BEG: Alle betrifft es, kaum einer kennt es

Zum Jahreswechsel ist das Bürgerentlastungsgesetz (BEG) inKraft getreten. In der Bevölkerung ist dieses allerdings noch weitgehendunbekannt: Nur jeder vierte Bundesbürger weiß, dass die Beiträge zur Kranken undPflegeversicherung künftig deutlich besser als Sonderausgaben von derSteuer abgesetzt werden können. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstitut YouGovPsychonomics im Auftrag der Versicherungskammer Bayern.

Für die Untersuchung „Lösungsverkauf in der Assekuranz“ wurden 1.000 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt. Selbst wer das neue Gesetz bereits kennt, fühlt sich bisher nur unzureichend darüber informiert. Die wenigen Informationen haben die Bundesbürger vornehmlich den Medien entnommen.

Schätzungen stapeln zu tief
Das BEG bringt für die Bundesbürger je nach Einkommen Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr. Dennoch erwarten 61 Prozent keine persönliche Steuerersparnis; knapp 40 Prozent davon glauben, zu wenig zu verdienen, um von dem neuen Gesetz profitieren zu können. Auf der anderen Seite gehen 39 Prozent der Bundesbürger davon aus, dass sie durch das Bürgerentlastungsgesetz mehr im Portemonnaie haben. Im Durchschnitt wird die persönliche Steuerersparnis auf rund 325 Euro jährlich geschätzt; Personen mit einem Nettoeinkommen bis 2.000 Euro erwarten rund 133 Euro, wer mehr verdient, rechnet mit Einsparungen von durchschnittlich rund 500 Euro. Das Resümee der Marktforscher: Tendenziell werde die Höhe der Steuerersparnis von den Bundesbürgern häufiger unter- als überschätzt.

Das Bundesfinanzministerium selbst geht davon aus, dass 16,6 Millionen privat undgesetzlich Versicherte ab dem 1. Januar 2010 mehr Geld in den Taschenhaben werden. Ein lediger Arbeitnehmer mit einem zu versteuerndenEinkommen von beispielsweise 52.500 Euro jährlich und einem monatlichenKrankenversicherungsbeitrag von rund 300 Euro könne bis zu 1.900 Euroabsetzen. Bei 42 Prozent Grenzsteuersatz werde er um zusätzlich knapp 800Euro im Jahr entlastet.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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