Für Fahrräder und Pedelecs geben die Deutschen immer mehr Geld aus. Das bringt pfiffige Versicherer und Versicherungsmakler auf den Plan: Sie bieten direkt beim Händler Versicherungsschutz an. Doch der Schutz ist meist teuer und hat alle möglichen Haken und Ösen.
Statt einer Spezial-Fahrrad-Versicherung sollte der klassische Diebstahlschutz der Hausratversicherer dem Wert der Fahrräder im Haushalt angepasst werden. Damit spart man am meisten.
Hochwertige Bikes liegen im Trend. Vor allem Pedelcs oder E-Bikes, also Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung. Schon jetzt sind mehr als 1,3 Millionen E-Bikes auf Deutschlands Straßen unterwegs. Mittelfristig rechnet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) damit, dass der Anteil der E-Bikes die ab 1.000 Euro aufwärts kosten, am Gesamtmarkt von 15 Prozent erreicht. Solche Werte locken natürlich Diebe an. So wurden 2012 laut Bundeskriminalamt rund 326.000 Fahrräder gestohlen.
Viele bieten bereits reinen Fahrradschutz
Die hohe Diebstahlgefahr nutzen nun Versicherer, die bei Fahrradhändlern oder über Hersteller spezielle Fahrradversicherungen anbieten. So werden beispielsweise Hercules-Räder seit 2012 mit einer Fahrradversicherung der Ergo Direkt vertrieben. Und der Einkaufverbund ZEG bietet über seine 960 Fahrradhändler eine Fahrradpolice der niederländischen Enra an. Weiter Anbieter sind Bike Assekuranz, Wertgarantie und Easy Card und auch Arag und Ammerländer bieten „reinen“ Fahrradschutz.
Klassischen Hausratversicherungen eigentlich überlegen
Je nach Schutz-Umfang kostet die Absicherung bis 3.000 Euro Fahrradwert zwischen 167 Euro (Easy Card – Bike) und 454 Euro (Ergo Direkt - Veloprotect Vollschutz Pedelec) pro Jahr. Spezielle Fahrradversicherungen leisten mehr als nur Diebstahlschutz. Sie brüsten sich damit, wie beim Auto für die Reparaturkosten nach einem Unfall aufzukommen und nennen ihre Produkte stolz „Komplett-„ oder „Vollkaskoschutz“. Damit sollten sie den klassischen Hausratversicherungen eigentlich überlegen sein. Denn bisher werden Reparaturschäden von keinem dieser Tarife getragen, wenn sie nicht in Folge eine Hausratschaden sind - also etwa durch einen Einbruchdiebstahl, Leitungswasser- oder Brandschaden entstehen.
Ergebnis überraschend positiv
Öko-Test hat fiktive Reparaturschäden und den Aufwand für die Prämien über drei Jahre mit den Leistungen von Spezialversicherungen und Hausratversicherungen verglichen. Das Ergebnis war überraschend positiv für den klassischen Hausratschutz. Obwohl diese Tarife lediglich für Diebstahl zahlen, leisten sie nach Abzug der Prämie hohe Entschädigungen. Grund ist, dass alle Hausratversicherungen immer den Neuwert bezahlen. Der Kunde kann somit sein Fahrradmodell beim Händler neu erwerben – auch wenn mittlerweile der Preis deutlich gestiegen sein sollte. Das gilt bei Spezial-Fahrradversicherungen nicht immer oder nicht immer in vollem Umfang.
Zuschläge oft akzeptabel
Bei den Hausratversicherungen sind Fahrräder meist in kleinem Umfang mitversichert. Wer den vollen Schutz für den „Familienzweiradpark“ haben möchte, muss die Summen nach oben anpassen. Und zudem prüfen, ob er heute den üblichen Rund-um-die-Uhr-Schutz hat. Trotzdem sind die Zuschläge oft akzeptabel. Dies zeigt ein aktueller Preisvergleich für die Stadt Köln. Danach liegen die Aufschläge für 3.000 Euro Fahrradschutz je nach Anbieter zwischen Null und 141 Euro pro Jahr. Der im Test gewählte Ort (Domagkstraße 10) gilt übrigens als besondere diebstahlgefährdet. Daher dürften die Zuschläge für den Fahrradschutz in anderen Region Deutschlands deutlich günstiger ausfallen.
Für Reparaturen lieber selbst sparen
Hausratversicherungen zahlen im Rahmen der Versicherungssumme für alle Zweiräder der Familie. Mit der Entschädigung, die in Geld ausgezahlt wird, kann der Kunde machen was er will. Demgegenüber muss bei Fahrradversicherungen meist ein neues Fahrrad gekauft oder eine Reparatur beim entsprechenden Händler nachgewiesen werden. Und der Schutz läuft immer weiter, während beispielsweise bei Easy-Card (Bike) nur drei Jahre versichert werden können. Für Reparaturen am Fahrrad sollte man lieber selbst sparen. Im schlechtesten Fall übersteigen die gezahlten Prämien nämlich schon nach kurzer Zeit einen mittelhohen Reparaturschaden.
Statt einer Spezial-Fahrrad-Versicherung sollte der klassische Diebstahlschutz der Hausratversicherer dem Wert der Fahrräder im Haushalt angepasst werden. Damit spart man am meisten.
Hochwertige Bikes liegen im Trend. Vor allem Pedelcs oder E-Bikes, also Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung. Schon jetzt sind mehr als 1,3 Millionen E-Bikes auf Deutschlands Straßen unterwegs. Mittelfristig rechnet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) damit, dass der Anteil der E-Bikes die ab 1.000 Euro aufwärts kosten, am Gesamtmarkt von 15 Prozent erreicht. Solche Werte locken natürlich Diebe an. So wurden 2012 laut Bundeskriminalamt rund 326.000 Fahrräder gestohlen.
Viele bieten bereits reinen Fahrradschutz
Die hohe Diebstahlgefahr nutzen nun Versicherer, die bei Fahrradhändlern oder über Hersteller spezielle Fahrradversicherungen anbieten. So werden beispielsweise Hercules-Räder seit 2012 mit einer Fahrradversicherung der Ergo Direkt vertrieben. Und der Einkaufverbund ZEG bietet über seine 960 Fahrradhändler eine Fahrradpolice der niederländischen Enra an. Weiter Anbieter sind Bike Assekuranz, Wertgarantie und Easy Card und auch Arag und Ammerländer bieten „reinen“ Fahrradschutz.
Klassischen Hausratversicherungen eigentlich überlegen
Je nach Schutz-Umfang kostet die Absicherung bis 3.000 Euro Fahrradwert zwischen 167 Euro (Easy Card – Bike) und 454 Euro (Ergo Direkt - Veloprotect Vollschutz Pedelec) pro Jahr. Spezielle Fahrradversicherungen leisten mehr als nur Diebstahlschutz. Sie brüsten sich damit, wie beim Auto für die Reparaturkosten nach einem Unfall aufzukommen und nennen ihre Produkte stolz „Komplett-„ oder „Vollkaskoschutz“. Damit sollten sie den klassischen Hausratversicherungen eigentlich überlegen sein. Denn bisher werden Reparaturschäden von keinem dieser Tarife getragen, wenn sie nicht in Folge eine Hausratschaden sind - also etwa durch einen Einbruchdiebstahl, Leitungswasser- oder Brandschaden entstehen.
Ergebnis überraschend positiv
Öko-Test hat fiktive Reparaturschäden und den Aufwand für die Prämien über drei Jahre mit den Leistungen von Spezialversicherungen und Hausratversicherungen verglichen. Das Ergebnis war überraschend positiv für den klassischen Hausratschutz. Obwohl diese Tarife lediglich für Diebstahl zahlen, leisten sie nach Abzug der Prämie hohe Entschädigungen. Grund ist, dass alle Hausratversicherungen immer den Neuwert bezahlen. Der Kunde kann somit sein Fahrradmodell beim Händler neu erwerben – auch wenn mittlerweile der Preis deutlich gestiegen sein sollte. Das gilt bei Spezial-Fahrradversicherungen nicht immer oder nicht immer in vollem Umfang.
Zuschläge oft akzeptabel
Bei den Hausratversicherungen sind Fahrräder meist in kleinem Umfang mitversichert. Wer den vollen Schutz für den „Familienzweiradpark“ haben möchte, muss die Summen nach oben anpassen. Und zudem prüfen, ob er heute den üblichen Rund-um-die-Uhr-Schutz hat. Trotzdem sind die Zuschläge oft akzeptabel. Dies zeigt ein aktueller Preisvergleich für die Stadt Köln. Danach liegen die Aufschläge für 3.000 Euro Fahrradschutz je nach Anbieter zwischen Null und 141 Euro pro Jahr. Der im Test gewählte Ort (Domagkstraße 10) gilt übrigens als besondere diebstahlgefährdet. Daher dürften die Zuschläge für den Fahrradschutz in anderen Region Deutschlands deutlich günstiger ausfallen.
Für Reparaturen lieber selbst sparen
Hausratversicherungen zahlen im Rahmen der Versicherungssumme für alle Zweiräder der Familie. Mit der Entschädigung, die in Geld ausgezahlt wird, kann der Kunde machen was er will. Demgegenüber muss bei Fahrradversicherungen meist ein neues Fahrrad gekauft oder eine Reparatur beim entsprechenden Händler nachgewiesen werden. Und der Schutz läuft immer weiter, während beispielsweise bei Easy-Card (Bike) nur drei Jahre versichert werden können. Für Reparaturen am Fahrrad sollte man lieber selbst sparen. Im schlechtesten Fall übersteigen die gezahlten Prämien nämlich schon nach kurzer Zeit einen mittelhohen Reparaturschaden.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek