Junge Menschen stehen auf nachhaltige Altersvorsorgeprodukte. Für die Generationen Y und Z spielt Nachhaltigkeit in der Finanzanlage eine wichtigere Rolle als für die Älteren. Dies zeigt eine Studie von Swiss Life.
Die Marktforscher von Yougov haben im Auftrag der Swiss Life Deutschland eine repräsentative Befragung zu nachhaltigen Finanzanlagen erstellt. Demnach spielt für 45 Prozent der Generationen Y und Z grünes Investment eine wichtige Rolle. Bei den älteren Jahrgängen der Babyboomer und der Generation X liegt der Wert bei lediglich 36 Prozent.
Anlage soll ressourcenschonend sein
Gefragt nach dem Interesse an nachhaltigen Investments zeigt die Studie, dass sich 44 Prozent der jungen Befragten vorstellen können, grüne Investments abzuschließen. In den Jahrgängen von 1946 bis 1979 haben lediglich 34 Prozent ein Interesse daran, Anlagen nachhaltig zu gestalten. Dies bestätigt auch das Anlageverhalten der unterschiedlichen Altersgruppen: Lediglich acht Prozent der Befragten über 40 Jahre besitzen aktuell nachhaltige Investments. Bei den Jüngeren ist der Anteil von 15 Prozent fast doppelt hoch.
"Die Studie zeigt, dass junge Menschen auch im Kontext ihrer Altersvorsorge an Nachhaltigkeit denken. Wenn sie langfristig anlegen, dann soll es ressourcenschonend geschehen", weiß Jörg Arnold, CEO von Swiss Life Deutschland. Er geht davon aus, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Vorsorgelösungen in den kommenden Jahren deutlich steigen werde.
Männer sind stärker an Renditen interessiert
Der Grund für das gesteigerte Interesse jüngerer Menschen an nachhaltiger Vorsorge ist dabei zwischen den Geschlechtern unterschiedlich. 47 Prozent der jungen Frauen, die noch keine grüne Geldanlage abgeschlossen haben, hätten ein Interesse an einem solchen Investment. Als Grund dafür geben 38 Prozent von ihnen an, bewusst in Unternehmen zu investieren, die sich um Umwelt- oder Klimaschutz bemühen. Für 34 Prozent von ihnen ist auch die soziale Verantwortung von Unternehmen entscheidend.
Dem stimmen junge Männer grundsätzlich zu – von ihnen haben 40 Prozent ein Interesse an nachhaltigen Investments. Für 26 Prozent von ihnen ist die soziale Verantwortung von Unternehmen ein Argument für das nachhaltige Investment. 36 Prozent der jungen Männer geben außerdem an, dass der Schutz unserer Umwelt entscheidend ist. Neben den sozialen und ökologischen Aspekten stehen für Männer unter 39 Jahren aber auch ökonomische Faktoren stärker im Vordergrund. 21 Prozent der jungen Männer geben an, dass auch höhere Renditen ein Grund für den Abschluss sind -diese haben für lediglich 15 Prozent der gleichaltrigen Frauen Relevanz.
Ostdeutsche haben weniger Interesse an nachhaltigen Produkten
Ein Blick auf die Deutschlandkarte über alle Altersgruppen hinweg zeigt, dass vor allem die südlichen Bundesländer und die drei Stadtstaaten ein Interesse an nachhaltigen Geldanlagen aufweisen. Im Gesamtvergleich sind die Hamburger besonders aufgeschlossen: 57 Prozent der Hansestädter finden Nachhaltigkeit in dem Kontext wichtig oder besitzen sogar eine grüne Anlage. In Baden-Württemberg können sich 54 Prozent der Menschen können vorstellen, ihr Geld nachhaltig anzulegen oder haben ein grünes Investment abgeschlossen, ebenso jeder zweite Bremer. Und auch in Berlin wollen 50 Prozent nachhaltig anlegen oder haben das bereits getan. Das Gegenteil zeigt sich in den östlichen Bundesländern und hier vor allem Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Bundesland haben 53 Prozent gar kein Interesse daran, ein nachhaltiges Investment zu nutzen oder abzuschließen.
Autor(en): versicherungsmagazin.de