Bevölkerungswachstum
1. Begriff: Größer werdender Bevölkerungsstand. Gegenteil: Bevölkerungsschrumpfung. Bestimmungsgrößen für den Bevölkerungsstand sind die Fertilität, die Mortalität und die Migration (vgl. Außenwanderung und Binnenwanderung). Der natürliche Saldo ergibt sich aus der Differenz zwischen der Anzahl der Geborenen und der Gestorbenen. Überwiegen die Geborenenzahlen, wird von einem Geborenenüberschuss gesprochen. Sterbeüberschüsse bzw. Geburtendefizite entstehen, wenn die Zahl der Gestorbenen die der Geborenen übersteigt.
2. Entwicklungen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Im Zeitraum von 1950-2011 ist in Deutschland die Bevölkerung insgesamt um rund 12,5 Mio. Personen gewachsen. Allerdings gab es auch Phasen der Bevölkerungsschrumpfung (1973–1978 mit -980 Tsd., 1981–1985 mit -760 Tsd. und 2002–2010 mit -785 Tsd. Personen). Die Zusammensetzung des Bevölkerungswachstums war durch verschiedene Kombinationen der Komponenten der Bevölkerungsentwicklung geprägt. In den 1950er Jahren wurde der negative Wanderungssaldo durch einen Geburtenüberschuss kompensiert. Geburtenüberschuss und Wanderungsgewinne trugen zu einem hohen Bevölkerungszuwachs in den 1960er Jahren bei. Seit den 1970er Jahren ist ein Geburtendefizit zu beobachten, das bis 2003 durch Zuwanderung kompensiert wurde.
Autor(en): Dr. Marc Luy