53 Prozent der Deutschen sehen offenbar keinen Sinn in einer Geldanlage. Und wer spart, setzt nach wie vor auf Sicherheit und scheut risikoreichere Geldanlagen. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Bankenverbands.
Nur noch 46 Prozent der Deutschen legte 2019 Geld an. Damit ist der Anteil der Sparer in der Bundesrepublik im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Telefonbefragung unter mehr als 1.000 Personen durch das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) im Dezember 2019.
Senioren sparen am häufigsten
Den größten Rückgang bei der Geldanlage verzeichnet die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Hier investierten 2019 nur noch 39 Prozent der Befragten Geld. 2018 waren es noch 56 Prozent. Leicht gestiegen ist der Anteil bei den Menschen ab 60 Jahren. Mit 53 Prozent ist die Zahl der Geldanleger in dieser Altersklasse am höchsten (2018: 50 Prozent).
Wie bereits eine aktuelle Befragung der Norisbank zeigt, sind allerdings von denjenigen, die in eine Geldanlage investieren, nur rund 40 Prozent mit deren Wertentwicklung im vergangenen Jahr zufrieden.
Anleger scheuen weiter Risiken bei der Geldanlage
Unter den Anlegern herrscht trotz weiterhin niedriger Zinsen immer noch eine relativ hohe Risikoaversion. So neigen laut BdB-Umfrage neun von zehn Befragten selbst bei größeren Renditechancen nicht zu mehr Risiko bei der Geldanlage. Allerdings fächern die Sparer mittlerweile ihre Anlagen breiter: So legten Fondanteile von 34 auf 40 Prozent zu. Der Anteil an Aktien im Anlagemix stieg von 26 auf 35 Prozent und Tagesgeld von 24 auf 30 Prozent.
Dennoch hat für die meisten Verbraucher die Sicherheit ihrer Geldanlage auch für die Zukunft oberste Priorität, wie ein Blick auf die Anlageprodukte für 2020 zeigt: Wenn private Investoren das nötige Geld zur Verfügung hätten, würden sie deutlich mehr Kapital vor allem in Immobilien (60 Prozent), Fonds (48 Prozent) und Gold (46 Prozent) investieren. Interessant ist, dass Aktien mit 39 Prozent vor den festverzinslichen Wertpapieren (34 Prozent) rangieren.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly