Einmalkapitalzahlungen bei Betriebsrenten bevorzugt

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In Aussicht auf unzureichende Altersbezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung nutzen viele Arbeitnehmer die Option der betrieblichen Altersversorgung. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass neben der klassischen Rente auch andere Auszahlungsformen an Relevanz gewinnen.

Bislang galt es als üblich, Betriebsrenten in Form von lebenslangen Rentenzahlungen auszuzahlen. Doch Mitarbeiter sind offen für andere Auszahlungsformen, wie das Beratungshaus Aon in einer Untersuchung von 46 Unternehmen verschiedener Größe festgestellt hat.

Arbeitnehmer tendieren zu Kapitaloption

Unternehmen dürfen bei ihren Versorgungsplänen nach neuesten Erkenntnissen mit mehr Flexibilität bei ihren Arbeitnehmern rechnen. Die Studie fand heraus: Haben Arbeitnehmer die Wahl zwischen einer Einmalkapitalzahlung und einer lebenslangen Rente, entscheiden sie sich ungefähr zu gleichen Anteilen für beide Alternativen. Dabei genießt die Einmalzahlung mit 52 Prozent eine leichte Präferenz. Stehen Rente und Ratenzahlung zur Auswahl, entscheiden sich die Befragten zu 56 Prozent für die Raten. Besteht die Wahl zwischen allen drei Alternativen, favorisieren 43 Prozent der Mitarbeiter die Kapitalauszahlung, gefolgt von der Rente (29 Prozent) und Raten (28 Prozent).

Neben den jeweiligen Vorlieben der Arbeitnehmer bestehen auch für die Unternehmen gewisse Vorzüge in flexiblen Auszahlungsmodellen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Einerseits lassen sich durch unterschiedliche Auszahlungsformen Risiken und Liquidität aktiv steuern. Andererseits bestehen auch bei der Finanzierung der Versorgungspakete vielfältige Optionen, die Unternehmen bislang jedoch meist nicht voll ausschöpfen.

Kein gesondertes Kapital für Finanzierung von Betriebsrenten

Stephanie Zelosko, Senior Consultant bei Aon, erläutert: "Unternehmen können die verschiedenen Auszahlungsformen der bAV als konkrete Steuerungselemente nutzen. Nicht nur in Bezug auf eine nachhaltige HR-Strategie, sondern auch im Hinblick auf ein optimiertes Kosten- und Risikomanagement. Die einmalige Kapitalzahlung ist für Unternehmen beispielsweise deutlich weniger aufwendig als eine lebenslange Rentenzahlung, während unterschiedliche Auszahlungsoptionen Versorgungspläne komplexer und schwerer planbar machen. Hier kommt es auf einen gesunden Mix an."

Auch bei der Finanzierung der Versorgungspläne würden nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, lautet Zeloskos Resumee: "Unsere Studie zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen auf Innenfinanzierung und den zukünftigen Cashflow setzt, um Betriebsrenten zu finanzieren. Spezifisches Funding ist nicht sehr ausgeprägt." Lediglich 38 Prozent der befragten Unternehmen würden gesondertes Kapital für ihre Versorgungspläne anlegen. Im Hinblick auf wirtschaftlich turbulente Zeiten wie die aktuelle Covid-19-Pandemie sei es vorteilhaft, die Formen der Auszahlung und der Finanzierung zu überdenken und flexibler aufzustellen.

Quelle: Aon

Autor(en): Swantje Francke

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