Der Pandemie zum Trotz gehen viele Frauen in Deutschland davon aus, genug Geld für den Lebensabend zurücklegen zu können. Wie eine aktuelle Umfrage ermittelt, legt fast jede achte Deutsche im Hinblick auf die Rente monatlich etwas auf die hohe Kante.
Insgesamt sparen 78 Prozent der deutschen Frauen monatlich Geld. Bei 17 Prozent sind es sogar ein Drittel oder mehr des Monatseinkommens. Weltweit legen nur 72 Prozent der Frauen regelmäßig Kapital für die Sicherung der finanziellen Zukunft an. Wie die Investmentplattform Etoro im Februar 2022 in einer Umfrage unter mehr als 9.500 Anlegerinnen aus 14 Ländern - darunter Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich, Spanien und Australien - herausfand, möchten diese ihre Ersparnisse vermehren, ihr Einkommen aufbessern, ihren Lebensstil optimieren, eine einmalige Zahlung tätigen oder finanzielle Unabhängigkeit erreichen.
Die Pandemie ist ein Sparanreiz
Rund drei Viertel (81 Prozent) der deutschen Anlegerinnen gehen davon aus, dass sie ihr angestrebtes Einkommen mit der aktuellen Anlagestrategie im Ruhestand erreichen werden. 13 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass sie dieses Ziel bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre schaffen werden. Weltweit haben 22 Prozent der Befragten vor drei bis fünf Jahren mit dem Sparen begonnen. Bei elf Prozent ist das schon sechs bis zehn Jahre her. 47 Prozent der Frauen legt aber erst seit zwei Jahren oder weniger regelmäßig Geld zurück.
17 Prozent der Frauen wollen früher in Rente gehen
Für 26 Prozent der deutschen Frauen ist die langfristige Sicherheit Hauptmotiv für ihre Kapitalanlage. Global gilt das für 22 Prozent der Befragten. Für 17 Prozent geht es darum, früher in Rente gehen zu können. "Aus der Studie geht klar hervor, dass weibliche Anleger ihre eigene Zukunft gestalten und langfristig investieren", erläutert Hedva Ber, Global COO und stellvertretende CEO von Etoro.
Viele der Investorinnen gehen laut Umfrage in ihren Anlagestrategien davon aus, dass in den kommenden drei Monaten die besten Chancen in grünen Kapitalanlagen und den Erneuerbaren Energien stecken. Aber auch in Papieren der Tech-Giganten wie Meta, Apple, Microsoft oder Alphabet sechen sie Potenzial. Insgesamt verlassen sich weibliche Anlger bei ihren Investmententscheidungen auf persönliche Tipps. 47 Prozent wenden sich dabei an Freunde, die Familie oder die Kollegen. Für 76 der Sparerinnen weltweit gehören Investments sogar zum häuslichen Finanzmanagement.
Bei deutschen Anlegerinnen sind Kryptoassets besonders beliebt
Insgesamt hat sich bei 48 Prozent der weiblichen Sparer die Corona-Krise auf ihre Investitionsgewohnheiten ausgewirkt. Global gilt das sogar für 53 Prozent der Frauen. 28 Prozent haben dabei ein langfristiges Sparziel vor Augen, 21 Prozent brauchen mittlerweile sogar einen Sparplan. Dabei sind bei deutschen Anlegerinnen so genannte Kryptoassets besonders beliebt. Sie rangieren mit 31 Prozent neben den inländischen Anleihen ganz oben auf der Agenda. In alternative Anlagen investieren zudem 27 Prozent der Frauen ihr Kapital.
Der Artikel ist ursprünglich auf Springer Professional erschienen.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly