Die ERGO Versicherungsgruppe richtet zum 1. Januar 2012 einen neuen Bereich Compliance ein und überträgt Stefanie Held als Chief Compliance Officer (CCO) die Leitung. Die Juristin soll die Abteilung mit einem eigenen Team aufbauen und die Compliance-Organisation der Gruppe verantworten.
Stefanie Held (39) war bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG seit 1999 als Syndikusanwältin tätig und seit 2005 als Global Head of Compliance für Compliance, Geldwäsche- und Betrugsprävention für den Auf- und Ausbau der Compliance-Organisation verantwortlich.
„Ihre Expertise wird maßgeblich dazu beitragen, das Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen, dass die Verantwortung für Compliance letztlich von jedem einzelnen Mitarbeiter getragen wird,“ hofft Torsten Oletzky, Vorstandsvorsitzender des Versicherungsunternehmens.
Ziel: Compliance-Verstöße sollen künftig effektiv verhindert werden
Der Bereich Compliance soll bei ERGO aus der Rechtsabteilung herausgelöst und als eigene Organisationseinheit direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt werden. Mit der organisatorischen Neuordnung und der Implementierung eines effektiven Programms soll die Prävention und Vermeidung von Compliance-Verstößen oberste Priorität bei dem Düsseldorfer Versicherer erhalten.
Frühere Maßnahmen haben in der Praxis versagt
Bereits im Februar 2008 hatte Ergo einen Verhaltenskodex für alle angestellten Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände aller Unternehmen der gesamten Unternehmensgruppe im In- und Ausland eingeführt. Des Weiteren schaffte das Versicherungsunternehmen einen spezifischen Verhaltenskodex für den selbstständigen Außendienst.
Doch beide Maßnahmen konnten nicht verhindern, dass es in der jüngsten Vergangenheit bei dem Versicherer unter anderem zu einem Sex-Skandal und nachfolgendem Presserummel kam (siehe Foto und vom 4. August 2011). Der Auslöser: Eine Incentivereise der Ergo-Tochter HMI (Hamburg-Mannheimer International) im Jahr 2007 nach Budapest für die besten Außendienstler, bei der die Dienste von zahlreichen Prostituierten in Anspruch genommen wurden.
Vorkommnisse in Budapest mit keinem bekannten Kodex vereinbar
Auch der GDV hatte damals kurz Stellung bezogen und vermerkt, dass es völlig indiskutabel und nicht tolerabel, was bei der HMI-Incentivreise vorgefallen sei. Die Umsetzung von Incentive-Reisen liege zwar in der ureigenen Zuständigkeit der Unternehmen. Nahezu amüsant die damalige Anmerkung der GDV-Sprecherin Ulrike Pott: „Die Vorkommnisse in Budapest sind aber mit keinem der uns bekannten Kodizes - einschließlich dem der Ergo – vereinbar“.
Quelle: ERGO; Bild: Uwe Schmidt-Kasparek
Stefanie Held (39) war bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG seit 1999 als Syndikusanwältin tätig und seit 2005 als Global Head of Compliance für Compliance, Geldwäsche- und Betrugsprävention für den Auf- und Ausbau der Compliance-Organisation verantwortlich.
„Ihre Expertise wird maßgeblich dazu beitragen, das Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen, dass die Verantwortung für Compliance letztlich von jedem einzelnen Mitarbeiter getragen wird,“ hofft Torsten Oletzky, Vorstandsvorsitzender des Versicherungsunternehmens.
Ziel: Compliance-Verstöße sollen künftig effektiv verhindert werden
Der Bereich Compliance soll bei ERGO aus der Rechtsabteilung herausgelöst und als eigene Organisationseinheit direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt werden. Mit der organisatorischen Neuordnung und der Implementierung eines effektiven Programms soll die Prävention und Vermeidung von Compliance-Verstößen oberste Priorität bei dem Düsseldorfer Versicherer erhalten.
Frühere Maßnahmen haben in der Praxis versagt
Bereits im Februar 2008 hatte Ergo einen Verhaltenskodex für alle angestellten Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände aller Unternehmen der gesamten Unternehmensgruppe im In- und Ausland eingeführt. Des Weiteren schaffte das Versicherungsunternehmen einen spezifischen Verhaltenskodex für den selbstständigen Außendienst.
Doch beide Maßnahmen konnten nicht verhindern, dass es in der jüngsten Vergangenheit bei dem Versicherer unter anderem zu einem Sex-Skandal und nachfolgendem Presserummel kam (siehe Foto und vom 4. August 2011). Der Auslöser: Eine Incentivereise der Ergo-Tochter HMI (Hamburg-Mannheimer International) im Jahr 2007 nach Budapest für die besten Außendienstler, bei der die Dienste von zahlreichen Prostituierten in Anspruch genommen wurden.
Vorkommnisse in Budapest mit keinem bekannten Kodex vereinbar
Auch der GDV hatte damals kurz Stellung bezogen und vermerkt, dass es völlig indiskutabel und nicht tolerabel, was bei der HMI-Incentivreise vorgefallen sei. Die Umsetzung von Incentive-Reisen liege zwar in der ureigenen Zuständigkeit der Unternehmen. Nahezu amüsant die damalige Anmerkung der GDV-Sprecherin Ulrike Pott: „Die Vorkommnisse in Budapest sind aber mit keinem der uns bekannten Kodizes - einschließlich dem der Ergo – vereinbar“.
Quelle: ERGO; Bild: Uwe Schmidt-Kasparek
Autor(en): Meris Neininger