Der erste Jahrgang, der im neuen Berufsbild Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen ausgebildet wird, steht in den Startlöchern, denn die Ausbildungsordnung zum neuen Berufsbild tritt am 1. August 2022 in Kraft. Künftig wird der kaufmännische Nachwuchs der Versicherungswirtschaft in seiner Ausbildung verstärkt digitale Kompetenzen erwerben, moderne Arbeitsmethoden lernen und in die Kunst der ganzheitlichen und nachhaltigen Beratung geschult.
Inhaltlich haben die Bildungsverantwortlichen, das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) sowie die Gewerkschaft ver.d, für alle Auszubildenden die Produkt- und Spartenorientierung in der Beratung durch so genannte Kundenbedarfsfelder ersetzt. Der Bereich Finanzanlage ist nun, analog zu seiner wachsenden Bedeutung in Beratung und Produktauswahl, eine Kernqualifikation im Berufsfeld. Großen Wert legen die Ausbildungsexperten auf agile Projektmethoden sowie agiles Projektmanagement.
Fünf Qualifikationsfelder stehen zur Auswahl
Auf die Grundqualifikationen aufbauend, ermöglichen fünf Wahlqualifikationen eine Spezialisierung. Erstmals können IT-affine Azubis sich für Aufgaben an der Schnittstelle zwischen IT- und versicherungsfachlichem Bereich qualifizieren. Auch die Prüfungsstruktur hat sich geändert: Mit der so genannten gestreckten Abschlussprüfung fließen künftig alle schriftlichen Teilleistungen in die Abschlussnote ein. Auch die unternehmensübergreifenden Versicherungsbedingungen der fiktiven Proximus-Versicherung wurden aktualisiert.
Man sei stolz, dass außergewöhnlich viele Experten und Expertinnen aus der Branche an dem Berufsbild mitgewirkt hätten, so Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BWV. "Das ist eine Meisterleistung und unterstreicht die Bedeutung des Berufs für die Assekuranz", lobt Höhn in einer Pressemitteilung.
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Autor(en): versicherungsmagazin.de