Zurich wird zum Gipfelstürmer der Nachhaltigkeit

Die Zurich Gruppe Deutschland hat sich viel vorgenommen. Sie will eines der nachhaltigsten und verantwortungsvollsten Unternehmen weltweit werden. Kürzlich hat sie genauer formuliert, wie dies aussehen soll und drei zentrale Handlungsfelder vorgestellt.

So wird der Versicherer sich darin engagieren, das Vertrauen in eine digitale Gesellschaft zu fördern, eine nachhaltige Arbeitswelt zu schaffen und einen überproportionalen Beitrag zur Erreichung des 1.5 Grad Ziels zu leisten. „Unser Fokus wird insbesondere auf der Einhaltung des 1,5 Grad Ziels liegen. Hier werden wir als Versicherer die größten Hebelwirkungen entfachen können. Deshalb werden wir überproportional wirksam im Rennen gegen den Klimawandel sein“, kommentiert Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, die Ambitionen seines Hauses.

Das Versicherungsunternehmen hat nach eigenen Angaben bereits 2019 als erster Versicherer den UN „Business Ambition for 1,5 °C Pledge“ unterzeichnet, der darauf abzielt, die durchschnittliche globale Erwärmung bis 2050 auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 

Schon jetzt Auswirkungen auf unsere Lebensqualität

„Der menschengemachte Klimawandel zeigt sich weltweit unter anderem in der deutlichen Zunahme von Frequenz und Intensität von Wetterextremen. Allein in Deutschland haben die Hagelschäden im Frühsommer und das Starkregenereignis „Bernd“ im Juli dazu geführt, dass 2021 für die deutschen Versicherer wahrscheinlich eines der bislang teuersten Naturgefahrenjahre sein wird“, so Schildknecht. „Der Klimawandel hat schon jetzt Auswirkungen auf unsere Lebensqualität, auf die Existenzgrundlage vieler Menschen, auf die Geschäftsmodelle zahlreicher Unternehmen und auf die Lebensräume künftiger Generationen.“ 

Die Zurich will „einen überproportionalen Beitrag leisten“, um das 1,5-Grad-Ziels zu erreichen. Dazu hat der Versicherer eine konkrete so genannte Rückwärtsplanung verabschiedet. So plant der Versicherer bis 2050 in allen Aspekten seines Geschäfts – vom Investment- und Risikomanagement über Versicherungsprodukte und dem Betrieb – klimaneutral sein. „Wir werden unsere Planung kontinuierlich mit den sich veränderten Rahmenbedingungen und dem technischen Fortschritt abgleichen; durch Förderung weiterer Klimaprojekte streben wir langfristig eine Klimapositivität an – je früher, desto besser. Daher sind bei allen neuen Maßnahmen unsere Kohlendioxidemissionen die wichtigste Messgröße.

Wollen den eigenen CO2-Fußabdruck um 50 Prozent reduzieren

Ferner plant das Unternehmen, dass bis 2030 eine Reduzierung von CO2-Emissionen um mehr als 70 Prozent gegenüber dem Vergleichswert von 2019 erreicht wird. Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sieht bis 2030 lediglich eine CO2-Reduzierung von 55 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 vor. „Bereits bis 2025 werden wir den eigenen CO2-Fußabdruck um 50 Prozent reduzieren und die CO2-Intensität in den Bilanz-Assets und dem Retail-Portfolio um 25 Prozent verringern.“ So das ambitionierte Ziel der Versicherer.

Die Gruppe hat einen ganzheitlichen Ansatz gewählt, der die Nachhaltigkeitsziele in alle Geschäftsbereiche und -entscheidungen integriert und auf allen Ebenen organisatorisch verankert.

Regularien für Dienstreisen angepasst

Als Unternehmen und Arbeitgeber für rund 4.400 Beschäftigte plant Zurich bis 2030 eine CO2-Reduzierung von mehr als 70 Prozent in betrieblichen Abläufen. Dazu werden unter anderem die Regularien für Dienstreisen angepasst, und gleichzeitig wird in neue Mobilitätskonzepte investiert. Aktuell besteht rund ein Drittel (30 Prozent) der Dienstwagenflotte aus Hybridfahrzeugen – ab 2022 sollen keine Fahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor mehr angeschafft werden. „Bis 2025 soll die Dienstwagenflotte auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge umgestellt sein. Ab 2030 soll vollständig emissionsfrei gefahren werden.“, gibt Schildknecht die Maxime aus.

Flugreisen sollen bereits im Jahr 2022 gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um 70 Prozent reduziert werden. E-Konferenzen und die Möglichkeit zu Homeoffice sollen dazu beitragen, Dienstreisen und Pendelverkehr zu minimieren, ohne dass die Kunden- und Beziehungspflege darunter leiden.

Will CO2-Intensität der Bilanz-Anlagen um 25 Prozent reduzieren

In der Rolle als Investor und Berater will Zurich bis 2050 das Net-Zero-Emissionsziel im Bilanzvermögen erreichen. Bereits bis 2025 soll die CO2-Intensität der Bilanz-Anlagen um 25 Prozent, bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden. Mit einem Anlagevermögen von 36 Milliarden Euro verfolgt die Zurich Gruppe Deutschland eine verantwortungsbewusste Anlagestrategie.

Bis 2050 strebt die Zurich Gruppe Deutschland ein vollständig klimaneutrales Produktportfolio an. „Um wirkungsvolle Nachhaltigkeitsprojekte von Greenwashing zu unterscheiden, braucht die Branche allerdings international einheitliche Standards und ein Klassifikationssystem für nachhaltige Investitionen, welches Bewertungs- und Offenlegungsvorschriften enthält,“ betont der Zurich-Chef.

Als Versicherer und Risiko-Manager integriert Zurich das Klimarisiko vollständig in die Risikomanagementprozesse. Bis 2050 plant die Zurich Gruppe Deutschland die CO2-Intensität im Retail-Underwriting-Portfolio sowie im Commercial Underwriting-Portfolio sukzessive zu reduzieren und strebt auch hier Klimaneutralität an. Auch soll das Angebot für Versicherungen und Services für den Renewable & Clean Energy Sektor ausgedehnt werden.

 

 

 

Unterstützt nachhaltig agierende KMU

Die Zurich Gruppe hat auch Absicherungsbausteine für Solar- und Photovoltaikanlagen entwickelt. Zudem werden in der Wohngebäudeversicherung die Mehrkosten für einen nachhaltigen Wiederaufbau nach Schadeneintritt abgesichert. Auch im KMU-Segment entwickelt der Versicherer spezielle Zielgruppenkonzepte, um nachhaltig agierende kleine- und mittelständische Unternehmen mit speziellen Anreizen und Absicherungs- und Servicekonzepten zu unterstützen.

Ein konkretes Beispiel: „Im Schadenfall übernehmen wir die Mehrkosten, die aus der Verwendung umweltfreundlicher oder ökologischer Baustoffe stammen. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung und Marktposition im Industriekundenbereich und als Versicherer von 27 der DAX 30-Unternehmen unterstützt die Zurich Gruppe Deutschland im Commercial Segment ihre Industriekunden noch gezielter bei Risikopräventionsfragen. Dazu wurde im Jahr 2021 ein neuer Geschäftsbereich geschaffen. Der Bereich „Zurich Resilience Solutions“ bietet Dienstleistungen an, die die allgemeine Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens erhöhen und traditionelle Versicherungsprodukte ergänzen sollen. Das Angebot kombiniert Risikoberatungsdienste und -erkenntnisse mit den neuesten Technologien und Werkzeugen, wobei Daten und Analysen sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern genutzt werden.

Setzt gezielt auf eine weltweite Aufklärung

Die Zurich und der Weltumsegler und Klima-Botschafter Boris Herrmann haben eine Partnerschaft vereinbart. Ziel ist es, gemeinsam an Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Klima- und Ozeanforschung zu arbeiten und für die Negativfolgen des Klimawandels zu sensibilisieren. Zurich ist offizieller Partner von Herrmanns Team „Malizia“. Mit der Botschaft „A Race We Must Win“ und dem SDG-Rad (SDG=Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen auf ihren Segeln als Symbol für den Kampf gegen den Klimawandel, unterstützt Boris Herrmann mit seinem Team Malizia die Meeresforschung und setzt dabei gezielt auf eine weltweite Aufklärung.

Quelle: Zurich Gruppe Deutschland

 

Autor(en): Meris Neininger

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