AOK Sachsen-Anhalt und Ärzte starten Hausarztprogramm

Am 1. Juli 2004 startet die AOK Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Hausärzteverband Sachsen-Anhalt und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KV Sachsen-Anhalt) das erste landesweite Hausarztprogramm im Bundesgebiet. Das gemeinsame Ziel: Mehr Qualität in der medizinischen Versorgung, mehr Service und weniger Bürokratie mit der Praxisgebühr für die Patienten. Beteiligen können sich Hausärzte in Sachsen-Anhalt sowie alle AOK-Versicherten ab Vollendung des 18. Lebensjahres. Für die AOK-Mitglieder hat die Teilnahme an der hausarztzentrierten Versorgung neben der Qualitätssteigerung in der medizinischen Behandlung weitere Vorteile wie etwa kürzere Wartezeiten in der Praxis sowie die Hilfe bei der Terminvereinbarung mit Fachärzten. Im Hausarztprogramm der AOK Sachsen-Anhalt wird auch verantwortungsvolles Verhalten der Versicherten stärker honoriert. Dem Hausarzt kommt mit der hausarztzentrierten Versorgung - ermöglicht durch die Gesundheitsreform 2004 - mehr als bisher eine koordinierende Rolle im Gesundheitswesen zu. Er ist erster Ansprechpartner für den Patienten, steuert ihn durch das Gesundheitssystem, führt alle Befunde zusammen und bewertet sie. Im Bedarfsfall überweist er zum Spezialisten.

"Mit dem Hausarztprogramm treten wir jetzt gemeinsam in eine echte strukturierte Versorgung in Sachsen-Anhalt ein, in der der Hausarzt zusammen mit dem Patienten die Behandlung festlegt und ihn durch den Medizin-Dschungel lotst", so Günter Kasten, Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen-Anhalt. Doppeluntersuchungen werden so verringert. Negative Effekte einer eventuell nicht aufeinander abgestimmten Medikamenten-Verordnung werden vermieden. Das diene der Gesundheit der Versicherten und verhindere zudem unnötige Kosten. Das Hausarztmodell nehme damit auf, was früher allgemein üblich war und für den Patienten eine rasche, effiziente und kostengünstige medizinische Betreuung aufgrund eines oft langjährigen Vertrauensverhältnisses bedeutete.

Vorteile für die Versicherten
Im Vertrag ist festgelegt, dass die Wartezeit für Versicherte, die am Hausarztprogramm der AOK Sachsen-Anhalt teilnehmen, in der Arztpraxis auf 30 Minuten begrenzt ist, wenn zuvor ein Termin
vereinbart wurde. Der Hausarzt wird in der Regel Termine für den übernächsten Tag vergeben. Mit dem Hausarztprogramm haben die Versicherten der AOK Sachsen-Anhalt nicht nur den Vorteil kurzfristiger Terminvereinbarung und kürzerer Wartezeiten, sondern auch eine sehr unbürokratische Lösung in Bezug auf die Praxisgebühr. Mit einer Gebühr von 20 Euro pro Jahr, die einmalig per Überweisung für den Eintritt in das AOK-Hausarztprogramm geleistet wird, wird die gewählte Hausarztpraxis künftig zu einer "Praxisgebühr-freien Zone".

Alle Versicherten ab Vollendung des 18. Lebensjahres können über eine Teilnahmeerklärung bei ihrem Hausarzt oder direkt bei der AOK Sachsen-Anhalt diese neue Form der Versorgung wählen. Die
Versicherten erhalten nach Eingang der Teilnahmeerklärung bei der AOK Sachsen-Anhalt eine spezielle Karte - die AOK-Hausarzt-Card, die sie als Teilnehmer am Hausarztprogramm ausweist und deren Vorlage sie zur Inanspruchnahme gesonderter Leistungen der hausarztzentrierten Versorgung berechtigt. Die Teilnahme ist für Ärzte und Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt freiwillig. Alle interessierten Hausärzte können ihre Teilnahme erklären. Hausärzte, die bereits bei DMP Diabetes Typ 2 mitmachen, sind besonders gefragt.

Informationen zum Hausarztprogramm der AOK Sachsen-Anhalt gibt es beim AOK-Servicetelefon unter Tel. 0180/ 2 30 46 86 (zu einmalig 6 Cent je Anruf; montags bis freitags von 8-22 Uhr, samstags 8-14 Uhr) bzw. im Internet unter www.aok.de/sa. Interessierte Ärzte können sich an die KV Sachsen-Anhalt wenden, Tel. 0391/627-6341.

Quelle: AOK Sachsen-Anhalt

Autor(en): SN

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