Im vergangenen Jahr bewertete nur jede dritte Frau ihre Kenntnisse über Finanz- und Versicherungsthemen als "gut bis sehr gut" (30 Prozent). Aktuell sagen das 41 Prozent in Bezug auf ihre Finanzen und 38 Prozent über ihre Versicherungen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Versicherungsmaklers Clark, die anlässlich des Weltfrauentags am 8. März zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Insgesamt wurden hierfür Ende Januar 2021 mehr als 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt.
Demnach ist fast der Hälfte der deutschen Frauen die eigene Finanz- und Vorsorgeplanung (49 Prozent) sowie ihre finanzielle Unabhängigkeit (48 Prozent) "wichtig" oder sogar "sehr wichtig". Und 31 Prozent leben finanziell gleichberechtigt in ihrer Partnerschaft und teilen sich die Verantwortung mit ihrem Partner. Doch trotz der positiven Entwicklung seien viele Frauen bei komplexen und undurchsichtigen Themen wie Versicherungen oder Altersvorsorge zu Beginn noch überfordert, meint Clark-Mitgründer Marco Adelt. "Ziel ist es, die letzten Hürden abzubauen, die Frauen noch daran hindern, sich um die finanzielle Absicherung im Alltag oder im Alter zu kümmern."
Frauen sind häufiger mitversichert
Denn auch 2021 haben beim Blick auf die Versicherungspolicen Männer in der Regel die Nase vorn. So sei im Vorjahr dieser Unterschied besonders bei der Absicherung gegen Lebensrisiken auffällig gewesen: 2020 hatten nur zwölf Prozent der Frauen eine Berufsunfähigkeits-Versicherung abgeschlossen. Bei den Männern sind es immerhin 17 Prozent. Über eine Risikolebensversicherung verfügten nur elf Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer.
Der Grund: Frauen seien häufiger bei ihrem Partner mitversichert und schließen daher keine eigene Police ab. Diese fürchteten noch häufig aufgrund ihres Geschlechts höhere Beiträge leisten zu müssen, was aufgrund der gesetzlichen Einführung von Unisex-Tarifen aber nicht mehr der Fall sei. Zudem wissen laut Umfrage nur 15 Prozent der Verbraucherinnen, welche Versicherungen sie gemeinsam mit ihrem Partner besitzen. Heute gebe es zahlrieche digitale Tools, die Verbraucher dabei unterstützen, ihre Finanzen, Vorsorge und Versicherungen selbst anzugehen.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly