Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) will es wissen. Und zwar, mit was die Vermittler zu rechnen haben, wenn nach der Bundestagswahl im September neue politische Konstellationen entstehen. In einem ausführlichen Fragenkatalog stehen politisch Verantwortliche Rede und Antwort zu Provisionsdeckel, Riester-Rente oder nachhaltigen Geldanlagen.
Um Versicherungsvermittlern vor der Bundestagswahl eine berufspolitische Orientierung zu geben, legte der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) allen im Bundestag vertretenen Parteien so genannte Wahlprüfsteine vor.
Mit acht Fragen erfahren, wo es langgeht
Diese hat der Interessenverband in acht Fragen strukturiert. Sie sollen Themen behandeln wie die Einstellung zum Provisionssystem, zur Unterstützung des Berufsstands und seiner weiteren Regulierung sowie zur Aufsicht über Finanzanlagenvermittler.
Außerdem beantworteten CDU/CSU, die SPD, die Bündnisgrünen, FDP, Die Linke sowie die AfD Fragen zur privaten Altersvorsorge, zum dualen Gesundheitssystem sowie zu europaweiten Altersvorsorgeprodukten. Komplettiert werden die BVK-Wahlprüfsteine mit den parteipolitischen Antworten zur Nachhaltigkeit in der Versicherungs- und Vermittlerbranche und der Rolle der Versicherungsvermittler.
Teilweise Diametrale Positionen der Parteien
„Mit unseren Wahlprüfsteinen geben wir der Branche eine wichtige und übersichtliche Wahlorientierung“, kommentiert BVK-Präsident Michael H. Heinz, das Vorgehen seines Verbandes. „Es ist interessant zu lesen, wie teilweise diametral die einzelnen Parteien das Provisionssystem und die Probleme der Rentensicherung sowie des Gesundheitssystems sehen und was sie in der kommenden Legislaturperiode planen.“
Die BVK-Wahlprüfsteine können auf der BVK-Website sowie über Social Media-Kanäle des BVK auf Facebook und Twitter runtergeladen werden.
Folgende Fragen richtete der BVK an die politischen Experten (ein Auszug):
- Welche Maßnahmen plant Ihre Partei zur Unterstützung der Versicherungsvermittler/innen bei der Erfüllung ihres wertvollen sozialpolitischen Auftrags durch qualifizierte Beratung für die Schließung der Lücken in den sozialen Sicherungssystemen?
- Welche Pläne hat Ihre Partei für eine Reform der Riester-Rente, und welche Maßnahmen plant Ihre Partei zur Stabilisierung des gesetzlichen Rentensystems?
- Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit bei Versicherungen bzw. Finanzdienstleistungen, und welche Rolle sollten Vermittler aus Ihrer Sicht einnehmen? Wie stehen Sie dazu, dass Versicherungsanlageprodukte zukünftig Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen und wie könnte dies nachgewiesen werden?
Unser Lesetipp für Sie
Auch wir haben wenige Wochen vor der Bundestagswahl nachgehört, was die einzelnen Parteien planen und was sich je nach Parteienkonstellation für die Makler und Vermittler ändern könnte. Nachfolgend ein kurzer Blick in die September-Ausgabe von Versicherungsmagazin:
„Ende September wird ein neuer Bundestag und damit eine neue Regierung gewählt. Ginge es nach den Versicherungsmaklern, bekäme Deutschland eine Regierung mit einer klaren marktwirtschaftlichen Orientierung. Laut einer Umfrage des AfW Bundesverbands Finanzdienstleistung von Juli 2021 würde die FDP mit 46 Prozent der Maklerstimmen fast die absolute Mehrheit gewinnen. Juniorpartner wäre der Befragung zufolge die CDU/CSU mit die 23 Prozent. Die Bundestagswahl wird natürlich nicht allein mit den Stimmen der Versicherungsmakler entschieden. Welche Regierungskonstellationen wahrscheinlich sind und damit, was auf die Assekuranz zukommen könnte, zeigen aktuelle Gesamtumfragen. Demnach wäre die Union mit etwa 30 Prozent der Wählerstimmen stärkste Fraktion im Bundestag. Für die Regierungsbildung bräuchten CDU/ CSU allerdings neben der FDP mit zehn Prozent einen weiteren Partner, entweder Bündnis 90/Die Grünen mit 20 Prozent oder die SPD mit 15 Prozent. Für Grün-Rot-Rot fehlt laut den Umfragen die Mehrheit.“
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Quellen: BVK, Versicherungsmagazin
Autor(en): versicherungsmagazin.de