Deutscher Industrieversicherungsmarkt hart umkämpft

Der halbjährlich veröffentlichte Marsh Versicherungsmarkt-Report für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zeigt, dass die Prämien in der Industrieversicherung im zweiten Halbjahr 2006 auf niedrigem Niveau blieben. Vor allem der deutsche Versicherungsmarkt zeichnete sich durch großen Wettbewerbsdruck und sinkende Versicherungsprämien in beinahe allen Sparten aus. Ein Prämienanstieg konnte nur in Regionen und Sparten mit erhöhter Schadenfrequenz festgestellt werden.

Der deutsche Industrieversicherungsmarkt zählt weltweit zu den wettbewerbsintensivsten. Neben den zahlreichen einheimischen Anbietern drängen immer mehr internationale Versicherer nach Deutschland, wie die auf den Bermudas beheimatete Versicherungsgruppe Arch, die australische QBE, die spanische Mapfre oder der japanische Versicherer Mitsui Sumitomo. Sie alle haben neue Zeichnungskapazitäten auf den deutschen Markt gebracht und so den Wettbewerbsdruck verschärft. Infolge dieser Entwicklung sanken die Versicherungsprämien im zweiten Halbjahr 2006 in fast allen Sparten.

Die Prämien für Sachversicherungen sind deutlich zurückgegangen. In einigen Fällen wurden Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent registriert, wobei hier große Kunden sowie solche mit gutem Risikomanagement besonders profitierten. Lediglich in der Holzindustrie, bei Recyclingunternehmen und in der Chemie blieb der Markt härter. Im Kfz-Markt konnten vor allem für Unternehmen mit gutem Risikomanagement und guter Schadenshistorie Nachlässe von bis zu 20 Prozent ausgehandelt werden. Auch die Prämien für Haftpflichtversicherungen fielen um bis zu 20 Prozent, wobei die Preise für Produktrückruf-Versicherungen wie schon im Vorjahr hart blieben.

Besonders starke internationale Konkurrenz herrscht in der Manager-Haftpflichtversicherung (D&O): Die Versicherer Dual und QBE sind neu auf dem deutschen Markt; AIG versucht weiter, Marktanteile zu erobern. Entsprechend ist das bereits niedrige Prämienniveau in der D&O-Versicherung weiter gesunken. Die Preise für Berufshaftpflichtversicherungen gingen um bis zu zehn Prozent zurück. Dieser Markt wird von den einheimischen Anbietern Allianz, Gerling, Victoria und R+V dominiert.

Quelle: Marsh GmbH

Autor(en): VM

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