BaFin blickt vorsichtig optimistisch auf die Zukunft der Assekranz

740px 535px

Das vergangene Jahr sei ein schwieriges Jahr für die deutsche Wirtschaft, die Versicherungsbranche und die Gesellschaft gewesen, sagte BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund auf der diesjährigen virtuellen Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht. In seiner Rede zeigte sich der Aufseher verhalten optimistisch, was die Situation der gesamten Versicherungsbranche anbelangt.

Es sei immer noch nicht absehbar, wie sich die Corona-Pandemie weiterentwickele und wie schnell sich die Realwirtschaft erhole, so Grund. Deswegen sei es für eine Entwarnung noch zu früh.

20 Lebensversicherer unter enger Aufsicht

Der BaFin-Chef sieht das größte Problem für Lebensversicherer und Pensionskassen, das Niedrigzinsumfeld, durch die Pandemie noch verfestigt. Seine Behörde begleite die besonders betroffenen Unternehmen weiterhin sehr eng: Derzeit stehen rund 20 Lebensversicherer und rund 40 Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht.

Neben der Corona-Pandemie war der Solvency-II-Review ein weiterer Schwerpunkt von Grunds Rede.  Aus den Vorschlägen der Europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA erwachse seiner Ansicht nach eine neue Sorge für die deutschen Lebensversicherer, "und zwar in Gestalt der risikofreien Zinsstrukturkurve". Diese würde nach jetzigem Stand "zu deutlich erhöhten Kapitalanforderungen führen", so Grund, weshalb der Aufseher auf Nachjustierungen hofft.

Handlungsbedarf auf nationaler Ebene

Nach Ansicht von Finanzstaatssekretär Jörg Kukies habe das Aufsichtsregime Solvency II dazu beigetragen, dass die Versicherungsbranche in der Pandemie eine eher stabilisierende Rolle einnehmen konnte. Bei dem laufenden Review seien daher keine tiefgreifenden Anpassungen erforderlich.

Konkreten Handlungsbedarf sieht er hingegen auf nationaler Ebene. So habe das Bundesfinanzministerium im März einen Verordnungsentwurf veröffentlicht, nach dem der Höchstrechnungszins zum 1. Januar 2022 auf 0,25 Prozent gesenkt werden soll. Außerdem werde derzeit im Bundestag diskutiert, Abschlussprovisionen in der Restschuldversicherung auf maximal 2,5 Prozent der versicherten Darlehenssumme zu begrenzen.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News