Für freiberufliche Hebammen ist der Haftpflichtversicherungsschutz bis zum 30. Juni 2021 gewährleistet. Ein Versicherungskonsortium hat dem Deutschen Hebammenverband ein entsprechendes Fortführungsangebot unterbreitet.
Hebammen haben damit vorerst weiterhin eine Absicherung für ihre Berufstätigkeit. Da die Folgekosten für Geburtsschäden weiter steigen, wird die Deckungssumme von aktuell sechs Millionen Euro auf zehn Millionen Euro für jeden einzelnen Fall erhöht.
Der Beitragssatz steigt weiterhin jedes Jahr an für freiberuflich in der Geburtshilfe tätige Hebammen. Ab dem 1. Juli 2017 wird dieser 7.639 Euro jährlich betragen. Die betroffenen rund 2.600 freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen begleiten 21 Prozent aller Geburten in Deutschland – in Kliniken, in Geburtshäusern und zu Hause. Für Hebammen, die keine Geburtshilfe anbieten, steigen die Prämien nicht.
Die Haftpflichtprämien in der freiberuflichen Geburtshilfe und die Deckungssummen pro Fall bei Personenschäden werden sich folgendermaßen entwickeln:
1.Juli 2017: 7.639 Euro jährlich; Deckungssumme: 7.500.000 Euro
1.Juli 2018: 8.174 Euro jährlich; Deckungssumme: 10.000.000 Euro
1.Juli 2019: 8.664 Euro jährlich; Deckungssumme: 10.000.000 Euro
1.Juli 2020: 9.098 Euro jährlich; Deckungssumme: 10.000.000 Euro
Die Konditionen gelten jeweils für ein Jahr.
Nach eigenen Angaben bietet das Versicherungskonsortium den Hebammen je nach Tätigkeitsprofil eine passgenaue Haftpflichtversicherung an und stellt so einen an den Bedürfnissen der Hebammen ausgerichteten Schutz sicher.
Übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
„Wir gewährleisten mit dieser Absicherung langfristig die flächendeckende Versorgung einer Geburtshilfe sowie der Vor- und Nachsorge auch außerhalb der Ballungszentren beziehungsweise größeren Städten und werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht“, sagt Barbara Schick, verantwortliches Vorstandsmitglied der Versicherungskammer Bayern.
Das Konsortium der Gruppenhaftpflichtversicherung des Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) besteht aus der Versicherungskammer Bayern als führender Versicherer sowie der R+V, der Allianz, der Debeka, der Ergo und der Württembergischen. Der zuständige Makler ist die Hevianna Versicherungsdienst GmbH.
Steigender Personalmangel schafft weitere Probleme
Die Geburtshilfe ist seit Jahren unterfinanziert und von steigendem Personalmangel betroffen. Der DHV sieht deshalb die gute Betreuung jeder Frau und jeder Familie während der Geburt in Gefahr. Für Ende August bis Mitte September 2017 plant der DHV aus diesem Grund eine Deutschlandtour mit Infobus.
Quellen: Deutscher Hebammenverband, Versicherungskammer Bayern
Autor(en): Versicherungsmagazin