Auswirkungen einer möglichen Fusion von Gothaer und Baloise ungewiss

Fitch Ratings ist der Ansicht, dass eine Fusion zwischen dem schweizerischen Baloise Versicherungskonzern und dem deutschen Gothaer Versicherungskonzern zu Skaleneffekten führen könnte, ohne die Zusammensetzung der Geschäftsgebiete insgesamt wesentlich zu verändern ().

Nach den angekündigten Fusionsverhandlungen zwischen den beiden Gesellschaften weist die Agentur weiter darauf hin, dass sie nach Erhalt von zusätzlichen Informationen zu der geplanten Transaktion eine Überprüfung der Ratings in Betracht ziehen wird.

Die Ratingagentur bewertet derzeit die Gothaer Lebensversicherung AG sowie die Gothaer Allgemeine Versicherung AG mit einem Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) von "A" und einem Emittentenausfallrating (Issuer Default Rating, IDR) von "A-" (A minus). Der Ausblick für alle Ratings sei stabil, so das Unternehmen. Der Gothaer Konzern berichtete zum Jahresende 2006 gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 3,9 Milliarden Euro. Der schweizerische Baloise Konzern ist in Deutschland mit seinen Tochtergesellschaften Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG (gebuchte Bruttobeiträge von 584,2 Millionen Euro), Deutscher Ring Sachversicherungs-AG (gebuchte Bruttobeiträge von 138,3 Millionen Euro) und den Basler Versicherungen (zusammen gebuchte Bruttobeiträge von 677,8 Millionen Euro) aktiv. Beide Versicherungskonzerne sind in Deutschland in ähnlichen Geschäftsfeldern tätig mit Fokus auf Privatkunden und mittelständischen Unternehmen.

Fusion potenziell positiv
Die mögliche Fusion wird von Fitch als potenziell positiv gesehen für die strategische Position des Gothaer Konzerns in seinem deutschen Heimatmarkt und sieht auch Vorteile in punkto Kosteneinsparungen - beispielsweise in der Verwaltung. Der neue Konzern würde in Deutschland zu den zehn größten Gesellschaften im Lebensversicherungsmarkt und im Schaden- und Unfallversicherungsmarkt gehören. Diesen Vorteilen könnten andererseits hohe Einmalaufwendungen für die Restrukturierung wie auch operationelle und Exekutionsrisiken entgegenstehen, die im Zusammenhang mit der Transaktion stehen. Darüber hinaus könnte der Zusammenschluss auch die Profitabilität des Gothaer Konzerns im Segment der Lebens- und der Schaden- und Unfallversicherung beeinträchtigen.

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Bildquelle: Pixelio, Gerd Altmann

Autor(en): Versicherungsmagazin

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