Immobilien kaufen ist ja ein alter Hut. Aber Ackerland erwerben könnte ein neuer Trend werden. Doch bevor man hier aktiv wird, sollte man diverse Faktoren berücksichtigen. Ein Finanzexperte und Landwirt liefert die passenden Tipps.
Der Immobilienboom macht auch vor Ackerland nicht Halt. Ackerland ist nicht beliebig vermehrbar. Das macht es zum heiß begehrten Anlageobjekt. Ein Landwirt und Finanzexperte Blickerläutert wie Anleger von dem boomenden Markt profitieren können.
Ackerlandpreise in Nordrhein-Westfalen um 15 Prozent gestiegen
In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Pachtpreise für Ackerland verdoppelt. Wer dabei gut rechnet und Grundlegendes beachtet, kann eine ansehnliche Rendite erwirtschaften: Geht man von einem Kaufpreis in Höhe von 45.000 Euro pro Hektar (10.000 Quadratmeter) und einem Pachterlös von 1.000 Euro bei Sonderkulturen aus, dann kommt man auf eine laufende Rendite von jährlich zwei Prozent. 2017 sind in Nordrhein-Westfalen die Ackerlandpreise beispielsweise um 15 Prozent gestiegen. Doch eine Investition in Ackerland kann immer nur eine Beimischung zu anderen Anlagen sein.
Bodenwert wird in Ackerzahl wiedergegeben
Die Lage und die Bodenqualität sind die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Investition – ähnlich wie bei einer Investition in Immobilien. Das Land sollte so gut sein, dass es sich für alle Kulturen eignet. Der Bodenwert wird in der Ackerzahl wiedergegeben. Dabei stellt 100 den optimalen Wert dar, wie man ihn in der Magdeburger Börde findet. Zudem sollten in der Nähe genügend landwirtschaftliche Betriebe vorhanden sein, um den Pachtzins realisieren zu können. Wenn man dann noch in der Nähe von Städten investiert, hat man die Chance auf die Umwandlung in Bauland. Dies kann dann eine Vervielfachung der Investition bedeuten.
Landkauf in strukturschwachen Regionen mit Vorsicht zu genießen
Gute Anlagemöglichkeiten zu finden, stellt das Kernproblem dar. Natürlich geben einige Landwirte ihre Betriebe auf. Hier kann man Ackerland zukaufen. Gerade wenn es sich um eine Erbengemeinschaft handelt, sind die Chancen nicht schlecht. Der Markt ist eng und meistens geht es nur über Insiderinformationen. In strukturschwachen Gegenden gibt es auch gute Möglichkeiten Land zu erwerben, doch hier ist Vorsicht geboten. Meistens kann man dort nur Felder mit geringer Ackerzahl erhalten, für das es keine Nachfrage von Landwirten gibt.
Quelle: V-Bank
Autor(en): Heinrich Meller ist Generalbevollmächtigter der Finum Private Finance AG und Landwirt.