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Oligopol

Situation auf einem Markt, auf dem wenige Anbieter mit beachtlichen Marktanteilen einer Vielzahl von Nachfragern gegenüberstehen (Angebotsoligopol; Marktformen). Da jeder Anbieter eine erhebliche Quote der Angebotsmenge stellt, muss der Oligopolist neben der Nachfrageseite auch die Reaktionen seiner Konkurrenten beachten. Ändert ein Oligopolist seinen Preis, kommt es für ihn auch darauf an, wie seine Wettbewerber sich verhalten, ob sie ihren Preis ebenfalls senken, erhöhen oder konstant halten. Jeder kann seinen Marktanteil nur auf Kosten der anderen ausdehnen. Da dies zu einer (latent immer vorhandenen) Kampfsituation führt, liegt es nahe, dass die Oligopolisten ein gemeinsames Vorgehen absprechen (Kartellabsprache). Die Annahme der Gewinnmaximierung reicht deshalb nicht aus, die Preisbildung im Oligopol zu erklären. Vielmehr sind weitere Annahmen über die Strategien der Konkurrenten erforderlich. Mit Hilfe von Werbung versuchen sie, ihre Produkte von denen der Konkurrenz zu differenzieren. Wegen der Gefahr von Wettbewerbsbeschränkungen, der Verschwendung von knappen Ressourcen durch übertriebene Qualitätskonkurrenz und des Verzichts auf Preiswettbewerb werden Oligopole häufig kritisch betrachtet. Allerdings ermöglichen erst (sog. weite) Oligopole einen dynamischen Wettbewerb durch Forschung und Entwicklung sowie eine breite Produktpalette.

Autor(en): Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Roland Eisen

 

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