Autofahrer, die bei der Autoversicherung sparen wollen, sollten neben einem Internet-Vergleichsportal auch den Direktversicherer Huk24.de berücksichtigen. Dann finden sie in der Regel den günstigsten Tarif. Das hat der Infodienst Finanztip.de herausgefunden.
Für 32 unterschiedliche Fahrerprofile wurden dabei Prämien für die Autoversicherung erhoben. Wer die Suche in den Vergleichsportalen Verivox.de und Check24.de mit einer Abfrage beim Online-Anbieter HUK24 verbindet, findet mit hoher Wahrscheinlichkeit das günstigste Angebot am Markt. Notwendig ist das deshalb, weil der größte Autoversicherer, die Huk-Coburg-Gruppe, sich in keinem kommerziellen Portal, dass Versicherungsvermittler anbieten, vergleichen lässt.
Die geforderten Provisionen, die der Versicherer für die Onlinevermittlung zahlen muss, sind der Huk-Coburg zu hoch. Bei 32 Testläufen mit der Huk24 und dem Portal Verivox, konnte in 27 Fällen der günstigste Preis ermittelt werden. Bei der Kombi Huk24/Check24 galt das immerhin in 23 Fällen. Wurden hingegen nur die beiden Vergleichsportale verknüpft, lag die Erfolgsquote lediglich bei 16 Fällen (siehe Tabelle). „Die Huk24 ist daher sehr oft der günstigste Versicherer am Markt“, sagte der Finanztip-Chefredakteur Herrmann-Josef Tenhagen, bei der Vorstellung der Analyse.
Mindestkriterien blenden benachteiligen starke Tarife
Als Mindestkriterien mussten die Tarife in der Kfz-Haftpflicht eine Deckungssumme von pauschal 100 Millionen Euro sowie eine Mallorca-Police für die Mietwagennutzung im Ausland aufweisen. In der Kaskoversicherung galt, dass die Angebote keine Kürzungen bei grob fahrlässigen Fahrfehlern erlauben dürfen, bei jeder Art von Tierkollision Schutz bieten und Maderbiss und seine Folgen abdecken. Damit werden aber Tarife mit höheren Leistungen, etwa sehr lange Fristen beim Neuwertschutz oder Extra-Elementarschäden, ausgeblendet. So sind am Markt beispielsweise Fristen für die Neuwertentschädigung von sechs bis 60 Monate möglich.
Auch den Schutz vor Lawinen von Berghängen, Erdrutsch oder Dachlawinen gibt es oft nur in höherwertigen Angeboten. Zudem sind Folgeschäden von Maderbissen bei einigen Tarifen auf kleine Summen von 1.000 bis 3.000 Euro gedeckelt. Doch schon die Reparatur des Hochvoltkabel eines Elektro-Autos kann laut Allianzzentrum für Technik bis zu 7.000 Euro kosten. Der Test von Finanztip berücksichtigt somit die Leistungen von Kfz-Versicherungen nur unzureichend. Er ist im Wesentlichen ein Preistest.
Rat von Versicherungsmakler sinnvoll
Autobesitzer sollten daher unbedingt auch die Leistungen im Blick haben. Hier ist in der Regel aber der Rat eines Experten, etwa eines Versicherungsmaklers sinnvoll, der den Markt überblicken kann und auch erläutert, welche Leistungsunterschiede es gibt. So kann es im Schadenfall viel Geld kosten, wenn die Frist für die Neupreisentschädigung schon ausgelaufen ist. Neuwagen haben einen hohen Wertverlust in den ersten Jahren.
Grundsätzlich rät Finanztip, seine Kfz-Versicherung regelmäßig zu überprüfen. „So braucht ein Auto irgendwann keinen Vollkaskoschutz mehr“, sagte Kathrin Gotthold, Kfz-Versicherungsexpertin bei Finanztip. Die frühere Faustformel, nach vier Jahren auf die Teilkasko zu wechseln, sei aber nicht mehr richtig. „Es kommt tatsächlich auf die Schadenfreiheitsklasse an“, so Gotthold. Unter Umständen sei die Vollkasko sogar längere Zeit günstiger als die Teilkasko, weil es hier gar keinen Schadenfreiheitsrabatt gibt. Auch Risikomerkmale sollten regelmäßig überprüft werden. „Wer aller Voraussicht in diesem Jahr deutlich weniger Kilometer zurückgelegt hat, als bei der Versicherung angegeben, sollte das anzeigen“, so Tenhagen.
Besser aufstellen beim Risiko hilft sparen
Wie sich Risikomerkmale günstig auf die Prämie auswirken, hat Finanztip in einer Musterrechnung ermittelt (siehe Tabelle unten). Wer jährlich zahlt, eine Selbstbeteiligung vereinbart, weniger fährt, bereit ist, sein Fahrzeug nach einem Kaskoschaden in der Partnerwerkstatt des Versicherers zu reparieren und den Fahrerkreis etwa auf seinen Partner beschränkt, kann in der Musterrechnung 74 Prozent Prämie sparen. Der Umstieg zu einem günstigen Anbieter bringt weitere 28 Prozent.
Nicht berücksichtigt haben die Tester den Umstieg auf ein Fahrzeug mit niedriger Typklasseneinstufung oder die Verlagerung des Lebensmittelpunkts, etwa in ein Ferienhaus auf dem Land. Dort gibt es in der Regel eine viel günstigere Regionalklasse als in der Stadt, was das Sparpotenzial in der Autoversicherung noch deutlich erhöhen dürfte.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek