Die Kunden der Lebensversicherer bekommen weniger Geld als früher. Seit 1999 fiel die Verzinsung der Versichertenguthaben im Schnitt von 7,2 auf 4,4 Prozent 2004. Die genauen Auswirkungen zeigt die neue Untersuchung "Zeit für Lebensversicherungen: Ablaufanalyse 1993 – 2004" des Branchendienstes map-report (Heft 571 – 575 zum Preis von 115 Euro; Bestellung unter www.map-report.com). Vor allem bei Verträgen mit kurzen Laufzeiten sei die Rendite im Schnitt drastisch gesunken. Gemessen wurden dabei tatsächlich erreichte Ablaufleistungen deutscher Lebensversicherer anhand von Musterverträgen zum Ablauftermin 2004.
Gerechnet wurde unter der Annahme, dass ein Mann beim Abschluss einer Kapitallebensversicherung mit 100 Prozent Todesfallschutz 30 Jahre alt ist und jährlich 1.200 Euro einzahlt. Nach 12 Jahren käme er im Schnitt auf 5,04 Prozent jährliche Beitragsrendite, falls die Police 2004 fällig wird. Endete der Vertrag schon 1993, so konnte er noch auf 6,35 Prozent Beitragsrendite kommen (bei Ablauf 2000: 6,22 Prozent). Die Ablaufleistung wäre also heute mit 20.100 Euro rund 1.700 Euro geringer als vor 12 Jahren (- 7,8 Prozent). Hintergrund: Im letzten Vertragslaufjahr, in dem das größte Guthaben zur Verzinsung ansteht (Schlussüberschuss), schlägt die Senkung der Verzinsung aus den letzten drei Jahren besonders stark durch.
Verträge mit 20 und 30 Jahren Laufzeit könnten die jüngste Abwärtsentwicklung noch vergleichsweise sanft abfangen. Grund: Ein einziges schwaches Verzinsungsjahr schlage nicht so hart durch wie bei einer Police mit nur zwölf Jahren Laufzeit. Allerdings sei auch hier der Trend eindeutig: Die Renditekurve zeigt nach unten. Ist der Mustervertrag 20 Jahre lang gelaufen, so sinkt die Auszahlung im Schnitt von 49.700 Euro (1999) um 3.500 Euro 2004 (- 7,04 Prozent). Der fällig gewordene Vertrag über 30 Jahre bringt nicht mehr 103.800 Euro (1999), sondern nur noch 98.500 Euro (- 5,11 Prozent).
Im Verhältnis zu den dramatischen Verlusten mit Aktien, Fonds und Immobilien in den letzten vier Jahren seien der Rückgang der Gewinnbeteiligung und damit der Ablaufleistungen bei Lebensversicherungen allerdings vergleichsweise gering, so map-report-Chefredakteur Manfred Poweleit. Am erfolgreichsten trotzen dem Abwärtstrend von insgesamt 61 untersuchten Versicherern Debeka: (Auszahlung 24 Prozent über dem Marktdurchschnitt), Neue Leben (+ 14 Prozent), HUK-Coburg (+ 14 Prozent) und Cosmos (+ 11 Prozent). Marktführer Allianz liege noch über dem Durchschnitt (+ 4 Prozent). Abgefallen seien dagegen Gothaer (- 1 Prozent) und Hamburg-Mannheimer (- 4 Prozent).
Fazit: Wer jetzt vor der Auszahlung steht, muss erhebliche Einbußen gegenüber früheren Prognosen hinnehmen. Zieht der Kapitalmarkt nicht dauerhaft an, werden Neukunden noch deutlicher gebeutelt als der langjährige Bestand. Vermittler sollten noch genauer bei der Auswahl ihrer Produktgeber sein.
Gerechnet wurde unter der Annahme, dass ein Mann beim Abschluss einer Kapitallebensversicherung mit 100 Prozent Todesfallschutz 30 Jahre alt ist und jährlich 1.200 Euro einzahlt. Nach 12 Jahren käme er im Schnitt auf 5,04 Prozent jährliche Beitragsrendite, falls die Police 2004 fällig wird. Endete der Vertrag schon 1993, so konnte er noch auf 6,35 Prozent Beitragsrendite kommen (bei Ablauf 2000: 6,22 Prozent). Die Ablaufleistung wäre also heute mit 20.100 Euro rund 1.700 Euro geringer als vor 12 Jahren (- 7,8 Prozent). Hintergrund: Im letzten Vertragslaufjahr, in dem das größte Guthaben zur Verzinsung ansteht (Schlussüberschuss), schlägt die Senkung der Verzinsung aus den letzten drei Jahren besonders stark durch.
Verträge mit 20 und 30 Jahren Laufzeit könnten die jüngste Abwärtsentwicklung noch vergleichsweise sanft abfangen. Grund: Ein einziges schwaches Verzinsungsjahr schlage nicht so hart durch wie bei einer Police mit nur zwölf Jahren Laufzeit. Allerdings sei auch hier der Trend eindeutig: Die Renditekurve zeigt nach unten. Ist der Mustervertrag 20 Jahre lang gelaufen, so sinkt die Auszahlung im Schnitt von 49.700 Euro (1999) um 3.500 Euro 2004 (- 7,04 Prozent). Der fällig gewordene Vertrag über 30 Jahre bringt nicht mehr 103.800 Euro (1999), sondern nur noch 98.500 Euro (- 5,11 Prozent).
Im Verhältnis zu den dramatischen Verlusten mit Aktien, Fonds und Immobilien in den letzten vier Jahren seien der Rückgang der Gewinnbeteiligung und damit der Ablaufleistungen bei Lebensversicherungen allerdings vergleichsweise gering, so map-report-Chefredakteur Manfred Poweleit. Am erfolgreichsten trotzen dem Abwärtstrend von insgesamt 61 untersuchten Versicherern Debeka: (Auszahlung 24 Prozent über dem Marktdurchschnitt), Neue Leben (+ 14 Prozent), HUK-Coburg (+ 14 Prozent) und Cosmos (+ 11 Prozent). Marktführer Allianz liege noch über dem Durchschnitt (+ 4 Prozent). Abgefallen seien dagegen Gothaer (- 1 Prozent) und Hamburg-Mannheimer (- 4 Prozent).
Fazit: Wer jetzt vor der Auszahlung steht, muss erhebliche Einbußen gegenüber früheren Prognosen hinnehmen. Zieht der Kapitalmarkt nicht dauerhaft an, werden Neukunden noch deutlicher gebeutelt als der langjährige Bestand. Vermittler sollten noch genauer bei der Auswahl ihrer Produktgeber sein.
Autor(en): Detlef Pohl