Die richtigen Lebensversicherer für Vermittler

Die Top Drei unter den Lebensversicherern für seriöse Vermittler heißen Allianz, Debeka und DEVK auf Gegenseitigkeit. Das ergab das „Lebensversicherungs-Dossier 2005“, das vom Deutschen Finanzdienstleistungs-Informationszentrum (DFI) in zwölfter Auflage für 2005 vorgelegt wurde.

Das Konzept dieser Analyse stammt von Helmut Kapferer, früherer Chefredakteur des DFI-gerlach-report, inzwischen längst ausgeschieden und heute Geschäftsführer von Euroswitch!, Vermögensverwaltung mit Investmentfonds. Die Datenbasis lieferte wie in den Jahren zuvor der Brancheninformationsdienst map-report. Das DFI selbst verfügt nicht mehr über eine eigene Expertise. Allerdings wurden die Daten nach dem bewährten Muster vom aktuellen Eigentümer der DFI GmbH, der cash.medien AG (Vorstandschef: Dr. Dieter Jansen), aufbereitet. Zu den Bewertungskriterien, gehören solche Kennziffern wie RfB-Trend (RfB = Rückstellung für Beitragsrückerstattung), RfB-Kennzahl, Stornoquote, Neugeschäftsstorno, Abschlusskosten, Verwaltungskosten, Nettorendite und Unternehmensgröße (Beitragseinnahmen im Analyse-Jahr).

In der aktuellen Analyse wurden 97 Lebensversicherer untersucht und die Ergebisse auf 130 Seiten dokumentiert. Jeder Anbieter erhält eine eigene Seite. Dabei werden Empfehlungen abgeleitet, mit wem sich Vermittler als Produktpartner einlassen können und mit wem besser nicht. Manko: Da die letzten Geschäftsberichte 2004 erst im Juli 2005 vorliegen werden, muss sich die Studie auf Bilanzzahlen 2003 stützen. Dies wirkt aus aktueller Sicht etwas veraltet, lässt sich aber wegen der Bilanzpraktiken in Deutschland nicht ändern.

Wie auch immer: Neben den erreichten Punkten - Maximum sind 35 Punkte - wird ein so genannter DFI-Top-Index aus den besten Gesellschaften gebildet. Aus den Bewertungen jeder einzelnen Gesellschaft lässt sich so schnell für den Leser erkennen, wie weit die betreffende Gesellschaft vom DFI-Top-Index entfernt ist. Neben Allianz (26 Punkte), Debeka (22) und DEVK a.G. (19) gehören zum Top-Index auch Asstel (17), Gerling-Konzern (13), Condor (11), Provinzial der Rheinprovinz (11) und Süddeutsche (10).

Im Vergleich zum Vorjahr haben aus der Spitzengruppe einige Versicherer deutlich Punkte eingebüßt. VGH Provinzial Hannover, Dialog und R + V sind regelrecht abgestürzt. Dies liegt nicht unbedingt an schlechteren Geschäftsgebaren, sondern kann damit zusammenhängen, dass der Markt insgesamt in manchen Punkten aufgeholt hat und die positive Abweichung der betreffenden Gesellschaft nicht mehr so groß ist und demzufolge nicht mehr mit so vielen Punkten wie im Vorjahr belohnt wird. Umgekehrt konnte der Gerling-Konzern den Abwärtstrend des Vorjahres stoppen.

Westfälische Provinzial und Continentale konnten sich knapp hinter den Spitzenreitern als gute Adressen behaupten. Als Produktpartner empfiehlt das DFI seriösen Vermittlern neben den genannten Anbietern auch Dialog, Hamburg-Mannheimer, Landeslebenshilfe, Öffentliche Oldenburg, VGH Provinzial Hannover, WWK, Barmenia, Familienfürsorge, Alte Leipziger und Volksfürsorge.

Weitere 19 Versicherer seien eingeschränkt als Partner seriöser Vertriebe geeignet, heißt es in der Studie. Dies sind in der Reihenfolge der Bewertung: Württembergische, Bayerische Beamten, R + V, Stuttgarter, Münchener Verein, Deutsche Ärzteversicherung, Inter, LVM, neue leben, Provinzial Nord, Victoria, Volkswohl Bund, Aachen-Münchener, Deutscher Herold, Generali, Karlsruher Hinterbliebenenkasse, Bayern-Versicherung, Securitas und Zürich.

Als nicht geeignet für seriöse Vertriebspartner wurden 2005 unter anderen eingestuft: Swisslife, AXA, DBV-Winterthur, Nürnberger, HDI, Signal-Iduna, Gothaer, Karlsruher, Deutscher Ring, Concordia und Arag.

Die Analyse ist nicht unangreifbar, zeigt aber, welcher Versicherer unter Berücksichtigung bestimmter Kennzahlen, die dem DFI wichtig sind, in jüngster Zeit hervorragende Leistungen für die Versicherten geschafft hat. Einige Gesellschaften kamen gar nicht in die Wertung, weil sie entweder Direktversicherer im Sinne der DFI-Wertung sind (u.a. Cosmos, Europa; Hannoversche; HUK-Coburg), nur Fondspolicen bieten (Skandia, MLP), oder einfach keine Zahlen lieferten (Pax, Vorsorge).

Übrigens: Das „Lebensversicherungs-Dossier 2005“ kostet 69 Euro und kann im Internet (www.dfi-report.de) oder per Fax (069/ 24 26 39 60) bestellt werden.

Autor(en): Detlef Pohl

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