, einen Rückgang um zwölf Prozent. Die Anzahl der Autounfälle mit Verletzten ging im selben Zeitraum um 4,4 Prozent zurück. Die Sachschäden verringerten sich um 3,8 Prozent.
Insgesamt sei der Branche der Schaden- und Unfallversicherer laut Edmund Schwake ein hervorragende Ergebnis – sowohl mit Steigerungen auf der Beitragsseite um 1,6 Prozent als auch mit einem Rückgang auf der Schadenseite von 1,5 Prozent – präsentiert worden: „Die letzten beiden Geschäftsjahre haben damit den in den vier vorangegangenen Jahren 1999 bis 2002 kumulierten versicherungstechnischen Verlust von rund fünf Milliarden Euro kompensieren können. Besonders erfreulich dabei ist, dass erstmals seit 1986 sämtliche Sparten zum positiven Ergebnis beigetragen haben - allerdings natürlich nicht in gleichem Maße.“
Besser noch als die Autoversicherer stehen nach Schwakes Ausführungen die Industrie-Sachversicherer mit einem versicherungstechnischen Gewinn von rund 1,2 Milliarden Euro da. Schwake konnte sich eines Kommentars nicht enthalten: „Ich gebe gern zu, dass der erste Anschein hier für die Beschuldigungen des Kartellamtes spricht, besonders wenn man sich an den über viele Jahre tiefroten Geschäftsverlauf in dieser Sparte erinnert. Ich kann und will mich dazu nicht im Detail äußern, da der GDV nicht in die Verfahren involviert ist. Ich gebe aber doch zu bedenken, dass die Preiserhöhungen im Segment der industriellen Sachversicherung erst nach dem 11. September 2001 mit der Folge deutlich kritischerer Risikoprüfung und mit deutlicher Verknappung der Kapazitäten auf dem Rückversicherungsmarkt stattgefunden haben.“
Thematisch zurück zu den Autoversicherern äußerte Schwake, dass zyklisch mit einem Abflachen der Erfolgskurve für die Kfz-Versicherung zu rechnen sei: „Nach einem Gewinn von rund 900 Millionen Euro im Jahr 2003 kann diese Sparte allerdings die kumulierten Verluste der Vorjahre bei weitem nicht ausgleichen und kommt auf den Zeitraum 1999 bis 2004 gerechnet immer noch auf einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro.“ Diesen Verlust werde man in der Autoversicherungssparte auch in den nächsten Jahren nicht mehr aufholen können. Denn für das kommende Jahr erwarten die Autoversicherer einen deutlich gebremsten Beitragsanstieg, wenn nicht sogar einen Beitragsrückgang.
Schwake stützte sich dabei auf die Zahlen für den Januar 2005. Sei würden bereits „eine Menge aussagen, da viele Kunden inzwischen die Prämie am Jahresanfang in einem Betrag zahlen“. Im ersten Monat dieses Jahres betrug danach der Rückgang gegenüber dem Vorjahr rund zwei Prozent. Außerdem – so betonte Edmund Schwake – liege er mit seiner Einschätzung offensichtlich nicht ganz falsch, da einige GDV-Mitgliedsunternehmen in den letzten Wochen bereits Ähnliches kommuniziert hätten. Der sogenannten „Türöffnerfunktion" der Kraftfahrtversicherung werde hier wieder sehr große Bedeutung zugemessen. Schwake schloss seine Ausführungen vor Journalisten mit der Bemerkung: „Wenn Sie also schreiben würden, die Kraftfahrtversicherung wird in diesem Jahr insgesamt günstiger, würde ich das nicht dementieren können.“
Zunächst verkündete Schwake hauptsächlich positive Botschaften. Das Geschäftsjahr 2004 sei für die Sparten der Schaden- und Unfallversicherung rund herum positiv verlaufen. Die Schadenquote vor Kosten und Abwicklung des inländischen Geschäfts war nach GDV-Erhebungen unter den über 100 deutschen Marktteilnehmern noch einmal im Vergleich zu 2003 um 2,5 Prozent auf rund 72 Prozent gesunken. Und auch die Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung schmolz um zwei auf rund 91 Prozent. Schwake: „Das heißt in absoluten Zahlen, der versicherungstechnische Gewinn stieg von rund 3,8 Milliarden im Jahr 2003 auf fast fünf Milliarden Euro.“
Die Kfz-Versicherer machten wegen geringerer Schadenzahlungen Gewinn und wollen einen Teil davon an die Kunden weiter geben. Angesichts solcher Ergebnisse sei damit zu rechnen, dass die Autoversicherungsprämien in diesem Jahr wieder billiger werden. Am Rande der Fachtagung wurde darauf verwiesen, dass die Gefahr eines Prämienverfalls seit dem Vorstoß der Allianz Ende letzten Jahres durch preiswertere Kfz-Versicherungstarife für bestimmte Zielgruppen ohnehin wieder zur Debatte stehe.
Erfreulich sei aber der Rückgang der Schadenzahlungen. Das Schadenausmaß und die Schwere vieler Autounfälle sei zum Glück geringer ausgefallen. Auch die Zahl der Verkehrsopfer mit 5844 Toten sei seit der Einführung der Verkehrsunfallstatistik noch nie so niedrig gewesen – wie letztes Jahr. Immerhin bedeutet das, im Vergleich zum Jahr 2003, einen Rückgang um zwölf Prozent. Die Anzahl der Autounfälle mit Verletzten ging im selben Zeitraum um 4,4 Prozent zurück. Die Sachschäden verringerten sich um 3,8 Prozent.
Insgesamt sei der Branche der Schaden- und Unfallversicherer laut Edmund Schwake ein hervorragende Ergebnis – sowohl mit Steigerungen auf der Beitragsseite um 1,6 Prozent als auch mit einem Rückgang auf der Schadenseite von 1,5 Prozent – präsentiert worden: „Die letzten beiden Geschäftsjahre haben damit den in den vier vorangegangenen Jahren 1999 bis 2002 kumulierten versicherungstechnischen Verlust von rund fünf Milliarden Euro kompensieren können. Besonders erfreulich dabei ist, dass erstmals seit 1986 sämtliche Sparten zum positiven Ergebnis beigetragen haben - allerdings natürlich nicht in gleichem Maße.“
Besser noch als die Autoversicherer stehen nach Schwakes Ausführungen die Industrie-Sachversicherer mit einem versicherungstechnischen Gewinn von rund 1,2 Milliarden Euro da. Schwake konnte sich eines Kommentars nicht enthalten: „Ich gebe gern zu, dass der erste Anschein hier für die Beschuldigungen des Kartellamtes spricht, besonders wenn man sich an den über viele Jahre tiefroten Geschäftsverlauf in dieser Sparte erinnert. Ich kann und will mich dazu nicht im Detail äußern, da der GDV nicht in die Verfahren involviert ist. Ich gebe aber doch zu bedenken, dass die Preiserhöhungen im Segment der industriellen Sachversicherung erst nach dem 11. September 2001 mit der Folge deutlich kritischerer Risikoprüfung und mit deutlicher Verknappung der Kapazitäten auf dem Rückversicherungsmarkt stattgefunden haben.“
Thematisch zurück zu den Autoversicherern äußerte Schwake, dass zyklisch mit einem Abflachen der Erfolgskurve für die Kfz-Versicherung zu rechnen sei: „Nach einem Gewinn von rund 900 Millionen Euro im Jahr 2003 kann diese Sparte allerdings die kumulierten Verluste der Vorjahre bei weitem nicht ausgleichen und kommt auf den Zeitraum 1999 bis 2004 gerechnet immer noch auf einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro.“ Diesen Verlust werde man in der Autoversicherungssparte auch in den nächsten Jahren nicht mehr aufholen können. Denn für das kommende Jahr erwarten die Autoversicherer einen deutlich gebremsten Beitragsanstieg, wenn nicht sogar einen Beitragsrückgang.
Schwake stützte sich dabei auf die Zahlen für den Januar 2005. Sei würden bereits „eine Menge aussagen, da viele Kunden inzwischen die Prämie am Jahresanfang in einem Betrag zahlen“. Im ersten Monat dieses Jahres betrug danach der Rückgang gegenüber dem Vorjahr rund zwei Prozent. Außerdem – so betonte Edmund Schwake – liege er mit seiner Einschätzung offensichtlich nicht ganz falsch, da einige GDV-Mitgliedsunternehmen in den letzten Wochen bereits Ähnliches kommuniziert hätten. Der sogenannten „Türöffnerfunktion" der Kraftfahrtversicherung werde hier wieder sehr große Bedeutung zugemessen. Schwake schloss seine Ausführungen vor Journalisten mit der Bemerkung: „Wenn Sie also schreiben würden, die Kraftfahrtversicherung wird in diesem Jahr insgesamt günstiger, würde ich das nicht dementieren können.“
Autor(en): Ellen Bocquel