Demografie
1. Begriff: Die v.a. quantitative wissenschaftliche Untersuchung von menschlichen Bevölkerungen bez. ihrer Größe, Zusammensetzung, Entwicklung, räumlicher Verteilung und allgemeiner Merkmale. Wurde früher im Deutschen auch mit „Bevölkerungswissenschaft i.e.S.“ bezeichnet (vgl. Bevölkerungswissenschaft).
2. Merkmale: Der Bevölkerungsstand bezeichnet die Anzahl der Personen einer Population. Die Zusammensetzung einer Bevölkerung lässt sich nach Geschlecht, Alter, Familienstand, Nationalität, Konfession und anderen Merkmalen (z.B. Migrationshintergrund) differenzieren. Geburten (Fertilität), Sterbefälle (Mortalität) und Wanderungen (Migration) bewirken Änderungen in der Bevölkerungsstruktur (siehe auch demografische Alterung) und in der Bevölkerungsentwicklung.
3. Abgrenzung von anderen Begriffen: Die Demografie befasst sich in ihren Teilgebieten mit den numerischen Aspekten der untersuchten Phänomene. Daher wird sie auch als formale oder quantitative Demografie bezeichnet. Beim Verlassen der formalen Gebilde, z.B. bei der Untersuchung der Ursachen des Geburtenrückgangs, die nur unter Einbindung psychologischer, sozialer, ökonomischer und/oder kultureller Merkmale erfolgen kann, überschneidet sich die Demografie mit anderen Wissenschaftsdisziplinen (z.B. der Soziologie, der Geografie, den Wirtschaftswissenschaften, der Biologie). Die Gesamtheit des erweiterten Felds wurde früher auch als Bevölkerungswissenschaft i.w.S. bezeichnet.
Autor(en): Dr. Marc Luy