Monopol
Situation auf einem Markt, auf dem nur ein Anbieter einer Vielzahl von Nachfragern gegenübersteht (Angebotsmonopol; Marktformen). Bei seiner Entscheidung muss der Anbieter nur seine eigenen Kosten und die Marktnachfrage, nicht aber auch die Preise von Konkurrenten (Polypol; Oligopol) berücksichtigen. Der Monopolist besitzt eine (konjekturale oder erwartete) Preis-Absatz-Funktion (PAF), weil er durch eine Änderung seiner Angebotsmenge den (von ihm erwarteten) Preis beeinflusst. Im Gewinnmaximum ist der Grenzumsatz (Grenzerlös, E’) gleich den Grenzkosten (K’) (Bedingung 1. Ordnung) und die Steigung der Grenzumsatzkurve ist kleiner als die Steigung der Grenzkostenkurve (Bedingung 2. Ordnung) (vgl. die Abbildung). Dabei wird der auf die Preis-Absatz-Funktion gelotete Punkt C Cournotscher Punkt genannt; er zeigt den gewinnmaximalen Preis (pM) und die gewinnmaximale Menge (xM) des Monopolisten. Liegt ein unvollkommener Markt vor (siehe Marktformen), kann der Monopolist durch Preisdifferenzierung (zeitlich, regional oder nach Nachfragergruppen) seinen Gewinn steigern.
Abb.: Monopolpreisbildung.
Im Rahmen der Regulierungsdebatte ist wiederholt vom „natürlichen Monopol“ gesprochen worden. Es liegt dann vor, wenn es aus bestimmten Gründen (z.B. der Existenz von Größenvorteilen, sog. increasing returns to scale) wirtschaftlich besser ist, dass nur ein Anbieter am Markt auftritt.
Autor(en): Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Roland Eisen