Health Maintenance Organization (HMO)
1. Begriff: Spezielles Gesundheitsversorgungsmodell, bei dem die traditionelle Trennung zwischen Finanzierungseinrichtung (Krankenversicherung) und Leistungserbringung aufgehoben ist.
2. Merkmale: Der Versicherte erhält bei Einschreibung ein definiertes Leistungspaket mit Basisbehandlungen und erweiterten Behandlungsvorschlägen. Er verpflichtet sich, im Krankheitsfall – ausgenommen sind Notfälle – immer zuerst seinen Arzt der HMO aufzusuchen. Der Arzt kann bei der HMO angestellt oder als Mitglied eines Arztnetzes in vertraglicher Beziehung zur HMO stehen. Dieses Prinzip ermöglicht es dem HMO-Arzt, die Behandlung seiner Patienten zu koordinieren. Das Arztnetz erhält typischerweise für die medizinische Versorgung eine Kopfpauschale. Daraus werden alle Leistungen, die die HMO-Versicherten in Anspruch nehmen, bezahlt. Die pauschale Entschädigung der ärztlichen Leistungen reizt den HMO-Arzt an, sich auf das Erbringen der für seine Patienten notwendigen Leistungen zu beschränken.
3. Historie und Würdigung: Erste HMO wurden in den 1930er Jahren in den USA geschaffen, der Durchbruch fand in den 1970er Jahren statt, um vornehmlich die Belegschaft von Unternehmen vor dem Hintergrund zu entlasten, dass es in den USA keine allgemeine bzw. gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gibt. Seit 1990 gibt es die Form der HMO auch in der Schweiz. Die Datenlage zur Effektivität und Effizienz von HMO ist widersprüchlich.
Autor(en): Frank Feist, Jan-Christoph Stauske