GDV: Blick zurück auf das vergangene Geschäftsjahr

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Die deutschen Versicherer blicken zufrieden auf das Geschäftsjahr 2014. Auf der Jahrespressekonferenz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), stellte dessen Präsident, Dr. Alexander Erdland, die Zahlen für das vergangene Jahr vor. "Uns ist ein gutes Geschäftsjahr trotz schwierigem Umfeld gelungen", lobte er seine Branche. Die gesamten Beitragseinnahmen der Assekuranz lagen mit 192,3 Milliarden Euro, 2,7 Prozent höher als 2013. Betrachtet man die Sparten, erreichte Leben gesamt Beitragseinnahmen von 93,7 Milliarden Euro (+ 3,1, Prozent zum Vorjahr), die private Krankenversicherung gesamt 36,1 Milliarden Euro (+ 0,7 Prozent zum Vorjahr) sowie Schaden- und Unfall 62,5 Milliarden Euro (+ 3,2 Prozent gegenüber Vorjahr).

Bei Lebensversicherern, Pensionskassen und Pensionsfonds fielen die Einmalbeiträge erneut hoch aus: mit einem Plus von 13,1 Prozent zum Vorjahr lagen sie bei 29 Milliarden Euro. Dieser Trend wird sich laut Erdland aber nicht fortsetzen. Man gehe für 2015 von einer Konsolidierung der Abschlüsse aus. Bei den Riester-Renten sanken die Beitragsseinnahmen um 1,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Die Zahl der Riester-Verträge (10,8 Millionen) konnte gegenüber 2013 gleich. Auch im Neugeschäft gegen laufenden Beitrag gab es 2014 endlich wieder ein Plus: Das Geschäft steigerte sich um 3,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. "Außerdem haben wir bei der Stornoquote mit 3,1 Prozent den tiefsten Wert seit 1991 erreicht", zeigte sich Erdland erfreut. Dies sei der stärkste Vertrauensbeweis für die Lebensversicherer.

Zurück zur Normalität
Die privaten Krankenversicherer erzielten 2014 einen Beitragszuwachs von 0,7 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro. 34,2 Milliarden Euro entfallen davon auf die Krankenversicherung (+ 0,9 Prozent). In der Pflegeversicherung hingegen sanken die Einnahmen um 2,5 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg um 1,7 Prozent auf 23,9 Millionen. In der Vollversicherung gab es zum dritten Mal in Folge einen Rückgang, um 0,6 Prozent auf 8,83 Millionen Versicherungen.

Erdland gab für 2014 Entwarnung für die Schaden- Unfallversicherer. Diese verzeichneten einen Beitragsanstieg von 3,2 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro. Nachdem 2013 aufgrund der extremen Wetterbedingungen die Schadenleistungen um 30 bis 40 Prozent gestiegen waren, war 2014 wieder ein normales Jahr. 2014 lagen die Leistungen, unter Berücksichtigung der Inflation, nur leicht über dem Niveau von 2012. Die Beitragsentwicklung war in den großen Bereichen positiv: plus 4,6 Prozent bei der Kraftfahrtversicherung, plus 3,6 Prozent bei der Sachversicherung, plus drei Prozent bei der Haftpflichtversicherung. Ingesamt konnte die Branche schwarze Zahlen schreiben und erreichte 2014 wieder eine Schaden-Kostenquote von unter 100, nämlich 95 Prozent (103,5 im Vorjahr).

Kfz top, Wohngebäude flop
Erdland hob hervor, dass die Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Versicherung im Durchschnitt bei 97 Prozent gelegen habe. Dies sei seit 2007 das erste Mal, dass die Beitragseinnahmen wieder Leistungen und Geschäftsaufwand deckten. Einen Wermutstropfen stelle allerdings die Wohngebäudeversicherung dar: Sie weist zum 13. mal in Folge ein negatives Ergebnis auf. Der intensive Wettbewerb drücke die Beiträge, erläuterte Erdland.

Der GDV-Präsident erwartet einen stabil, moderaten Wachstumsmarkt für das laufende Jahr. Weiterhin würden die extrem niedrigen Zinsen, politische, gesellschaftliche und technologische Veränderungen die Branche herausfordern. "Wir müssen unsere Anlagestrategien verändern, die Kosten in den Unternehmen weiter senken, den Vertrieb effizienter gestalten und auf gute, langfristige Beratung ausrichten," listete der das Pflichtenheft der Versicherer auf.

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Bildquelle: GDV

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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