Die Gerling Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) legt in der Autoversicherung einen Zahn zu. Jetzt ist dem Traditionsversicherer aus Köln der Coup gelungen, einen Kfz-Großvertrag vom Siemens-Konzern an Land zu ziehen. Vorher waren die mehr als 20.000 Siemens Dienstwagen bei der Allianz in München versichert. Wettbewerb mit harten Bandagen: Insider wollen wissen, dass Gerling den prestigeträchtigen Großvertrag mit einem Kampfpreis für sich verbuchen kann. Wie auch die Financial Times Deutschland schreibt, läuft der Kfz-Versicherungsvertrag mit dem Siemens-Konzern ab dem 1. Oktober in den Büchern des Kölner Versicherers.
Die Siemens-Mitarbeiter, denen ein Dienstwagen in Deutschland zusteht, erfuhren die Botschaft vom Versichererwechsel durch ihren Arbeitgeber per E-Mail. Siemens betonte in dem Schreiben aber auch, dass die Allianz ein „wichtiger Partner" in anderen großen Versicherungsprogrammen bleibe. Die Vertiefung der Verbindung zwischen Siemens und Gerling soll nicht von ungefähr kommen, heißt es ebenfalls in der Veröffentlichung der Financial Times. Die Siemens Business Services hatten nämlich schon im Frühjahr die IT-Infrastruktur des Gerling-Konzerns übernommen. Voraussichtliche Dauer der IT-Auslagerung: über sieben Jahre. Gleichzeitig wurde betont, dass diese Geschäftsbeziehung nichts mit dem jetzt abgeschlossenen Kfz-Versicherungsvertrag zu tun habe. Insider kolportieren, dass Gerling den Marktführer Allianz um rund 25 Prozent bei den Prämien unterboten habe.
Siemens hatte den Neuabschluss seiner Kfz-Versicherungen ausgeschrieben. Angebote hatten danach nicht nur die Allianz und Gerling eingereicht, sondern auch die Zürich und der HDI. Während Marktbeobachter wissen wollen, dass auch die Zürich ein Angebot mit Dumping-Preisen abgegeben haben soll, erklärt ein Sprecher von Gerling, dass man niemanden unterboten habe. Es handele sich vielmehr um ein verändertes Deckungskonzept. Von der Allianz kam kein Kommentar, sondern lediglich die Aussage: „Wir sprechen nicht über Kundenverbindungen.“
Der Zuschlag von Siemens kommt mitten in den gerade entfachten Preiskampf der Autoversicherer hierzulande. Die Allianz hatte bereits einen neuen Kfz-Tarif auf den Markt gebracht, der in bestimmten Zielgruppen die sonst marktüblichen Prämienhöhen um bis zu 30 Prozent unterbietet. Und seit letzter Woche ist das Internet-Portal Allianz24 mit weiteren Billig-Tarifen in der Kfz-Versicherung freigeschaltet. Andere Marktteilnehmer sehen sich inzwischen genötigt, ebenfalls preiswertere Prämien anzubieten.
Das könnte fatal werden, denn schon jetzt behaupten Insider, dass Gerling mit seinem Siemens-Coup kein Geld verdienen könne. Die Autoversicherer hatten zwar in den letzten zwei Jahren finanzielle Polster schaffen können, weil unter anderem auch die Schadenzahlen zurückgingen, doch weiß niemand, wie lange die Schraube unbeschadet nach unten gedreht werden kann. Für das Jahr 2005 rechnet sich die Branche allerdings erneut Milliardengewinne aus. Jetzt geht es mit allen Mitteln um Verdrängungswettbewerb.
Die Siemens-Mitarbeiter, denen ein Dienstwagen in Deutschland zusteht, erfuhren die Botschaft vom Versichererwechsel durch ihren Arbeitgeber per E-Mail. Siemens betonte in dem Schreiben aber auch, dass die Allianz ein „wichtiger Partner" in anderen großen Versicherungsprogrammen bleibe. Die Vertiefung der Verbindung zwischen Siemens und Gerling soll nicht von ungefähr kommen, heißt es ebenfalls in der Veröffentlichung der Financial Times. Die Siemens Business Services hatten nämlich schon im Frühjahr die IT-Infrastruktur des Gerling-Konzerns übernommen. Voraussichtliche Dauer der IT-Auslagerung: über sieben Jahre. Gleichzeitig wurde betont, dass diese Geschäftsbeziehung nichts mit dem jetzt abgeschlossenen Kfz-Versicherungsvertrag zu tun habe. Insider kolportieren, dass Gerling den Marktführer Allianz um rund 25 Prozent bei den Prämien unterboten habe.
Siemens hatte den Neuabschluss seiner Kfz-Versicherungen ausgeschrieben. Angebote hatten danach nicht nur die Allianz und Gerling eingereicht, sondern auch die Zürich und der HDI. Während Marktbeobachter wissen wollen, dass auch die Zürich ein Angebot mit Dumping-Preisen abgegeben haben soll, erklärt ein Sprecher von Gerling, dass man niemanden unterboten habe. Es handele sich vielmehr um ein verändertes Deckungskonzept. Von der Allianz kam kein Kommentar, sondern lediglich die Aussage: „Wir sprechen nicht über Kundenverbindungen.“
Der Zuschlag von Siemens kommt mitten in den gerade entfachten Preiskampf der Autoversicherer hierzulande. Die Allianz hatte bereits einen neuen Kfz-Tarif auf den Markt gebracht, der in bestimmten Zielgruppen die sonst marktüblichen Prämienhöhen um bis zu 30 Prozent unterbietet. Und seit letzter Woche ist das Internet-Portal Allianz24 mit weiteren Billig-Tarifen in der Kfz-Versicherung freigeschaltet. Andere Marktteilnehmer sehen sich inzwischen genötigt, ebenfalls preiswertere Prämien anzubieten.
Das könnte fatal werden, denn schon jetzt behaupten Insider, dass Gerling mit seinem Siemens-Coup kein Geld verdienen könne. Die Autoversicherer hatten zwar in den letzten zwei Jahren finanzielle Polster schaffen können, weil unter anderem auch die Schadenzahlen zurückgingen, doch weiß niemand, wie lange die Schraube unbeschadet nach unten gedreht werden kann. Für das Jahr 2005 rechnet sich die Branche allerdings erneut Milliardengewinne aus. Jetzt geht es mit allen Mitteln um Verdrängungswettbewerb.
Autor(en): Ellen Bocquel