Neben der neuen Marktübersicht über Berufsunfähigkeits-Versicherungen von Franke & Bornberg (siehe Newsletter vom 21.7.04) liegt inzwischen auch eine Untersuchung der Stiftung Warentest vor. In der August-Ausgabe von FINANZtest werden die Versicherungsbedingungen (gingen mit 70 Prozent in die Wertung) und die Qualität der Anträge (30 Prozent) von 139 BU-Tarifen getestet, hinter denen insgesamt 73 Versicherer stehen. Mehr als ein Viertel waren "sehr gut", doch nur junge und gesunde Arbeitnehmer haben eine wirklich große Auswahl. Bei BUZ-Tarifen schnitten HUK-Coburg, Volksfürsorge, AXA, Condor und 22 weitere Versicherer mit "sehr gut" ab.
Erstmals auch "selbstständige BU"
Erstmals wurden neben Kombinationstarifen aus Berufsunfähigkeitszusatz- und Risikolebensversicherung 47 Angebote für eine selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherung untersucht. Männer, die sich für einen Solo-Vertrag entscheiden, können oft Beitrag sparen (ältere Männer sogar am meisten). Im Schnitt zahlen sie weniger als für eine Risikolebensversicherung mit BUZ, haben aber auch keinen Todesfallschutz.
Allerdings relativiert sich das sehr gute Urteil angesichts zahlreicher Fußnoten. Da das BU-Risiko ab Mitte 50 stark ansteigt, bringt eine Police der Mamax womöglich gar nichts, da der Vertrag spätestens mit 55 endet. Auch andere von den Warentestern gelobte Anbieter verweigern eine Absicherung bis 65 (etwa AXA, Volkswohl Bund, Aachener und Münchener, Alte Leipziger). Betroffen sind auch Lehrer im Öffentlichen Dienst, die bei der Europa allenfalls Verträge bis 50 abschließen können. Bei der Gothaer endet der Schutz für Pädagogen schon mit 50, für Busfahrer gar schon mit 45.
Bei bestimmten Berufen, Krankheiten oder Hobbys können oder wollen die Versicherer Schutz nur gegen satten Aufpreis anbieten oder winken ganz ab. So lehnt die Stuttgarter Zeitungsausträger ab. Zementfabrik-Arbeiter müssen bei Arag 100 Prozent Risikozuschlag zahlen. Generell am teuersten wird es für Betonbauer, Künstler, Krankengymnasten, Maurer und Maschinenschlosser.
Viele Fragen
Im Antrag sind viele Fragen zur Gesundheit zu beantworten. Doch zeigt eine Umfrage der Stiftung Warentest unter knapp 400 Lesern, dass die Versicherer Schwierigkeiten haben, das Risiko überhaupt zu bewerten. Nur jeder Vierte bekam den Vertrag, den er sich vorgestellt hatte. Die Hälfte habe ihre Anträge von selbst entnervt zurückgezogen. Fast zehn Prozent mussten sich mit eingeschränktem Schutz abfinden. Die häufigsten Gesundheitsprobleme, die den Abschluss verhinderten, seien Störungen des Bewegungsapparates, insbesondere Rückenbeschwerden. Zumeist wurde dann gefordert, dieses Risiko auszuschließen, aber zugleich der volle Preis verlangt.
Psychische Erkrankungen, nach neuester Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung häufigste BU-Ursache, führten in 14 der krankheitsbedingt 208 nicht zustande gekommenen Verträge zum Abbruch. Der Trend zum Ausschluss solcher Erkrankungen dürfte sich noch verstärken. Damit ginge die Annahmepolitik jedoch noch weiter am tatsächlichen Bedarf vorbei. Genau dies ist eine Kernthese des neuesten map-report, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird.
Lichtblick der Warentester: Anders als vor zwei Jahren hätten die Vermittler diesmal Erkrankungen von Antragstellern nicht so häufig heruntergespielt. Stattdessen wurde zumeist erklärt, wie wichtig richtige und vollständige Angaben zu Vorerkrankungen seien. Als unrühmliche Ausnahmen nannten die Warentester Beispiele der Volksfürsorge, Aachener und Münchener sowie WWK.
Erstmals auch "selbstständige BU"
Erstmals wurden neben Kombinationstarifen aus Berufsunfähigkeitszusatz- und Risikolebensversicherung 47 Angebote für eine selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherung untersucht. Männer, die sich für einen Solo-Vertrag entscheiden, können oft Beitrag sparen (ältere Männer sogar am meisten). Im Schnitt zahlen sie weniger als für eine Risikolebensversicherung mit BUZ, haben aber auch keinen Todesfallschutz.
Allerdings relativiert sich das sehr gute Urteil angesichts zahlreicher Fußnoten. Da das BU-Risiko ab Mitte 50 stark ansteigt, bringt eine Police der Mamax womöglich gar nichts, da der Vertrag spätestens mit 55 endet. Auch andere von den Warentestern gelobte Anbieter verweigern eine Absicherung bis 65 (etwa AXA, Volkswohl Bund, Aachener und Münchener, Alte Leipziger). Betroffen sind auch Lehrer im Öffentlichen Dienst, die bei der Europa allenfalls Verträge bis 50 abschließen können. Bei der Gothaer endet der Schutz für Pädagogen schon mit 50, für Busfahrer gar schon mit 45.
Bei bestimmten Berufen, Krankheiten oder Hobbys können oder wollen die Versicherer Schutz nur gegen satten Aufpreis anbieten oder winken ganz ab. So lehnt die Stuttgarter Zeitungsausträger ab. Zementfabrik-Arbeiter müssen bei Arag 100 Prozent Risikozuschlag zahlen. Generell am teuersten wird es für Betonbauer, Künstler, Krankengymnasten, Maurer und Maschinenschlosser.
Viele Fragen
Im Antrag sind viele Fragen zur Gesundheit zu beantworten. Doch zeigt eine Umfrage der Stiftung Warentest unter knapp 400 Lesern, dass die Versicherer Schwierigkeiten haben, das Risiko überhaupt zu bewerten. Nur jeder Vierte bekam den Vertrag, den er sich vorgestellt hatte. Die Hälfte habe ihre Anträge von selbst entnervt zurückgezogen. Fast zehn Prozent mussten sich mit eingeschränktem Schutz abfinden. Die häufigsten Gesundheitsprobleme, die den Abschluss verhinderten, seien Störungen des Bewegungsapparates, insbesondere Rückenbeschwerden. Zumeist wurde dann gefordert, dieses Risiko auszuschließen, aber zugleich der volle Preis verlangt.
Psychische Erkrankungen, nach neuester Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung häufigste BU-Ursache, führten in 14 der krankheitsbedingt 208 nicht zustande gekommenen Verträge zum Abbruch. Der Trend zum Ausschluss solcher Erkrankungen dürfte sich noch verstärken. Damit ginge die Annahmepolitik jedoch noch weiter am tatsächlichen Bedarf vorbei. Genau dies ist eine Kernthese des neuesten map-report, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird.
Lichtblick der Warentester: Anders als vor zwei Jahren hätten die Vermittler diesmal Erkrankungen von Antragstellern nicht so häufig heruntergespielt. Stattdessen wurde zumeist erklärt, wie wichtig richtige und vollständige Angaben zu Vorerkrankungen seien. Als unrühmliche Ausnahmen nannten die Warentester Beispiele der Volksfürsorge, Aachener und Münchener sowie WWK.
Autor(en): Detlef Pohl