Sie sind sagenumwoben und ebenso selten wie die Fabelwesen, deren Namen sie tragen: Einhörner, also nicht börsennotierte Start-ups mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Doch es gibt sie auch in Deutschland.
"Einhörner (Unicorns) sind Start-ups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar vor dem Börsengang oder einem Exit (also einem geplanten Ausstieg von Kapitalgebern aus einer Beteiligungsanlage). Der Begriff wurde 2013 von Aileen Lee in ihrem Artikel 'Welcome To The Unicorn Club: Learning From Billion-Dollar Startup' verwendet", erklärt Gablers Wirtschaftslexikon die Begriffsgeschichte.
13 Einhörner gibt es in Deutschland
Laut einer Auswertung der Technologie-Plattform CB Insights ist die Auto1 Group das höchstbewertete deutsche Unternehmen ohne Börsennotierung. Die Analyse greift dabei auf die eigenen Angaben des Gebrauchtwagenhändlers zurück. Dieser ist demnach der größte seiner Art in Europa und nach dem Börsengang von Spotify im März 2019 auch Europas wertvollstes Einhorn mit einem Marktwert in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar. Aber auch N 26 aus Berlin und Otto Bock Healthcare aus Duderstadt kommen auf ähnlich hohe Bewertungen.
CB Insights hat insgesamt dreizehn Start-ups in Deutschland ermittelt, die auf eine Marktbewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar kommen. Die meisten dieser Einhörner haben ihren Sitz in Berlin oder anderen deutschen Metropolen wie etwa München oder Hamburg. Die wenigsten sind in kleineren Städten wie Duderstadt oder Unterföhring angesiedelt.
Das wertvollste Unternehmen stammt aus China
Allerdings werden die deutschen Einhörner im Vergleich zu den rasant gewachsenden Start-ups aus den USA sehr viel geringer bewertet. So kommt Elon Musks Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX auf 36 Milliarden US-Dollar oder das Online-Marktplatzunternehmen für Ferienwohnungen Airbnb auf 18 Milliarden US-Dollar Marktbewertung.
Das wertvollste Einhorn der Welt stammt allerdings aus China und heißt Bytedance. Das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Peking kommt auf 75 Milliarden US-Dollar.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Springer Professional.
Autor(en): Andrea Amerland