In Kürze können Fahrradfahrer eine Rückleuchte erwerben, die einen Sturz erkennt und über die WayGuard-App der Axa im Notfall eine Leitstelle alarmiert. Im Kaufpaket enthalten ist auch eine Fahrrad-Unfallversicherung des Versicherers.
Seit dem 31. März 2018 müssen neue Pkw-Modelle mit dem so genannten E-Call, einem automatischen Notrufsystem, ausgerüstet sein. In Kürze gibt es auch für Fahrräder ein solches System. Die Rückleuchte "Light Guard connect" erkennt, wenn es zu einem Sturz kommt und sendet via Bluetooth ein Signal an die verbundene WayGuard-App auf dem Smartphone, die einen automatischen Notrufprozess an eine professionelle Leitstelle startet. Die Begleit-App "WayGuard" wurde 2017 von der Axa gemeinsam mit der Polizei Köln entwickelt (Begleit-App vermittelt Sicherheit im Dunkeln).
Telefonischer Kontakt wird hergestellt
Wünscht der gestürzte Radfahrer keine Hilfe, kann er auf seinem Smartphone einen 60-sekündigen Countdown abbrechen. Wird der Countdown nicht abgebrochen, startet die App den automatischen Notruf. Die alarmierte Leitstelle versucht zunächst, einen telefonischen Kontakt herzustellen, um zu klären, was passiert ist und welche Hilfe gebraucht wird. Ist der Gestürzte nicht mehr in der Lage, zu antworten, verständigt die Leitstelle die nächstgelegenen Einsatzkräfte inklusive GPS-Standort.
Entwickelt wurde der E-Call von Albert Mayer, Inhaber des Fahrradleuchten-Herstellers Litecco mit Sitz bei Stuttgart, sowie Albert Dahmen, Leiter der Innovationseinheit Transactional Business von Axa Deutschland und Mitentwickler der Begleit-App.
Wer kann Hilfe holen?
"Wir haben festgestellt, dass sich immer mehr WayGuard-Anwender nicht nur zu Fuß, sondern auch auf dem Fahrrad, über die App von Freunden oder unserer professionellen Leitstelle begleiten lassen", kommentiert Dahmen die Kooperation mit dem Leuchtenhersteller. Dabei sei immer wieder die Frage aufgekommen, wer Hilfe holen kann, wenn ein gestürzter Radfahrer nicht mehr dazu in der Lage ist, selbst den Notruf in der App auszulösen beziehungsweise die 112 zu wählen.
Geräte, die Stürze erkennen und Notrufe absetzen gibt es bereits auf dem Markt. "Bei allen uns bekannten Geräten wird dann aber nur eine Nachricht mit den Koordinaten des Unfallstandorts an einen zuvor bestimmten persönlichen Kontakt verschickt", erläutert Mayer. Sei dieser nicht erreichbar, laufe der Hilferuf ins Leere. Die WayGuard-Leitstelle sei hingegen rund um die Uhr besetzt.
Verkaufsstart am 15. Juli
Die Leuchte ist ab dem 15. Juli 2019 im deutschen Fahrrad-Fachhandel erhältlich. Um das Sicherheitspaket abzurunden, ist im Kauf eine Fahrrad-Unfallversicherung von Axa enthalten, die optional via App aktiviert werden kann und die nach einem Jahr automatisch endet.
Aktiviert der Nutzer die Versicherung, erhält er nach einem Fahrradunfall bei bleibenden körperlichen Schäden bis zu 60.000 Euro und für Reha-Maßnahmen bis zu 25.000 Euro. Der Versicherungsschutz gilt, wenn der Fahrer sich während des Unfalls mit dem Fahrrad in einer WayGuard-Begleitung befindet und die Rückleuchte gekoppelt hat.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de