Die so genannten „Best Ager“ (50- bis 69-Jährige) werden durch den starken Geburtenrückgang und die zeitgleich steigende Lebenserwartung laut Psychonomics zu einer der größten Bevölkerungs- und Konsumgruppen in Deutschland. Wegen ihrer Überzahl und vor allem wegen ihrer finanziellen Möglichkeiten, die sie auch gerne nutzen wollen, werden sie zu einer begehrten Zielgruppe.
Homogenität der Zielgruppe „Best Ager“ nimmt ab
Die Zahl der Älteren in der Bevölkerung wird bis zum Jahre 2050 stark zunehmen und die Zahl der Erwerbstätigen deutlich abnehmen. Auch die Versicherungswirtschaft hat sich auf diesen Wandel und die dadurch wachsende Zielgruppe der „Best Ager“ eingerichtet. Das Marktforschungsinstitut Psychonomics setzte bereits 2002 eine Studie zu diesem Thema auf. 2008 wurde die Studie „Das Versicherungs- und Vorsorgeverhalten der Best Ager“ nun wiederholt, um zu sehen, an welchen Stellen Veränderungen eingetreten sind. Dabei stellte Psychonomics fest, dass die vermeintliche Homogenität der Zielgruppe im Versicherungs- und Vorsorgeverhalten seit 2002 deutlich abgenommen hat.
Wünsche verändern sich durch die neu gewonnene (finanzielle) Freiheit
Ältere Menschen haben - im Gegensatz zu den jüngeren Altersgruppen - Kredite für Wohneigentum bereits größtenteils abgezahlt und verfügen über mittlere bis hohe Haushaltseinkommen. Hinzu kommen Erbschaften und Auszahlungen aus Kapitalanlagen. Durch die finanziellen Möglichkeiten und die freie Zeiteinteilung verändern sich die Wünsche – im Vordergrund stehen dabei die dauerhafte Absicherung des Lebensstandards, der Erhalt der Autonomie und die Beibehaltung sozialer Bedeutung.
Ihre finanzielle Situation bewerten vor allem Ältere (60 bis 69 Jahre) positiv: 64 Prozent schätzen diese als „ausgezeichnet“ bis „gut“ ein. Die Absicherung im Alter beurteilen sie ebenfalls positiv. 46 Prozent fühlen sich „voll und ganz“ abgesichert. Keine andere Altersgruppe zeigt sich derartig zufrieden. Skeptischer zeigen sich die jüngeren Best Ager: Zwar beurteilen auch hier 57 Prozent der Befragten ihre finanzielle Situation als „ausgezeichnet“ bis „gut“, aber jeden Vierten plagen Sorgen bezüglich der Absicherung im Alter. Während die jüngeren Älteren (50 bis 59 Jahre) eher den älteren Erwachsenen (40 bis 49 Jahre) gleichen, ähneln die Älteren (60 bis 69 Jahre) den Senioren (ab 70 Jahre).
Gleichzeitig nehme die Bedeutung altersunabhängiger Faktoren zu. Dies lasse sich beispielsweise bei kinderlosen Befragten feststellen. Sie lehnen persönliche Betreuung häufiger ab (24 Prozent) als Best Ager mit Kindern (18 Prozent), zeigen sich aber deutlich offener für Direkt- und Online-Angebote. Diese Differenzierungen werden laut Studienleiter Werner Grimmer noch zunehmen und wirken sich auf die Differenzierung in der Ansprache dieser Bevölkerungsgruppe aus.
Hohe Kompetenz in Versicherungsangelegenheiten
Was die jüngeren Best Ager auszeichnet sei ihre hohe Kompetenz in Versicherungsangelegenheiten. Aufgrund ihres ausgeprägten Bedürfnisses rundum abgesichert zu sein, informieren sie sich aktiv: Knapp jeder vierte (24 Prozent) zeigt sich stark interessiert und knapp jeder zweite (45 Prozent) liest Informationsbroschüren von Versicherern. Ältere zeigen sich etwas weniger interessiert (17 Prozent / 42 Prozent). Was ihren Wunsch nach Absicherung betrifft, wünschen ältere Menschen deutlich häufiger als alle übrigen Altersgruppen den kompletten Rundumschutz: 66 Prozent der jüngeren Best Ager und 63 Prozent der älteren. Dabei lassen sich neben den 40- bis 49-Jährigen vor allem die jüngeren zu ungewollten Abschlüssen verleiten (19 Prozent).
Starke Bindung zum Versicherungsvertreter
Was die untersuchte Bevölkerungsgruppe eint, ist darüber hinaus ihre Haltung zum Vertreter. Nach den Senioren weisen sie die höchste Vertreterbindung auf: 78 Prozent der jüngeren und 80 Prozent der älteren Best Ager halten dessen Unterstützung für wichtig. Dementsprechend ist das Vertrauensverhältnis zum Vertreter 80 Prozent der Jüngeren und 82 Prozent der Älteren wichtig. Dennoch stehen sie diesem kritisch gegenüber.
Offen für neue Vertriebswege
Ein Produkt zu haben oder einen Neuabschluss zu tätigen sind bei den Älteren rückläufig. Dies liege daran, dass bestimmte Produkte auslaufen, da sie entweder nicht mehr notwendig sind oder fällig werden. Andererseits seien bestimmte Versicherungen für den „aktiven“ Best Ager von heute erheblich interessanter als für frühere Generationen (insbesondere in den Sparten Kfz, SUH, Pflege- und Krankenzusatz). Dies werde unterstützt durch die größer werdende Internetaffinität und grundsätzliche Wechselbereitschaft der Best Ager. Es sei davon auszugehen, dass sich diese Zielgruppe immer stärker neuen Vertriebswegen öffnet.
Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie hier.
Homogenität der Zielgruppe „Best Ager“ nimmt ab
Die Zahl der Älteren in der Bevölkerung wird bis zum Jahre 2050 stark zunehmen und die Zahl der Erwerbstätigen deutlich abnehmen. Auch die Versicherungswirtschaft hat sich auf diesen Wandel und die dadurch wachsende Zielgruppe der „Best Ager“ eingerichtet. Das Marktforschungsinstitut Psychonomics setzte bereits 2002 eine Studie zu diesem Thema auf. 2008 wurde die Studie „Das Versicherungs- und Vorsorgeverhalten der Best Ager“ nun wiederholt, um zu sehen, an welchen Stellen Veränderungen eingetreten sind. Dabei stellte Psychonomics fest, dass die vermeintliche Homogenität der Zielgruppe im Versicherungs- und Vorsorgeverhalten seit 2002 deutlich abgenommen hat.
Wünsche verändern sich durch die neu gewonnene (finanzielle) Freiheit
Ältere Menschen haben - im Gegensatz zu den jüngeren Altersgruppen - Kredite für Wohneigentum bereits größtenteils abgezahlt und verfügen über mittlere bis hohe Haushaltseinkommen. Hinzu kommen Erbschaften und Auszahlungen aus Kapitalanlagen. Durch die finanziellen Möglichkeiten und die freie Zeiteinteilung verändern sich die Wünsche – im Vordergrund stehen dabei die dauerhafte Absicherung des Lebensstandards, der Erhalt der Autonomie und die Beibehaltung sozialer Bedeutung.
Ihre finanzielle Situation bewerten vor allem Ältere (60 bis 69 Jahre) positiv: 64 Prozent schätzen diese als „ausgezeichnet“ bis „gut“ ein. Die Absicherung im Alter beurteilen sie ebenfalls positiv. 46 Prozent fühlen sich „voll und ganz“ abgesichert. Keine andere Altersgruppe zeigt sich derartig zufrieden. Skeptischer zeigen sich die jüngeren Best Ager: Zwar beurteilen auch hier 57 Prozent der Befragten ihre finanzielle Situation als „ausgezeichnet“ bis „gut“, aber jeden Vierten plagen Sorgen bezüglich der Absicherung im Alter. Während die jüngeren Älteren (50 bis 59 Jahre) eher den älteren Erwachsenen (40 bis 49 Jahre) gleichen, ähneln die Älteren (60 bis 69 Jahre) den Senioren (ab 70 Jahre).
Gleichzeitig nehme die Bedeutung altersunabhängiger Faktoren zu. Dies lasse sich beispielsweise bei kinderlosen Befragten feststellen. Sie lehnen persönliche Betreuung häufiger ab (24 Prozent) als Best Ager mit Kindern (18 Prozent), zeigen sich aber deutlich offener für Direkt- und Online-Angebote. Diese Differenzierungen werden laut Studienleiter Werner Grimmer noch zunehmen und wirken sich auf die Differenzierung in der Ansprache dieser Bevölkerungsgruppe aus.
Hohe Kompetenz in Versicherungsangelegenheiten
Was die jüngeren Best Ager auszeichnet sei ihre hohe Kompetenz in Versicherungsangelegenheiten. Aufgrund ihres ausgeprägten Bedürfnisses rundum abgesichert zu sein, informieren sie sich aktiv: Knapp jeder vierte (24 Prozent) zeigt sich stark interessiert und knapp jeder zweite (45 Prozent) liest Informationsbroschüren von Versicherern. Ältere zeigen sich etwas weniger interessiert (17 Prozent / 42 Prozent). Was ihren Wunsch nach Absicherung betrifft, wünschen ältere Menschen deutlich häufiger als alle übrigen Altersgruppen den kompletten Rundumschutz: 66 Prozent der jüngeren Best Ager und 63 Prozent der älteren. Dabei lassen sich neben den 40- bis 49-Jährigen vor allem die jüngeren zu ungewollten Abschlüssen verleiten (19 Prozent).
Starke Bindung zum Versicherungsvertreter
Was die untersuchte Bevölkerungsgruppe eint, ist darüber hinaus ihre Haltung zum Vertreter. Nach den Senioren weisen sie die höchste Vertreterbindung auf: 78 Prozent der jüngeren und 80 Prozent der älteren Best Ager halten dessen Unterstützung für wichtig. Dementsprechend ist das Vertrauensverhältnis zum Vertreter 80 Prozent der Jüngeren und 82 Prozent der Älteren wichtig. Dennoch stehen sie diesem kritisch gegenüber.
Offen für neue Vertriebswege
Ein Produkt zu haben oder einen Neuabschluss zu tätigen sind bei den Älteren rückläufig. Dies liege daran, dass bestimmte Produkte auslaufen, da sie entweder nicht mehr notwendig sind oder fällig werden. Andererseits seien bestimmte Versicherungen für den „aktiven“ Best Ager von heute erheblich interessanter als für frühere Generationen (insbesondere in den Sparten Kfz, SUH, Pflege- und Krankenzusatz). Dies werde unterstützt durch die größer werdende Internetaffinität und grundsätzliche Wechselbereitschaft der Best Ager. Es sei davon auszugehen, dass sich diese Zielgruppe immer stärker neuen Vertriebswegen öffnet.
Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie hier.
Autor(en): Susanne Niemann