Gute Nachrichten für alle, die bauen oder in Immobilien investieren wollen: Die Bauzinsen sind erneut gesunken. Laut dem Baugeld-Index des Vergleichsportals Biallo.de fällt für einen zehnjährigen Baukredit aktuell ein durchschnittlicher Jahreseffektivzins von 1,34 Prozent an (Vormonat: 1,36 Prozent). Anfang Juni lag der Index noch bei 1,43 Prozent, Anfang März sogar bei 1,51 Prozent.
Für Baudarlehen mit einer Laufzeit von 15 Jahren werden laut Biallo derzeit im Schnitt 1,77 Prozent Effektivzinsen berechnet (Vormonat: 1,79 Prozent). Anfang 2011 wurde für Baugeld mit einer Zinsbindung von 15 Jahren im Schnitt noch ein durchschnittlicher Jahreseffektivzins von knapp 4,6 Prozent verlangt.
Bauzinsen folgen der Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen
Branchenexperten, etwa von Schwäbisch Hall, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Zinsen wieder steigen. Die Branche geht jedoch davon aus, dass die Baufinanzierungszinsen Anfang 2017 die Bodenbildung vollzogen haben. Seither bewegten sich die Durchschnittszinsen seitwärts, mit teils größeren Ausschlägen sowohl nach oben als auch nach unten.
Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) Ende Juli verkündete, den Leitzins bis 2019 hinein bei Null Prozent zu lassen, können sich potenzielle Bauinteressenten und Käufer nur bedingt entspannen. Der Grund: Ein wichtiger Vorlaufindikator für die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen sind die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen. Denn Banken refinanzieren ihre Immobilienkredite überwiegend durch Pfandbriefe. Und für diese Papiere dient die zehnjährige Bundesanleihe als Benchmark. Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen hätten bereits 2017 die Trendwende vollzogen und kletterten seither langsam nach oben. Auch die Bauzinsen würden bald folgen.
"Spätestens wenn die EZB den Leitzins - wie von der Mehrheit der Ökonomen erwartet - im Frühjahr 2019 anhebt, dürften die Zeiten historisch niedriger Baufinanzierungszinsen endgültig der Vergangenheit angehören", so das Portal.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de