Trotz der aktuellen Debatte um eine Ausweitung des gesetzlichen Invaliditätsschutzes bleibt die private Versicherung gegen Berufsunfähigkeit (BU) die wichtigste Risikovorsorge. "Doch bei der Qualität liegen Welten zwischen den Angeboten am Markt", so der Versicherungsombudsmann und frühere BGH-Richter Wolfgang Römer im Wirtschaftsmagazin "Capital" (Ausgabe 5/2006, Februar). Das BU-Rating des Versicherungsanalysehauses Morgen & Morgen (M&M) bestätigt sein Urteil: Nur 30 von 263 Policen schneiden im Test mit der Bestnote ab. Sie bieten versicherungsfreundliche Bedingungen, kompetente Abwicklung und finanzielle Solidität des Unternehmens. Erstmals lüftet das Rating auch den Schleier über der Praxis der Schaden-Regulierung: 17 der 30 Top-Policen lassen demnach im Versicherungsfall eine großzügigere Prüfung erwarten als der Schnitt.
Ungünstige Konditionen lassen viele Versicherte mit ihren Anträgen auf BU-Rente scheitern. "Statistisch folgt auf 2,25 Zusagen für BU-Renten eine Ablehnung", ermittelte Martin Zsohar, Produktentwicklungschef von Morgen & Morgen. Der Markt-Check zeigt zudem, dass sich auch mit leistungsstarken Policen sparen lässt: Ein 32-jähriger Volkswirt, der 2.000 Euro BU-Rente bis zum vollendeten 65. Lebensjahr absichert, erhält für 800 bis 900 Euro Jahresbeitrag einen Spitzentarif bei Hannoverscher, Huk-Coburg, LV 1871 oder Nürnberger. Er kann aber auch 2.000 Euro für schlechter bewertete Policen ausgeben.
Neben einer falschen Policen-Wahl erweisen sich lückenhafte Angaben im Versicherungsantrag und mangelhafte Leistungsanträge bei Invalidität als häufigste Stolpersteine für Kunden. Michael Wortberg, BU-Experte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Wer die Verhaltensregeln beachtet, kann seine Erfolgschancen um 50 Prozent aufwerten."
Dabei ist ein tragfähiger privater BU-Schutz bitter nötig. Rund ein Viertel der Bürger wird vor dem regulären Rentenbeginn berufsunfähig. Auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente sollten sie nicht spekulieren: Selbst Gutverdiener kommen über knapp 1.500 Euro pro Monat kaum hinaus. Die Jahrgänge ab 1961 erhalten vom Staat zudem nur dann Leistungen, wenn sie auch in anderen Jobs nicht mehr tätig sein können. Die Hürde zur gesetzlichen Invaliditätsrente liegt damit weit höher als die zur privaten Absicherung: "43 Prozent der Erstanträge wurden 2004 zunächst abgelehnt", sagte Ralf Stephan, Referent der Deutschen Rentenversicherung gegenüber 'Capital'.
Wenn sich nach den Plänen der Regierung der Renteneintritt schrittweise auf 67 Jahre verschiebt, sieht Claudia Andersch, Bereichsleiterin für den deutschen Markt beim Rückversicherer Genre, große Preissprünge beim BU-Schutz voraus: "Die Prämien würden dem Risiko entsprechen - und das ist hoch." Denn die Invalidität steigt überproportional zum Alter: 38 Prozent der Männer sind bis zum Alter von 67 Jahren berufsunfähig, rechnete die Vereinigung der Versicherungsmathematiker DAV für "Capital" hoch. Für 50-Jährige liegt das Risiko oft bei zehn Prozent.
Quelle: Capital
Ungünstige Konditionen lassen viele Versicherte mit ihren Anträgen auf BU-Rente scheitern. "Statistisch folgt auf 2,25 Zusagen für BU-Renten eine Ablehnung", ermittelte Martin Zsohar, Produktentwicklungschef von Morgen & Morgen. Der Markt-Check zeigt zudem, dass sich auch mit leistungsstarken Policen sparen lässt: Ein 32-jähriger Volkswirt, der 2.000 Euro BU-Rente bis zum vollendeten 65. Lebensjahr absichert, erhält für 800 bis 900 Euro Jahresbeitrag einen Spitzentarif bei Hannoverscher, Huk-Coburg, LV 1871 oder Nürnberger. Er kann aber auch 2.000 Euro für schlechter bewertete Policen ausgeben.
Neben einer falschen Policen-Wahl erweisen sich lückenhafte Angaben im Versicherungsantrag und mangelhafte Leistungsanträge bei Invalidität als häufigste Stolpersteine für Kunden. Michael Wortberg, BU-Experte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Wer die Verhaltensregeln beachtet, kann seine Erfolgschancen um 50 Prozent aufwerten."
Dabei ist ein tragfähiger privater BU-Schutz bitter nötig. Rund ein Viertel der Bürger wird vor dem regulären Rentenbeginn berufsunfähig. Auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente sollten sie nicht spekulieren: Selbst Gutverdiener kommen über knapp 1.500 Euro pro Monat kaum hinaus. Die Jahrgänge ab 1961 erhalten vom Staat zudem nur dann Leistungen, wenn sie auch in anderen Jobs nicht mehr tätig sein können. Die Hürde zur gesetzlichen Invaliditätsrente liegt damit weit höher als die zur privaten Absicherung: "43 Prozent der Erstanträge wurden 2004 zunächst abgelehnt", sagte Ralf Stephan, Referent der Deutschen Rentenversicherung gegenüber 'Capital'.
Wenn sich nach den Plänen der Regierung der Renteneintritt schrittweise auf 67 Jahre verschiebt, sieht Claudia Andersch, Bereichsleiterin für den deutschen Markt beim Rückversicherer Genre, große Preissprünge beim BU-Schutz voraus: "Die Prämien würden dem Risiko entsprechen - und das ist hoch." Denn die Invalidität steigt überproportional zum Alter: 38 Prozent der Männer sind bis zum Alter von 67 Jahren berufsunfähig, rechnete die Vereinigung der Versicherungsmathematiker DAV für "Capital" hoch. Für 50-Jährige liegt das Risiko oft bei zehn Prozent.
Quelle: Capital
Autor(en): Susanne Niemann