Wer länger lebt, erhält länger Rente und muss deshalb höhere Beiträge zahlen. Das ist kurz und knapp das Fazit, das aus der heutigen Veröffentlichung der neuen Sterbetafeln für Lebensversicherungen zu ziehen sein könnte. Die Deutsche Aktuar-Vereinigung (DAV) schreibt mit der neuen Sterbetafel eine neue Berechnungsgrundlage für Lebens- und Rentenversicherung fest.
Steigende Lebenserwartung
Offensichtlich wird es Zeit, dass die Lebensversicherer ihre Geschäftsbasis auf die aktualisierte Sterbetafel ausrichtet. Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung bringt die Finanzen der Lebensversicherer immer stärker in Bedrängnis. Einige Gesellschaften erwarten, dass für ab 2005 abgeschlossene Verträge eine bis zu zehnprozentige Anhebung der Prämien nötig werde.
Sterbetafel ist zehn Jahre alt
Zuletzt vor zehn Jahren hatten die Aktuare der deutschen Lebensversicherer die eine neue – und jetzt hoffnungslos veraltete - Sterbetafel "DAV 1994 R" auf den Weg gebracht. Weil man damals sehr weitsichtig sein wollte, wurde bereits ein kalkulatorischer Puffer eingebaut. Diese Reserve sei nun weitgehend aufgebraucht, warnen die Fachleute.
Weil die Menschen immer älter werden, müssen die Unternehmen, die "private Altersvorsorge verkaufen", immer länger private Renten ausbezahlen. Nicht nur Abschlüsse nach dem 1. Januar 2005 könnten nun teurer. Auch für Altkunden könnten die zu erwartenden oder bereits laufenden Renten gekürzt werden.
In echte finanzielle Bedrängnis geraten die deutschen Lebensversicherer jedoch vorerst nicht. Aber Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchen-Informationsdienstes map-report, gibt zu bedenken: Die Gefahr, dass ein Unternehmen die versprochenen Rentenzahlungen nicht mehr bedienen kann, sei nicht auszuschließen. Derzeit ist von Preiserhöhungen und Leistungskürzungen die Rede, weil die LV-Kalkulationen an die neuen Sterbetafeln angepasst werden müssen.
Spürbare Preiserhöhung
Branchenführer Allianz Leben sprach inzwischen bereits von "spürbaren Preiserhöhungen". Allerdings dürften die Beitragsanhebungen bei den insgesamt über hundert Lebensversicherern recht unterschiedlich ausfallen. Das bedingt sich vor allem wegen der unterschiedlichen Kundenkreise, auch wenn alle die gleiche Sterbetafeln anwenden.
Bereits heute kalkulieren die Ergo-Gesellschaften Hamburg-Mannheimer und Victoria vorsichtig und haben kalkulatorisch die steigende Lebenserwartung berücksichtigt. Die Hamburg-Mannheimer zieht beispielsweise eine Sicherheitshilfe ein, indem sie in ihren Bilanzen ihre Kunden rein rechnerisch um zwei Jahre verjüngt. Beim Übergang auf die neue Sterbetafel soll deshalb die Preisanpassungen "bei unseren Tarifen vermutlich deutlich geringer ausfallen als bei anderen Gesellschaften". Auch die Allianz hat nach Ansicht von Experten vorgesorgt und sieht sich nach guten Geschäften im letzten Jahr in der Lage, dafür neue LV-Berechnungsgrundlagen Geld beiseite zu legen.
Schwierige Zeiten
Die Anpassung der Sterbetafel trifft die Lebensversicherungs-Branche in denkbar schwierigen Zeiten. Das Ende des Steuerprivilegs für Kapitallebensversicherungen und der kürzlich von der Rating-Agentur FitchRatings geschätzte Kapitalfehlbedarf von bis zu 30 Milliarden Euro sind nur zwei von mehreren Hürden, die zu nehmen sind. Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht keine Probleme, denn die deutschen Lebensversicherer hätten ihr Solvabilitäts-Soll derzeit im Schnitt zu 178 Prozent erfüllt.
Steigende Lebenserwartung
Offensichtlich wird es Zeit, dass die Lebensversicherer ihre Geschäftsbasis auf die aktualisierte Sterbetafel ausrichtet. Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung bringt die Finanzen der Lebensversicherer immer stärker in Bedrängnis. Einige Gesellschaften erwarten, dass für ab 2005 abgeschlossene Verträge eine bis zu zehnprozentige Anhebung der Prämien nötig werde.
Sterbetafel ist zehn Jahre alt
Zuletzt vor zehn Jahren hatten die Aktuare der deutschen Lebensversicherer die eine neue – und jetzt hoffnungslos veraltete - Sterbetafel "DAV 1994 R" auf den Weg gebracht. Weil man damals sehr weitsichtig sein wollte, wurde bereits ein kalkulatorischer Puffer eingebaut. Diese Reserve sei nun weitgehend aufgebraucht, warnen die Fachleute.
Weil die Menschen immer älter werden, müssen die Unternehmen, die "private Altersvorsorge verkaufen", immer länger private Renten ausbezahlen. Nicht nur Abschlüsse nach dem 1. Januar 2005 könnten nun teurer. Auch für Altkunden könnten die zu erwartenden oder bereits laufenden Renten gekürzt werden.
In echte finanzielle Bedrängnis geraten die deutschen Lebensversicherer jedoch vorerst nicht. Aber Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchen-Informationsdienstes map-report, gibt zu bedenken: Die Gefahr, dass ein Unternehmen die versprochenen Rentenzahlungen nicht mehr bedienen kann, sei nicht auszuschließen. Derzeit ist von Preiserhöhungen und Leistungskürzungen die Rede, weil die LV-Kalkulationen an die neuen Sterbetafeln angepasst werden müssen.
Spürbare Preiserhöhung
Branchenführer Allianz Leben sprach inzwischen bereits von "spürbaren Preiserhöhungen". Allerdings dürften die Beitragsanhebungen bei den insgesamt über hundert Lebensversicherern recht unterschiedlich ausfallen. Das bedingt sich vor allem wegen der unterschiedlichen Kundenkreise, auch wenn alle die gleiche Sterbetafeln anwenden.
Bereits heute kalkulieren die Ergo-Gesellschaften Hamburg-Mannheimer und Victoria vorsichtig und haben kalkulatorisch die steigende Lebenserwartung berücksichtigt. Die Hamburg-Mannheimer zieht beispielsweise eine Sicherheitshilfe ein, indem sie in ihren Bilanzen ihre Kunden rein rechnerisch um zwei Jahre verjüngt. Beim Übergang auf die neue Sterbetafel soll deshalb die Preisanpassungen "bei unseren Tarifen vermutlich deutlich geringer ausfallen als bei anderen Gesellschaften". Auch die Allianz hat nach Ansicht von Experten vorgesorgt und sieht sich nach guten Geschäften im letzten Jahr in der Lage, dafür neue LV-Berechnungsgrundlagen Geld beiseite zu legen.
Schwierige Zeiten
Die Anpassung der Sterbetafel trifft die Lebensversicherungs-Branche in denkbar schwierigen Zeiten. Das Ende des Steuerprivilegs für Kapitallebensversicherungen und der kürzlich von der Rating-Agentur FitchRatings geschätzte Kapitalfehlbedarf von bis zu 30 Milliarden Euro sind nur zwei von mehreren Hürden, die zu nehmen sind. Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht keine Probleme, denn die deutschen Lebensversicherer hätten ihr Solvabilitäts-Soll derzeit im Schnitt zu 178 Prozent erfüllt.
Autor(en): Marianne Storck