Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine Chance, Mitarbeiter zu binden und deren Produktivität auf Dauer zu gewährleisten. Dies war ein wichtiges Thema auf der Euroforum-Konferenz "PKV aktuell" in Berlin.
Im Jahr 2000 waren bereits 30 Prozent der Deutschen älter als 50 Jahre, 2020 werden es gut 39 Prozent sein. 2015 beruhten nahezu 70 Prozent der Krankmeldungen auf Problemen mit dem Skelettapparat und der Muskulatur. Und: Jüngere sind (zwar) häufiger krank, aber ältere Personen sind meist länger krank als ihre jüngeren Mitmenschen. Dies sind nur einige Zahlen, die verdeutlichen sollen, dass ein qualifiziertes Gesundheitsmanagement, Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen sowie die bKV zunehmend ins Blickfeld der Arbeitgeber rücken müssen. Und letztgenannter Aspekt für die Versicherungssparte immer attraktiver werden kann und sollte.
Ein Anreiz: Verzicht auf Gesundheitsprüfung
Das weiß die Süddeutsche Krankenversicherung schon länger, denn sie beschäftigt sich bereits seit 1997 mit diesem Thema. Und 20 Prozent ihres Neugeschäftes fällt auf die bKV-Sparte. Dabei verzichtet das Unternehmen auch auf eine Gesundheits- und Risikoprüfung, sondern setzt auf das Abfragen von Ausschlusskriterien.
Außerdem sind die Policen laut Joachim Rahn, Abteilungsleiter Firmenkunden und Vorsorge bei der Süddeutschen Krankenversicherung, für die Arbeitgeber besonders attraktiv, weil die Beiträge keine Alterungsrückstellungen beinhalten. Wichtig sei aber, das dieses Produkt mit einer klaren vertrieblichen Ansprache beworben werde, um auf das Interesse der potenziellen Kunden zu stoßen.
bKV: Gutes Instrument der Mitarbeiterbindung
Unternehmen aller Branchen wissen, dass sie in Zukunft in puncto Vorsorge und Mitarbeitergesundheit mehr tun müssen, damit ihre Mitarbeiter bis zur Rente arbeitsfähig und motiviert bleiben. Denn Kosten entstehen, weil die Menschen immer älter werden und dadurch oft die Arbeitsunfähigkeitstage steigen. Aber auch die Tatsache, dass Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in naher Zukunft ein Dauerthema sein werden, machen die bKV zu einem attraktiven Instrument der Mitarbeiterbindung.
Doch die Platzierung einer bKV in größeren Unternehmen ist nicht ganz unproblematisch: Denn eine Anbahnung einer derartigen Versicherung kann dort gut zwei bis drei Jahre dauern, da diverse Ansprechpartner in den Prozess einbezogen werden müssen. Vor allem die Betriebsräte sind hier wichtige Akteure, die frühzeitig und zielstrebig angesprochen werden müssen.
Gesundheitscheck am Arbeitsplatz
Auch die fehlende steuerliche Förderung, die früher gegeben war, macht das Geschäft mit der bKV vor allem für Makler nicht leicht. So wünschen sich auch einige Branchenexperten wie Uwe Jüttner, bAV-Experte beim Versicherungsmakler Aon Risk Solutions, ein klares Statement seitens des Gesetzgebers und des PKV-Verbandes zur bKV. Und Jüttner bemängelte auch in Berlin, dass die Versicherer die Makler nicht in die Entscheidungsprozesse, wie eine künftige moderne bKV aussehen soll, einbeziehen würden.
Jüttner machte sich bei der PKV-Konferenz auch stark dafür, dass Gesundheitschecks künftig vermehrt direkt in den Unternehmen ablaufen sollten. Diese würden den Mitarbeitern sofort ein Bild über die eigene gesundheitliche Situation liefern. Sie könnten sich auf diese Weise stressige Anfahrten zu ihrem Arzt und vor allem längere Wartezeiten ersparen.
An den richtigen Stellen subventionieren
"Die bKV ist ein absolutes Zugpferd bei der Gesundwerdung der Mitarbeiter. Eine staatliche Förderung muss hier kommen, wir brauchen eine Durchführungsverordnung. Tankgutscheine werden subventioniert, aber eine Subventionierung der Belegschaft und ihrer Gesundheit findet nicht statt", reklamierte Jüttner.
Bildquelle: © Denis Junker/Fotolia.com
Im Jahr 2000 waren bereits 30 Prozent der Deutschen älter als 50 Jahre, 2020 werden es gut 39 Prozent sein. 2015 beruhten nahezu 70 Prozent der Krankmeldungen auf Problemen mit dem Skelettapparat und der Muskulatur. Und: Jüngere sind (zwar) häufiger krank, aber ältere Personen sind meist länger krank als ihre jüngeren Mitmenschen. Dies sind nur einige Zahlen, die verdeutlichen sollen, dass ein qualifiziertes Gesundheitsmanagement, Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen sowie die bKV zunehmend ins Blickfeld der Arbeitgeber rücken müssen. Und letztgenannter Aspekt für die Versicherungssparte immer attraktiver werden kann und sollte.
Ein Anreiz: Verzicht auf Gesundheitsprüfung
Das weiß die Süddeutsche Krankenversicherung schon länger, denn sie beschäftigt sich bereits seit 1997 mit diesem Thema. Und 20 Prozent ihres Neugeschäftes fällt auf die bKV-Sparte. Dabei verzichtet das Unternehmen auch auf eine Gesundheits- und Risikoprüfung, sondern setzt auf das Abfragen von Ausschlusskriterien.
Außerdem sind die Policen laut Joachim Rahn, Abteilungsleiter Firmenkunden und Vorsorge bei der Süddeutschen Krankenversicherung, für die Arbeitgeber besonders attraktiv, weil die Beiträge keine Alterungsrückstellungen beinhalten. Wichtig sei aber, das dieses Produkt mit einer klaren vertrieblichen Ansprache beworben werde, um auf das Interesse der potenziellen Kunden zu stoßen.
bKV: Gutes Instrument der Mitarbeiterbindung
Unternehmen aller Branchen wissen, dass sie in Zukunft in puncto Vorsorge und Mitarbeitergesundheit mehr tun müssen, damit ihre Mitarbeiter bis zur Rente arbeitsfähig und motiviert bleiben. Denn Kosten entstehen, weil die Menschen immer älter werden und dadurch oft die Arbeitsunfähigkeitstage steigen. Aber auch die Tatsache, dass Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in naher Zukunft ein Dauerthema sein werden, machen die bKV zu einem attraktiven Instrument der Mitarbeiterbindung.
Doch die Platzierung einer bKV in größeren Unternehmen ist nicht ganz unproblematisch: Denn eine Anbahnung einer derartigen Versicherung kann dort gut zwei bis drei Jahre dauern, da diverse Ansprechpartner in den Prozess einbezogen werden müssen. Vor allem die Betriebsräte sind hier wichtige Akteure, die frühzeitig und zielstrebig angesprochen werden müssen.
Gesundheitscheck am Arbeitsplatz
Auch die fehlende steuerliche Förderung, die früher gegeben war, macht das Geschäft mit der bKV vor allem für Makler nicht leicht. So wünschen sich auch einige Branchenexperten wie Uwe Jüttner, bAV-Experte beim Versicherungsmakler Aon Risk Solutions, ein klares Statement seitens des Gesetzgebers und des PKV-Verbandes zur bKV. Und Jüttner bemängelte auch in Berlin, dass die Versicherer die Makler nicht in die Entscheidungsprozesse, wie eine künftige moderne bKV aussehen soll, einbeziehen würden.
Jüttner machte sich bei der PKV-Konferenz auch stark dafür, dass Gesundheitschecks künftig vermehrt direkt in den Unternehmen ablaufen sollten. Diese würden den Mitarbeitern sofort ein Bild über die eigene gesundheitliche Situation liefern. Sie könnten sich auf diese Weise stressige Anfahrten zu ihrem Arzt und vor allem längere Wartezeiten ersparen.
An den richtigen Stellen subventionieren
"Die bKV ist ein absolutes Zugpferd bei der Gesundwerdung der Mitarbeiter. Eine staatliche Förderung muss hier kommen, wir brauchen eine Durchführungsverordnung. Tankgutscheine werden subventioniert, aber eine Subventionierung der Belegschaft und ihrer Gesundheit findet nicht statt", reklamierte Jüttner.
Bildquelle: © Denis Junker/Fotolia.com
Autor(en): Meris Neininger