Erste länder- und verbandsübergreifende Fusion perfekt

Die Fusion der SV Versicherungen in Baden-Württemberg und Hessen-Nassau-Thüringen ist nun perfekt. Die Präsidenten der Sparkassen- und Giroverbände Baden-Württemberg und Hessen-Thüringen, Heinrich Haasis und Gregor Böhmer, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der SV Versicherungen Baden-Württemberg und Hessen-Nassau-Thüringen, haben gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Stuttgart den Grundlagenvertrag zur Fusion der beiden öffentlichen Versicherungen unterzeichnet.

Der Sitz des fusionierten Unternehmens ist Stuttgart. Sieben anstatt bislang zwölf Vorstände werden die Geschicke des neuen Konzerns lenken, wobei ein Vorstandsmitglied von Wiesbaden aus agieren wird. Dies ist die erste länder- und verbandsübergreifende Fusion bei den öffentlichen Versicherern. Somit ist der zweitgrößte öffentliche Versicherer mit 2,7 Milliarden Euro Prämieneinnahme in Deutschland entstanden. Der recht unbescheidene Kommentar von Haasis zu diesem neuen Assekuranzkonzern: "Diese Fusion wird in Deutschland Maßstäbe setzen".

Die Fusion wird nach Angaben der neuen Partner 118 Millionen Euro kosten, die Einsparungen ab 2007 pro Jahr sollen bei 50 bis 60 Millionen Euro liegen. Die "neue SV" ist sich sicher, dass sie den für 2007 angepeilten break even nicht nur erreichen, sondern auch überschreiten wird. Das heißt, dass man bis 2007 20 Prozent Kosten einsparen möchte und 20 Prozent der Mitarbeiter abbauen muss, davon sind bis zu 660 von 3070 Mitarbeiter im Innendienst betroffen. Den Außendienst möchte der neue Sparkassenversicherer dagegen aufstocken. Den Stellenabbau möchte Haasis aber nicht negativ sehen: "Dies wird sich sehr harmonisch vollziehen, da zum Beispiel befristete Verträge auslaufen oder die Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Betriebsbedingte Kündigungen wollen wir nicht aussprechen, schließen sie aber nicht grundsätzlich aus." Auf die Frage der anwesenden Journalisten, ob weitere Fusionen anstünden, antwortete Haasis prompt: "Wir streben keine weiteren Fusionen an – weder besteht ein Interesse, noch gibt es derartige Gespräche."

Autor(en): Meris Neininger

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